Oberbank steigert das Eigenkapital erstmals über vier Milliarden Euro
LINZ. Der Gewinn ist in den ersten drei Quartalen leicht gesunken - das liegt am Beteiligungsergebnis.
"Mehr als zufrieden" zeigt sich Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger. Seine Bank hat am Freitag die Zahlen für die ersten drei Quartale 2024 veröffentlicht. Der Überschuss nach Steuern ist zwar um 5,9 Prozent auf 309,8 Millionen Euro gesunken.
Aber das beste operative Ergebnis hat laut Oberbank zum zweitbesten Gesamtergebnis im dritten Quartal in der Geschichte des Instituts geführt. Der leichte Rückgang unter dem Strich ist auf das Beteiligungsergebnis zurückzuführen (minus 50 Prozent). Dieses ist vor allem von der Beteiligung an der voestalpine mit acht Prozent bestimmt. Das Ergebnis liege jedoch im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Das Zinsergebnis stieg um 11,8 Prozent, das Provisionsergebnis um 2,3 Prozent. Die Risikovorsorgen haben sich auf 40,4 Millionen Euro fast verdoppelt. Sie entwickelten sich weiter "budgetkonform", heißt es.
Die Oberbank hat das Eigenkapital erstmals über vier Milliarden Euro gehoben - von 3,82 auf 4,07 Milliarden Euro. "Damit sind wir im Spitzenfeld der europäischen Banken", sagt Gasselsberger.
Im Privatkundengeschäft habe sich die Neuvergabe von Wohnraumfinanzierungen seit dem zweiten Quartal von Monat zu Monat spürbar verbessert, teilte die Oberbank mit. Und das Private Banking habe sich "längst zu einem relevanten Player auf dem Markt" entwickelt, das betreute Kundenvolumen liegt bei 13,4 Milliarden Euro.
"Die aktuelle wirtschaftliche Lage, insbesondere in der Industrie und im Handel, sehen wir mit Sorge. Der dramatische Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit kann so nicht mehr hingenommen werden", sagt Gasselsberger: "Die Wirtschaft erwartet sich jetzt zu Recht rasche und zielgerichtete Maßnahmen von der österreichischen aber auch der europäischen Politik."
Rückenwind komme von der Zinsseite: Die Inflation habe sich beruhigt, und damit habe die EZB Handlungsspielraum für weitere Zinssenkungen. "Inflationsrückgang und Zinssenkungen sind immer die Vorboten für eine Verbesserung der Stimmung bei den Konsumenten und Unternehmen", sagt Gasselsberger: "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass mit den Zinssenkungen auch das Vertrauen wieder stärker zurückkommen wird und damit die Investitionsbereitschaft."
Zum siebten Mal in Folge bekommen die rund 2600 Mitarbeiter der Oberbank Aktien im Wert von zehn Millionen Euro im Rahmen der Mitarbeiterstiftung geschenkt. Damit leiste man "einen wesentlichen Beitrag zur Pensionsvorsorge", sagt Gasselsberger.