Arbeit für Personalverrechner stieg durch Corona-Krise massiv an
Die unzähligen Sonderregelungen für Lockdown, Kurzarbeit & Co. bringen Arbeitsrechtsexperten und Personalverrechner an den Rand des Erträglichen. Das belegt eine Studie zum Thema "Arbeiten unter Stress im Lockdown in Österreich", die das Vorlagenportal für Arbeitsrecht und Personalverrechnung im Oktober durchführte.
Mehr als 82 Prozent der fast 2000 befragten Personalverrechner gaben an, dass ihr Arbeitsaufwand während des Lockdowns um 30 Prozent oder mehr gestiegen sei. "Seit Jahrzehnten sind diese Experten mit sich laufend ändernden Rechtsvorschriften konfrontiert. Das hat seit der Corona-Krise eine neue Dimension erreicht", sagt Co-Studienautorin Birgit Kronberger.
Starke Verunsicherung herrsche bei der Abrechnung der Kurzarbeit in der Lohnverrechnung (93 Prozent aller Befragten), in der Kurzarbeitsförderabrechnung mit dem AMS (79 Prozent), gefolgt von Sonderbetreuungszeiten (40 Prozent). Viele Unklarheiten zur Abwicklung der Kurzarbeit bestünden auch weiterhin.
Bedrohlicher Engpass
"Mehr als die Hälfte der Befragten spielte im Laufe des Lockdowns mit dem Gedanken, den Job zu wechseln. Das ist alarmierend, weil in der Gehalts- und Lohnverrechnung seit Jahren ein besorgniserregender Personalengpass besteht. Würden tatsächlich allzu viele ihren Job hinschmeißen, könnte in Bälde ein teilweiser Kollaps der österreichischen Personalverrechnung ins Haus stehen", sagt Studienpartner Rainer Kraft. Spürbar würde das spätestens dann werden, wenn in den ersten Betrieben keine Gehälter mehr zur Auszahlung gelangen, weil die dafür erforderlichen Fachkräfte fehlen.