"Die Qualität der Lehre ist von der Branche abhängig"
Lehrlingsmonitor: Hohe Wechselwilligkeit in Tourismus und Handel.
Junge Menschen wollen lernen, was wirklich gebraucht wird, und schätzen es, während der Ausbildung bereits einen Fuß in einem Betrieb zu haben und ein eigenes Lehrlingseinkommen zu beziehen", sagt Mariana Kühnel: Die stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich verwies diese Woche auf die Attraktivität der Lehre: So sei die Zahl der Lehranfänger im Jahresvergleich nicht nur um 7,8 Prozent gestiegen, auch die Zufriedenheit sei hoch. 76 Prozent der Lehrlinge sind demnach mit ihrer Berufswahl zufrieden und würden diesen wieder wählen. 68 Prozent der Befragten würden sich wieder für exakt denselben Ausbildungsbetrieb entscheiden: Das gehe aus dem "Lehrlingsmonitor" hervor.
Unzufriedenheit ist hoch
Die Arbeiterkammer zeichnete diese Woche bei einem Pressegespräch in Wien ein differenziertes Bild. Nur ein Drittel der Lehrlinge in Tourismus und Handel sei mit den Ausbildungsbedingungen sehr zufrieden. 28 Prozent der Auszubildenden im Tourismus bzw. 36 Prozent der Lehrlinge im Handel wollen nach der Lehre den Beruf oder die Branche wechseln. Die AK hat dafür die Angaben von 4100 Lehrlingen ausgewertet.
Während 58 Prozent der Maurer bzw. 46 Prozent der Lehrlinge im Bereich Metall/ Elektro mit den Ausbildungsbetrieben sehr zufrieden sind, sei dies nur bei 33 Prozent der Handelslehrlinge bzw. 31 Prozent der Lehrlinge im Tourismus der Fall. Die Qualität der Lehre sei häufig von der Branche abhängig. Die AK fordert eine Verbesserung der Ausbildungsbedingungen. Die Lehrstellenförderung müsse mit Qualitäts- und Sozialkriterien verknüpft werden.
Naja, ich würde keinen Lehrberuf mehr absolvieren. Aus Erfahrung wird man klüger.