Imfarr-Pleite: Große Immo-Projekte, Ex-Politiker und Millionenschulden
WIEN. Sanierungsverfahren eröffnet; bei Wiener Firma waren früher auch Ex-Kanzler Faymann und Ex-Minister Ostermayer dabei.
"Aus Freude am Entwickeln": Dieser Spruch steht auf der Website des Immobilieninvestors und -entwicklers Imfarr. Viel Grund zur Freude dürfte das Wiener Unternehmen derzeit allerdings nicht haben.
Am Dienstag ist über das Vermögen der Imfarr Beteiligungs GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien eröffnet worden. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Gläubigerschutzverband KSV1870 auf 604 Millionen Euro, die Pleite trifft rund 110 Gläubiger und 18 Beschäftigte.
Insolvenzverwalter ist der Wiener Rechtsanwalt Stephan Riel, bekannt als Masseverwalter des insolventen Baukonzerns Alpine. Gläubiger können Forderungen bis 29. August anmelden, ihnen werden 20 Prozent Quote geboten, zahlbar binnen zwei Jahren. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll durch eine "geordnete Verwertung" des bestehenden Immobilienportfolios gelingen.
Imfarr reiht sich ein in eine Liste von mehreren heimischen Immobilieninsolvenzen und -konkursen in der jüngeren Vergangenheit. Dazu gehören das Signa-Reich rund um den Tiroler Investor Rene Benko, der Wiener Entwickler BBO Immo, die B&R Generalunternehmer GmbH aus Wien sowie die Linzer Immobilienfirma Bau & Boden samt Mutterfirma Ortner Real.
Ex-Kanzler als Bindeglied
Bei Imfarr, 2007 gegründet, gibt es eine politische Komponente: Ex-Bundeskanzler Werner Faymann (SP) war von 2019 bis Mitte 2022 Investor, Ex-Staatssekretär und -Kulturminister Josef Ostermayer von 2021 bis 2023 Manager. Faymann stellte laut "Presse" unter anderem Kontakt zu Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) her und präsentierte Immobilienprojekte. So war er Bindeglied zwischen Immobilienbranche und Stadtentwicklung.
In den vergangenen Jahren erregte Imfarr mit großen Immobilienübernahmen in Deutschland Aufsehen. Mit dem Schweizer Family Office SN der Familie Ketterer kaufte Imfarr 2020 den Silberturm im Frankfurter Bankenviertel um kolportierte 630 Millionen Euro und die Highlight Towers in München im Jahr 2021 für kolportierte 650 Millionen Euro. Zuletzt gerieten manche Projekte ins Stocken, zum Beispiel ein geplantes Stadtentwicklungsquartier in Leipzig.
Laut KSV1870 ist Imfarr an 44 Gesellschaften beteiligt, auf der Website sind auch fünf Projekte in Wien angeführt. Geschäftsführer sind Ernst Gassner und Nemat Farrokhnia. Farrokhnias Vater Nematollah dürfte bei der Imfarr lange im Hintergrund präsent gewesen sein; er war mehr als 30 Jahre im Management des Baukonzerns Strabag und im Aufsichtsrat des Konkurrenten Porr.
Als Ursachen für die Pleite nennt Imfarr die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt sowie konjunkturelle und geopolitische Unsicherheiten. Die Nachfrage nach Büroimmobilien in Deutschland sei "vollständig zum Erliegen" gekommen, das Zinsumfeld sei "unerwartet rasch gestiegen". Das habe zu höheren Finanzierungskosten und Verschiebungen bei den Projekten geführt.
Schauen wir mal, wie die SPÖ das wieder anderen Parteien umhängen wird.
Nach Gusenbauer haben also auch Faymann und Ostermayer ihr SPÖ-Netzwerk zu Gold (Geld) gemacht.
Wirtschaftsgrössen waren die Genossinnen halt nie richtig. Eher das Geld der Anderen benutzen.
Faymann 2015 schadenanrichter:"Welcome and bring yourFamiliy"