Architekturpreis für herausragende Bauwerke in Oberösterreich: „Daidalos“ bewegt die Menschen
LINZ. Gala in der Tabakfabrik: 300 Gäste, stimmungsvolles Ambiente und Emotionen bei der Verleihung des „Daidalos“ Die Sieger Fritz Matzinger, LP architektur und bogenfeld architektur überzeugten mit ihren eingereichten Projekten
Gute Architektur stand Donnerstagabend in der Linzer Tabakfabrik auf dem Stockerl. Die OÖNachrichten haben mit der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten und den Partnern afo architekturforum oberösterreich, Hypo, erdgas oö, Land sowie OÖ. Versicherung den oberösterreichischen Architekturpreis Daidalos ins Leben gerufen.
Er ist nach jenem Baumeister in der griechischen Mythologie benannt, der das Labyrinth für den Minotaurus auf Kreta so perfekt entwarf, dass er selbst kaum herausfand. Die Siegertrophäe ist diesem Bauwerk nachempfunden.
Die Qualität der 95 eingereichten Projekte sei sehr hoch gewesen, betonten die Juryvorsitzende Marie-Therese Harnoncourt und OÖNachrichten-Architekturkritiker Lorenz Potocnik. Drittes Jurymitglied ist Hanno Vogl-Fernheim.
So stimmig und hochqualitativ wie die Projekte, war auch die Abschluss-Gala in dem architektonisch ebenso spannenden ehemaligen Industriegebäude. 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Architektur waren gekommen.
„Wir haben einen Stein ins Rollen gebracht, und das soll so bleiben“, sagte Rudolf Kolbe, Präsident der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten im Gespräch mit der Moderatorin Silvia Schneider. Die Daidalos-Trophäe ist rund genug, um weiterzurollen. Für Wolfgang Braun, Chefredakteur-Stellvertreter der OÖNachrichten, ist klar, dass der neue Preis „nicht der Anfang des Interesses an Architektur, sondern die logische Folge“ sei. Er verwies darauf, dass der Architektur in den OÖNachrichten viel Raum gewidmet werde.
Bauen mit Fingerspitzengefühl
OÖNachrichten-Herausgeber Rudolf Andreas Cuturi sagte, das Wichtigste beim Bauen von Bürogebäuden sei, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Er hat selbst in den vergangenen Jahren viele ehemalige Wohnhäuser zu Arbeitsplätzen für die OÖN-Außenredaktionen umgestalten lassen.
Landesrat Maximilian Hiegelsberger, der selbst in einem sanierten Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert wohnt, sieht die Architektur als „zeitgeschichtliche Bausprache“. Und so wie sich Sprachen änderten, würde sich auch das Bauen verändern. Wichtig sei ihm, dass man beispielsweise bei landwirtschaftlichen Projekten nicht Alt und Neu vermische, sondern nebeneinander stelle.
Einen „engen Kontext zwischen Energieversorgung und Architektur“ sieht Klaus Dorninger, Geschäftsführer der erdgas oberösterreich und Eigentümer eines Architektenhauses. „Das passt auch gut in unser Leitbild.“
Der Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, Josef Stockinger, spricht von Baukultur auf dem Land als „Zukunftskultur.“ Er lebt in einem Florianer Vierkanter, einem „Prunkstück der Weltarchitektur“, wie er sagte.
Bei der Bau-Finanzierung seien die Herausforderungen gewachsen, sagte Leonhard Fragner, Vize-Chef der Hypo Oberösterreich, der in einer Wohnung in Urfahr lebt. Für die Kunden wolle man „mitdenken“, denn das derzeit sehr niedrige Zinsniveau sei nicht auf ewig in Stein gemeißelt.
Was gute Architektur ausmacht? „Erfahrung, Intuition, Ästhetik“, sagte Potocnik. Das haben alle Projekte erfüllt.
lächelnden "wichtigmacher" wären fotos der prämierten objekte sinnvoller.
na ja, qualitätsjournalismus halt.
Zwischen journalistischen Artikeln und Werbe-Propaganda und bezahlten Anzeigen zu unterscheiden, das ist für uns Leser ein schweres Geschäft.
unglaublich naiv, wenn wir gedacht haben, bei diesem Nachrichten-Architekturpreis ginge es hauptsächlich um "Architektur".
Wahrscheinlich geht es viel eher um den "Preis" bzw. um die Feier, die die Preisverleihung begleitet.
Und darum, dass wieder ein paar Fachleute mehr von einer Institution ausgezeichnet werden.
Die Werbe-Branche ist bei so etwas am besten. Da verleihen sich alle gegenseitig ständig Preise und Auszeichnungen, was gern und oft von den Medien präsentiert wird. Eine win-win-win-Situation (auf Kosten der Leser und Gebührenzahler)...