Deutsche Autobranche weiter in der Warteschleife
BERLIN. Deutschlands Autobranche muss weiter auf eine Entscheidung warten, ob der Staat Auto-Kaufprämien zahlt. Diese sollen der von Absatzeinbrüchen geplagten Industrie wieder auf die Beine helfen.
Politik und Branchenvertreter würden bis Anfang Juni ihre Beratungen fortsetzen, teilte die deutsche Regierung gestern, Dienstag, nach einem Gipfeltreffen in Berlin mit. Der Verband der Automobilindustrie, die Hersteller VW, BMW und Daimler und die Bundesländer Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg machen sich für Kaufprämien stark. Sie sehen zur Unterstützung der Autoindustrie mit rund 800.000 Arbeitsplätzen den Staat in der Pflicht. Die Kaufprämie soll bis zu 4000 Euro pro Auto betragen.
VW, Daimler, BMW und Audi lassen ihre Werke in Europa nach wochenlangem Stillstand wieder anlaufen, aber viele Mitarbeiter bleiben in Kurzarbeit, die Nachfrage ist gering. In der Branche ist die Angst groß, dass die Autobauer "auf Halde" produzieren, weil es zu wenig Käufer gibt.
Kritik an den Forderungen kommt von Umweltschützern. Eine Prämie für Diesel- und Benzinautos sei das falsche Signal und zerstöre die Verkehrswende.
Angesichts von 29,8 Mrd. Euro Gewinn in 2019 sowie Dividendenzahlungen in Höhe von 8,2 Mrd. Euro dürfen BMW, Daimler und VW keine weiteren Steuermilliarden erhalten.
Es wäre sehr hilfreich, wenn sich die Gesellschaft aus der dominanten Abhängigkeit von der Autoindustrie lösen würde, und besser andere Branchen unterstützen würde !