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Biden schraubt US-Zölle für Elektroautos aus China auf 100 Prozent

Von nachrichten.at/miv, 14. Mai 2024, 17:57 Uhr
US-Präsident Joe Biden Bild: Apa/Afp/Mandel Ngan

WASHINGTON. US-Präsident Joe Biden versperrt Elektroautos aus China den Weg in die USA mit Sonderzöllen von 100 Prozent.

Die Auseinandersetzung zwischen den Wirtschaftsmächten USA und China schwelt schon länger: Am Dienstag hat US-Präsident Joe Biden mit der Ankündigung erhöhter Zolltarife den nächsten Schritt gesetzt. Noch heuer werden die Tarife für die Einfuhr von chinesischem Stahl und Aluminium auf 25 Prozent steigen, für Halbleiter auf 50 Prozent.

Für Elektroautos aus der Volksrepublik, die bisher schon mit 25 Prozent verzollt werden mussten, werden künftig viermal so hohe Zahlungen fällig. Auch für die dazugehörigen Lithium-Ionen-Batterien sowie Photovoltaikmodule steigen die Abgaben auf 25 Prozent. Zudem verhängt die US-Regierung neue oder stark erhöhte Zölle für Hafenkräne und Medizinartikel wie Schutzmasken. China flute die globalen Märkte mit künstlich verbilligten Exporten, wurde argumentiert.

Biden setze damit – auch getrieben vom Wahlkampf – die Politik seines Amtsvorgängers Donald Trump fort, sagt Ökonom Klaus Friesenbichler vom Wirtschaftsforschungsinstitut. Mit den aktuellen Maßnahmen – von denen Einfuhren aus China im Volumen von 18 Milliarden Dollar betroffen sein werden – reagiere die US-Administration auf unfaire Handelspraktiken der Chinesen, argumentierte das Weiße Haus.

Foto: Alexander Müller - Fotokurse, Fotografie, Fotoreisen | www.alexandermüller.at
Klaus Friesenbichler, Wifo-Ökonom Bild: Foto: Alexander Müller

Unternehmen und Arbeitsplätze seien gefährdet, weil chinesische Hersteller unfaire staatliche Subventionen erhielten und mit ihren billigen Produkten den Wettbewerb verzerrten, sagte Bidens Wirtschaftsberaterin Lael Brainard. Biden strebe trotzdem ein stabiles Verhältnis zu China an, versicherte Brainard.

Friesenbichler geht davon aus, dass die USA auch den Druck auf die Staaten der Europäischen Union erhöhen werden. Die Strafzölle seien auch ein Signal an europäische Firmen, die Niederlassungen in China planten. 

China: Zölle sind "Mobbing"

Das chinesische Handelsministerium reagierte am Dienstag verärgert auf die Ankündigung aus Washington: Die Verhängung der Zölle werde sich deutlich auf die bilateralen Beziehungen auswirken. Ein Sprecher des Außenministeriums verurteilte die Zölle, die gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoßen würden, als „Mobbing“. Die USA würden die freie Marktwirtschaft mit Füßen treten. China würde die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sich zu verteidigen. Die Vorwürfe der unfairen Handelspraktiken bestritt der Ministeriumssprecher.

Derzeit laufen in der EU Untersuchungen gegen zwei chinesische Solarhersteller. Nach deren Abschluss sei auch mit europäischen Strafzöllen gegen China zur rechnen, sagt Friesenbichler. Erst vergangene Woche hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Chinesen anlässlich eines Besuchs von Staatspräsident Xi Jinping in Frankreich Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen. Die Welt könne Chinas Überproduktion nicht absorbieren.

Die zunehmende Regionalisierung und der Protektionismus seien kontraproduktiv, wenn es um die Bekämpfung großer Probleme wie etwa den Klimawandel gehe, sagt Friesenbichler. „Die Zölle sind Ausdruck einer industriepolitischen Regionalisierung und der Verabschiedung vom Regime der Welthandelsorganisation", sagt der Ökonom. Langfristig sei außerdem damit zu rechnen, dass Produkte teurer würden.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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Zeitungstudierer (5.921 Kommentare)
am 15.05.2024 09:24

Sehr mutig von den USA, bei den Schulden, die sie bei den Chinesen haben.
China ist einer der größten Geldgeber für die USA.
Wenn die Chinesen den USA den Geldhahn zudrehen, dann ist für die USA Ende Gelände und es droht ein großer Krieg, aber mit echten Waffen.
Da sind die Ami Rambos ja geübt darin!
Da lobe ich mir die EU Handelspolitik, den mit Handel machen immer zwei Seiten gute Geschäfte und die Menschen hüben und drüben Arbeit und Wohlstand.

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Querschlaeger (120 Kommentare)
am 15.05.2024 08:10

Die USA verhängen (endlich) Strafzölle gegen spezifische chin. Produkte aus China...

...welche dort massiv gestützt werden, sei es durch Subventionen und die nach wie vor nicht korrekte Bewertung der Landeswährung oder der Verzicht auf jedwede ökologische Nachhaltigkeit.

Was wird man aus Brüssel hören? Wahrscheinlich gellende Stille?

So toll der gemeinsame Binnenmarkt ist, politisch wird ein nachziehen der EU wieder ein furchtbares Gezerre werden unterstelle ich, weil die Chinesen sich ja Länder wie Ungarn kaufen um sie als Torpedo zu benutzen gegen die Entscheidungsfindung.

Wenn die EU politisch erfolgreich sein will, sei es nach innen oder nach außen, dann wird man auch den sprichwörtlichen A endlich in die Hose bekommen müssen und seine Interessen vertreten.
Das Interesse der EU muss es u.a. sein ihre Wirtschaft und damit auch ihre ArbeitnehmerInnen vor Dumping zu schützen und auch in Ländern wie China Mindeststandards zu erzwingen als Alternative zu Absatzschwellen/Strafzöllen.

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2good4U (18.356 Kommentare)
am 15.05.2024 06:51

Als Trump die Zölle gegen China erhöht hat wurde gleich von Handelskrieg geschrieben.
Wenn Biden das selbe tut sind die Berichte deutlich wohlwollender.

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Schlaubi01 (1.656 Kommentare)
am 15.05.2024 06:19

A bei uns werden nicht die Bauern die Industrie und Autobauer das Geld hinten reingeschoben ???

Wer hat den die Entwicklung der E Autos bezahlt . Die Steuerzahler !

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Coolman12 (337 Kommentare)
am 14.05.2024 20:47

Alle europäischen Autobauer sind auch in China angesiedelt, und noch viel mehr Firmen aus allen Sparten. Jetzt kommt dann noch Indien dazu. Warum?richtig, weil dort Arbeits-und Umweltbedingungen einen Bruchteil gegenüber Europa ausmachen. Und weil sie den Kropf nicht voll kriegen können. Früher hat man Sklaverei dazu gesagt. Die Gier und die Blödheit treiben die Menschen in den Ruin.

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glingo (5.083 Kommentare)
am 14.05.2024 19:12

Recht hat er!
China will die Auto Industrie in Europa abschaffen

Die chinesische Regierung mischt den E-Automarkt auf – sie will ihre Autobauer im globalen Wettbewerb unterstützen. Damit könnten sich BYD & Co. im Ausland neu positionieren.

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elhell (2.228 Kommentare)
am 14.05.2024 17:57

Tesla baut auch in China, übrigens nachgewiesenermaßen in viel besserer Qualität als in den USA.
Die Antwort wird folgen. Dann wird China halt keine US-Waren mehr ins Land lassen. Ist aber zum Aushalten ...

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Querschlaeger (120 Kommentare)
am 15.05.2024 08:13

Ohh ja Bitte-Bitte!

...im Idealfall verhängt China Sanktionen gegen die USA und EU (falls Brüssel es schafft nachzuziehen) und verbietet den Export des ganzen Mists von Shein und Temu der per Luftfracht hierherkommt!?

;-)

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 14.05.2024 14:52

Biden hat Angstzustände....

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Ybbstaler (1.072 Kommentare)
am 14.05.2024 14:36

Bleibt im Sinne der Konsumenten zu hoffen, dass solche Zölle nicht auch bei uns kommen, wo letztlich gerade die Chinesen preisgünstige und für viele damit leistbare E-Autos anbieten. Die Angebote der etablierten westlichen Hersteller gehen aus meiner Sich überwiegend am Bedarf vorbei.

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Biobauer (6.076 Kommentare)
am 14.05.2024 13:59

Und die Deutschen haben extra ein neues Hafenterminal gebaut damit die Übergroßen Chinesischen Autotransporter anlegen können.

Deutschland und damit Europa schafft sich ab.

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was_bisher_geschah (1.173 Kommentare)
am 14.05.2024 12:51

Die Elektroautos werden in der EU künstlich teuer gehalten, um die heimische Autoindustrie beim Umstieg zu helfen.

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gutmensch (16.840 Kommentare)
am 14.05.2024 12:49

Und wieso kann das die EU nicht ?

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santabag (6.411 Kommentare)
am 14.05.2024 12:58

.... weil da im Europäischen Parlament so Leute wie Vilimsky sitzen, die von der Sache keine Ahnung haben ...

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 14.05.2024 14:53

Wenigstens hier schießt sich die EU nicht ins eigene Knie.

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