Italien will Vespa als nationales Erbe schützen
ROM. Italien will den Kultroller Vespa als nationales Kulturerbe anerkennen lassen und damit Einschränkungen bei der Zulassung auf Grund von Schadstoffgrenzwerten zuvor kommen.
Ein dementsprechender Gesetzentwurf der rechte Regierungspartei Lega um Verkehrsminister Matteo Salvini wurde im Parlament in Rom eingebracht.
"In Anbetracht ihres symbolischen Wertes und ihrer hervorragenden Herstellungsqualität sowie ihres historischen, künstlerischen und kulturellen Wertes" soll das am 23. April 1946 patentierte Motorrad "Vespa Piaggio" als "nationales Kulturerbe anerkannt werden, heißt es im Gesetzentwurf, der von Salvini aktiv unterstützt wird.
"Die Vespa in die Liste der Fahrzeuge von nationalem Interesse aufzunehmen, um sie vor jeder Art von Verkehrsbeschränkung zu bewahren, ist ein Vorschlag gesunden Menschenverstands, den wir aktiv unterstützten, um ein Erbe, einen Mythos und ein italienisches Symbol auf zwei Rädern zu verteidigen, das in der ganzen Welt bekannt ist und bewundert wird", betonte Salvini in einem Schreiben. Er setzt sich dafür ein, dass die Vespa als nationales Erbe "frei fahren" dürfe, unabhängig von jeglichen Beschränkungen in Zusammenhang mit Schadstoff-Emissionen.
Die Vespa sei heute eines der berühmtesten Industriedesignerprodukte der Welt, so sehr, dass sie zu Recht als Ikone des italienischen Designs gilt und in den renommiertesten Museen für moderne Kunst, Wissenschaft und Technologie auf der ganzen Welt ausgestellt wird, erklärte Salvini. Die Vespa sei Teil der ständigen Sammlung des "Triennale"-Designmuseums in Mailand und des Mo.Ma. in New York.
1,6 Millionen Modelle binnen zehn Jahren
Der von der globalen Markenberatung Interbrand für die Piaggio-Gruppe geschätzte wirtschaftliche Wert der Marke Vespa im Jahr 2022 beträgt mehr als eine Milliarde Euro Euro, was einer Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. In den vergangenen zehn Jahren hat Piaggio weltweit mehr als 1,6 Millionen Vespa-Modelle produziert und verkauft.
Mit dem Startschuss zur ersten Serienproduktion der Vespa 98cc begann 1946 die Erfolgsstory. Entworfen wurde der Kultroller vom italienischen Ingenieur Corradino D'Ascanio, der eigentlich Hubschrauber bauen wollte. Als ehemaliger Konstrukteur von Kriegsflugzeugen wollte er ein einfaches, sparsames und leicht benutzbares Fahrzeug anfertigen und konstruierte auf einem vom Krieg zerstörten Fabriksgelände in Pontedera im Auftrag des Unternehmers Enrico Piaggio etwas Neuartiges.
Bald begann der Siegeszug der Vespa um die halbe Welt - bis nach Hollywood. Auf einer Vespa war das Traumpaar Gregory Peck und Audrey Hepburn in dem Erfolgsstreifen "Ein Herz und eine Krone" aus dem Jahr 1953 durch Rom geknattert - Fahrtwind in den Haaren, Lebenslust in den Augen. Als Liebeserklärung an die italienische Roller-Ikone ging die Szene ins kollektive Gedächtnis Italiens ein. Noch heute ist es in Rom und Neapel leichter, mit dem Motorroller voranzukommen, als per Bus oder Auto.
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Leider wird fast alles mittlerweile in Indien gefertigt.
Passt zu Salvini!
Das hätte sich die Vespa wirklich verdient, das sie als nationales Erbe gesichert wird.
Ein Beispiel von vielen, wie man erfolgreiche Industrieprodukte vor dieser erfolglosen EU Politk schützen muss.
Auch eine Vespa sollte künftig aktuelle Grenzwerte einhalten müssen. Selbst wenn man das Herzhäuschen zu einem Nationalerbe erklärt hätte, wäre es durch bessere Technologien ersetzt worden.
... damit Einschränkungen bei der Zulassung auf Grund von Schadstoffgrenzwerten zuvor kommen....
hatten wir in Ö auch schon...
.. anstatt 2-sprachige Ortstafeln am richtigen Ort, versetzen wir doch einfach die einsprachige Tafel...