AUA-Staatshilfe steht vor Abschluss
FRANKFURT / WIEN. Lufthansa-Chef rechnet diese Woche mit Zusage – 2,1 Milliarden Euro Minus bis März
Die Verhandlungen um Staatshilfen für die österreichische Lufthansa-Tochter AUA (Austrian Airlines) stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach gestern in einer Telefonkonferenz von einer möglichen positiven Lösung noch in dieser Woche. Wann es eine Unterschrift geben wird, wollte er auf Nachfrage dann aber doch nicht sagen. Spohr zufolge wird der österreichische Bundeskanzler die Details eines Deals verkünden, wenn alle Gespräche abgeschlossen seien.
Zuvor hatte der Lufthansa-Chef angesichts von Milliardenverlusten aufgrund der Coronakrise "tiefgreifende Restrukturierungen" der Luftfahrt-Gruppe angekündigt. Dies sei notwendig, um die staatlichen Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro schnellstmöglich zurückzahlen zu können. Die deutsche Fluglinie musste von Jänner bis März einen Fehlbetrag nach Steuern und Abschreibungen von 2,1 Milliarden Euro hinnehmen. Bei der AUA betrug der operative Verlust im selben Zeitraum 197 Millionen Euro.
Bei der AUA-Schwester Swiss betrug der operative Verlust in den ersten drei Monaten 84,1 Millionen Franken (78,3 Millionen Euro) nach einem Gewinn von 48,3 Millionen im Vorjahr. Für das Gesamtjahr sieht sich Swiss nicht in der Lage, eine Ergebnisprognose abzugeben.
Hauptversammlung am 23. Juni
Die Lufthansa-Gruppe muss in der Krise mit staatlichen Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro (Kredite, stille Einlagen und Aktienerwerb) vor der Pleite gerettet werden. Das mit der deutschen Regierung ausgehandelte Finanzpaket muss noch von der EU-Kommission genehmigt werden und Zustimmung auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 23. Juni finden. Denn für den Einstieg des deutschen Staates mit einem Anteil von 20 Prozent muss das Kapital um 25 Prozent erhöht werden. Die Finanzhilfen sollen möglichst bis 2023 zurückgezahlt werden – so lange soll die Luftfahrt brauchen, um den Coronaschock zu verdauen.
20.000 Jobs wackeln
Die Lufthansa stemmt sich mit Kostensenkungen gegen das Desaster, die auch das Personal treffen werden. Von den knapp 137.000 Beschäftigten sind 87.000 in Kurzarbeit. Es gebe einen Personalüberhang von bis zu 20.000 Mitarbeitern, heißt es in Konzernkreisen. Mit den Gewerkschaften soll eine Lösung gefunden werden, möglichst viele von ihnen an Bord zu halten.
Die Töchter AUA und Brussels Airlines haben bereits Personalkostensenkungen zwischen 20 und 25 Prozent beschlossen.
Weg mit der PleiteAUA, die in diesem Jahr schon wieder mehr als 300mio Verlust machte!
Die Regierung haut mit unserem Geld herum als ob es nichts kosten wuerde.