Energieverbrauch im Vorjahr um 5 Prozent gesunken
WIEN. Hohe Energiepreise und die vergleichsweise warme Witterung haben im vergangenen Jahr für einen deutlich reduzierten Energieverbrauch gesorgt.
Der energetische Endverbrauch sank 2022 auf 1.066 Petajoule (PJ), das entspricht einem Minus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als sparsam erwiesen sich vor allem die österreichischen Haushalte, die ihren Energiekonsum um 15 Prozent verringerten. Etwas gestiegen ist der Energieeinsatz laut Statistik Austria in der Industrie. Der Rückgang spiegelte sich abseits der Privathaushalte vor allem im Straßenverkehr (-5 Prozent auf 302 PJ) und bei Dienstleistungen (-3 Prozent auf 106 PJ wider). Der Verbrauch der Haushalte ging vor allem bedingt durch den geringeren Einsatz von Heizenergieträgern auf 278 PJ zurück, so die Statistiker am Dienstag in einer Aussendung. Leicht gestiegen ist der Verbrauch in der Industrie (+1 Prozent). Stark erhöht hat sich der Einsatz hingegen im Flugverkehr, der gegenüber 2021 mit 26 PJ ein Plus von 50 Prozent aufwies.
Der geringere Energiebedarf machte sich auch bei den diversen Energieträgern bemerkbar. So wies der Einsatz von Steinkohle und Koks in der Eisen- und Stahlerzeugung ein Minus von 4 Prozent auf 56 PJ auf, auch Erdölprodukte kamen bedingt durch den Rückgang im Verkehr und in privaten Haushalten weniger zum Zug. So sank etwa der Einsatz von Heizöl extraleicht in den Haushalten um gut 14 Prozent auf 35 PJ. Erdgas wurde neben der verringerten Nachfrage in den Privathaushalten als Heizenergieträger (-18 Prozent auf 55 PJ) auch in der Industrie für die Erzeugung von Prozesswärme (-7 Prozent auf 107 PJ) in geringerem Ausmaß eingesetzt.
Auch Verbrauch erneuerbarer Energie gesunken
Bei den erneuerbaren Energieträgern ging der Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent auf 181 PJ zurück. Erkennbar wird der Rückgang darüber hinaus beim Einsatz von Brennholz (20 Prozent auf 54 PJ) sowie von Holzpellets (-17 Prozent auf 18 PJ). In der Gesamtwirtschaft hatten im Jahr 2022 die Erdölprodukte mit 36 Prozent den größten Anteil am energetischen Endverbrauch, gefolgt von elektrischer Energie (22 Prozent), Gas (17 Prozent) und den erneuerbaren Energieträgern (17 Prozent).
Neben dem geringeren Einsatz wurde hierzulande im vergangenen Jahr auch um 4 Prozent weniger Energie produziert. Das zeigt sich besonders bei den fossilen Energieträgern Erdgas und Erdöl, deren Förderung um 6 Prozent bzw. 8 Prozent auf je 22 PJ zurück ging. Bei der Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen (+10 Prozent auf 20 PJ) und elektrischer Energie aus Photovoltaik (+36 Prozent auf 14 PJ) wurden demgegenüber hohe Zuwachsraten verzeichnet.