Architekturpreis Daidalos 2024: Das sind die Preisträger
LINZ. Architekturpreis Daidalos geht an Büros Kaltenbacher/Steinbauer, Dunkelschwarz und Schremmer-Jell. Auszeichnungen für einen Umbau in der Tabakfabrik, die Schafbergbahn-Talstation und die Tuchfabrik Linz.
Der oberösterreichische Architekturpreis Daidalos wurde am Donnerstagabend in den Linzer Promenaden Galerien zum sechsten Mal vergeben. Es war eine spannende Veranstaltung und ein stimmungsvolles Fest.
Aus 75 Einreichungen hatte die Jury 14 Projekte in zwei Kategorien und für einen Sonderpreis nominiert. Die Jury bestand aus Heidi Pretterhofer, Wiener Architektin und Baukultur-Professorin in Linz, dem Grazer Architekt Christian Tabernig und OÖN-Architekturkritiker Georg Wilbertz.
Bildergalerie: Daidalos 2024: Großes Fest für die Architekturpreis-Sieger
Galerie ansehenDie Sieger des Daidalos 2024: die Büros Kaltenbacher und Steinbauer mit dem Umbau Haus Havanna in der Linzer Tabakfabrik, das Büro Dunkelschwarz mit dem Neubau der Schafbergbahn-Talstation in St. Wolfgang und Schremmer-Jell mit der Sanierung und dem Umbau der Tuchfabrik in Linz-Auwiesen.
Was hätte Behrens gemacht?
"Hier in Oberösterreich gibt es eine tolle Architektur- und Wettbewerbskultur", sagte Peter Salem von Kaltenbacher aus Niederösterreich: "Wir wurden herzlich empfangen und waren dreieinhalb Jahre intensiv beschäftigt." Beim Umbau in der Tabakfabrik habe man überlegt: "Was hätte Peter Behrens (Planer der Tabakfabrik vor knapp 100 Jahren, Anm.) gemacht, wenn er aus dem Tabakspeicher ein Bürogebäude machen sollte?"
- OÖN TV: Daidalos 2024: Großes Fest für die Architekturpreis-Sieger
Michael Höcketstaller vom Salzburger Büro Dunkelschwarz sprach von einem "speziellen Bauplatz zwischen See und Berg". Man habe vielen Aspekten, Infrastruktur über Gastronomie bis Naturschutz, gerecht werden müssen. "Alle haben an einem Strang gezogen."
Zum 50-jährigen Firmenjubiläum hat das Linzer Büro Schremmer-Jell den Daidalos gewonnen für eine Revitalisierung vor 25 Jahren. "In unserem Projekt steckt so viel drin, was heute hochaktuell ist. Es ist ein Stadtteilzentrum mit Begegnungsqualität entstanden."
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- Die Siegerprojekte im Detail: Architekturpreis Daidalos 2024: Das sind die Preisträger
Die OÖNachrichten haben den Daidalos initiiert und gemeinsam mit der Ziviltechnikerkammer für Oberösterreich und Salzburg entwickelt. Weitere Partner sind Energie AG, Hypo Oberösterreich, WAG, Land Oberösterreich, Neue Heimat, WSG und afo architekturforum oberösterreich.
"Ich bin seit mehr als 20 Jahren selbstständig tätig, man könnte glauben, man hat alles gesehen, aber das ist nicht so. Es gibt immer wieder neues Faszinierendes", sagte Ziviltechnikerkammer-Präsidentin Cora Stöger. Von "gewaltigen Herausforderungen in der Zukunft" sprach Architekten-Sektionsvorsitzender Michael Strobl: "Es gibt viel zu tun, wir müssen gemeinsam Projekte, Orte, Städte entwickeln."
Energie, Zinsen, Wohnbau
Energie-AG-Vorstandschef Leonhard Schitter betonte, dass die ambitionierte Unternehmensstrategie Klimaneutralität bis 2035 vorsieht. "Grün vor fossil, das nehmen wir ernst, es geht um die Zukunft unserer Kinder."
Hypo-Oberösterreich Vorstandschef Klaus Kumpfmüller erklärte: "Wir erwarten, dass die Zinsen im Laufe des Jahres deutlich nach unten gehen, was allen entgegenkommt, die finanzieren."
Robert Oberleitner, Geschäftsführer der Neuen Heimat, sieht "Reconstructing, Photovoltaik und Elektromobilität" als die drei zentralen Themen, die bei allen Wohnbauprojekten mitbedacht werden.
WSG-Chef Stefan Hutter sagte, dass man immer öfter Architekten einlade, Ideen einzubringen, woraus vielfältige Ideen entstehen in Richtung Nachhaltigkeit.
Für Landesrätin Michaela Langer-Weninger, die die Patronanz für den Sonderpreis übernommen hatte, sagt Architektur "viel über Bauherr, Zeit und Gesellschaft" aus. Besonders freue sie sich über Holzbau.
Die Preisträger
Kaltenbacher/Steinbauer: In der Kategorie „Wertvolle Substanz“ haben die niederösterreichischen Architekturbüros Kaltenbacher und Steinbauer mit dem Haus Havanna, einem Umbau in der Linzer Tabakfabrik, gewonnen.
Aus der Begründung der Jury: Bei der Revitalisierung eines mehr oder weniger fensterlosen Tabaklagers aus den 1930er-Jahren zu einem Gebäude, das Büros und Workshop-Räume bietet, ging die Arbeitsgemeinschaft einen konsequenten Weg, der sich fast unauffällig und denkmalgerecht in das historische Ensemble einfügt.
Dunkelschwarz: In der Kategorie „Raffiniert geplant“ hat das Salzburger Architekturbüro Dunkelschwarz mit dem Neubau der Talstation der Schafbergbahn in St. Wolfgang gewonnen.
Aus der Begründung der Jury: Dem Projekt gelingt die Verbindung einer technisch-funktional anspruchsvollen Bauaufgabe mit einer symbolträchtigen Architektur. Diese spiegelt nicht nur die bedeutende Tradition der Industrie- und Bahnhofsarchitektur, sondern verbindet sich auf eindrückliche Weise mit den landschaftlichen Qualitäten des Ortes.
Schremmer-Jell: Den Sonderpreis „Bewährte Bauten“, bei dem es um ältere Bauten bzw. Planungen geht, hat das Linzer Architekturbüro Schremmer-Jell mit der Revitalisierung der Tuchfabrik in Linz-Auwiesen (gemischter Nutzung) gewonnen.
Aus der Begründung der Jury: In den qualitätvollen historischen Fabrikbau integrierten die Planer unter anderem einen neuen Kirchenraum, der durch seine differenzierte, helle Lichtführung und die Raumschichtung der Außenbegrenzung eine faszinierende atmosphärische Wirkung entfaltet.
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