Pensionssystem: Vorzeitiger Ruhestand treibt die Staatsausgaben in die Höhe
LINZ. Abschläge werden in Kauf genommen, Wirtschaftskammer Oberösterreich will Reformen.
Mit 29,5 Milliarden Euro fließt fast ein Viertel des gesamten Bundesbudgets in die Pensionen. Zum Vergleich: Für Bildung werden 11,5 Milliarden Euro ausgegeben. „Ohne strukturelle Reformen wird die finanzielle Last der Pensionen bis Mitte der 2030er-Jahre weiter ansteigen“, sagt Universitätsprofessor Martin Halla. Er hat in einer Studie die Situation in Österreich analysiert: Frauen und Männer gehen hierzulande deutlich früher in Pension als in anderen EU-Ländern (siehe Grafik). Die Lücke zwischen dem gesetzlichen und tatsächlichen Pensionsantrittsalter ist beträchtlich: So gehen Männer mit 61,6 Jahren in Pension (Stand 2022), das gesetzliche Pensionsantrittsalter liegt bei 65.
2022 nahmen 54,4 Prozent der Männer die vorzeitige Pension in Anspruch, darunter fallen Korridor-, Langzeitversicherungs- und Schwerarbeitspensionen. Für die ersten beiden Modelle sind ein Mindestalter von 62 Jahren sowie 40 bzw. 45 Versicherungsjahre erforderlich. Die Abschläge pro Jahr betragen 5,1 bzw. 4,2 Prozent.
„Bei vielen scheint die Abwägung zwischen mehr Freizeit und einer höheren Pension häufig zugunsten der Freizeit auszufallen“, sagt Halla. Würden die Österreicher ein Jahr länger arbeiten, bis sie in den Ruhestand wechseln, würde das dem Staat 2,5 Milliarden Euro ersparen.
Niedrige Erwerbsquote
„Bei Teilzeitarbeit und bei vorzeitigen Pensionsantritten liegen wir im Spitzenfeld“, sagt Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Bei einer gleichzeitig schrumpfenden Erwerbsbevölkerung könne sich das nicht ausgehen. Die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen lag in Österreich 2023 bei 57,3 Prozent und damit deutlich unter dem EU-Schnitt von 63,9 Prozent. An der Spitze der Statistik stehen Schweden (78), Estland (76) und die Niederlande (75) noch vor Deutschland. Es müsse Anreize gegen einen vorzeitigen Ruhestand geben – ausgenommen bei krankheitsbedingten Einschränkungen, sagt Hummer.
So soll das Mindestantrittsalter von 62 Jahren ab 2027 stufenweise um einen Monat angehoben werden. „Pensionszuckerl“ sollen verhindert werden: Es müsse laut Hummer gesetzlich festgeschrieben werden, dass bei Pensionserhöhungen nur noch die Inflation abgegolten wird. Wer freiwillig früher aus dem Berufsleben ausscheidet, soll höhere Abschläge in Kauf nehmen. Dass diese Maßnahme wirke, sei durch Studien bestätigt, sagt Halla. Er würde einen Automatismus begrüßen, um auch das gesetzliche Pensionsalter der gestiegenen Lebenserwartung anzupassen.
"Es kommen zu wenige nach"
Neben den volkswirtschaftlichen Auswirkungen seien vorzeitige Pensionierungen auch für Betriebe eine große Herausforderung, sagt Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie. Wie eine von der Kammer durchgeführte Befragung von Personalchefs in 55 Industriebetrieben ergeben hat, spielen finanzielle und gesundheitliche Aspekte eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für eine vorzeitige Pensionierung. Frauen geben öfter als Männer familiäre Verpflichtungen (Enkelkinder oder pflegebedürftige Angehörige) an. Für Angestellte sei die Überforderung mit der zunehmenden Digitalisierung ein Grund, sich früher aus dem Erwerbsleben zu verabschieden.
Mit Weiterbildung oder Modellen zur Arbeitszeitreduzierung könnten Betriebe die erfahrenen Mitarbeiter länger halten, sagt Frommwald. Auch in seinem Betrieb würden zehn bis fünfzehn Prozent der Belegschaft zu den „Babyboomern“ zählen und vor der Pensionierung stehen: „Es kommen zu wenige nach.“ Der Anteil der über 65-Jährigen wird von heute 19,5 Prozent auf 26,6 Prozent im Jahr 2040 steigen.
"Wer freiwillig früher aus dem Berufsleben ausscheidet, soll höhere Abschläge in Kauf nehmen."
Wer freiwillig früher aus dem Berufsleben ausscheidet, soll gar nichts bekommen. Wer früher mit dem Arbeiten aufhören will, soll sich das Geld dafür zusammensparen. Wie kommt die arbeitende Bevölkerung dazu, ihr Einkommen mit denen zu teilen, die einfach nur keine Lust haben, weiter zu arbeiten?
Und was ist mit den Leuten die krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten können?
Wer krank ist, scheidet nicht freiwillig aus. Wer wegen Arbeitsunfähigkeit vorzeitig ausscheidet, soll eine Arbeitsunfähigkeitsrente bekommen, keine Alterspension.
Haben 2 gute Beamtenpensionen uns geht es gut. Die övp schaut auf uns.
Hirn inklusive ?😎😎😎
Wenn 10 Personen einzahlen und 15 Personen herausnehmen wird es sich nicht ausgehen. Oder liege ich da falsch? Wären meine Beiträge Zweckgebunden nur für mich und nicht für so manchen Taugenichts wären 45 Jahre genug.
Wenn immer mehr halbtags arbeiten und immer weniger einen fixen Arbeitsplatz bis zur Pension haben, wird sich das nicht ausgehen. Es braucht keine Erhöhung des Pensionsalters, sondern eine breitere Finanzierungsgrundlage durch Vermögenssteuern oder maschinenbezogene Abgaben, die der höheren Produktivität durch Rationalisierung und technischen Fortschritt gerecht werden. Viele sind schon froh, wenn sie das Pensionsalter einigermaßen erleben können.
Ev. könnte man ja auch von allen Bevölkerungsgruppen gerechte Pensionsbeiträge kassieren und nicht wie von einem ÖVP-Bund nach Märchen-Einheitswerten - die noch dazu nach "Bedarf" während des Lebens angepasst werden können.
zZt zahlen eigentlich nur die ASVG und kleinen Gewerbetreibenden diesen ganzen Staat.
A bisserl gewerkschaftsgeschädigt der kech61?
30 Jahre lang Produktionsleiter in der Privatindustrie.
... und ein wenig Statistik-Austria googlen, dort steht alles - zumindest bis man die ÖGK eingeführt hat, jetzt ist zumindest die Querfinanzierung der Bauern-GK nicht mehr nachvollziehbar weil die nun unter einem Dach mit der ASVG ist.
A bisserl mit den Füssen in der Realität statt sticheln ....
Man sollte einfach diese hängt Frühpensionsregeln abschaffen! Einige Schlaumeier nutzen das Ganze doch nur aus! Oder man könnte auch sagen 50 Jahre sind genug, nicht 35 wie noch immer teilweise in Wien!
warum werden von keinem Politiker offen die Gründe dargelegt warum eigentlich Gesundheitssystem, Pensionssystem, Bildungssystem am äussersten Limit sind?
Der Kickl kräht eh immer seinen xenophoben Mist heraus.
Von Interesse wäre es schon, wie viel uns die Zuwanderung kostet.
Man weiß zumindest, wem wir die "Patientenmilliarde" zu verdanken haben. Danke, FPÖ!
Viele möchten in der Pension noch was arbeiten gehen, aber diese Abschläge machen es zu nichte!
Es wird schon lange versprochen von der Politik, es ab zu schaffen, bis heute nichts geschehen!
Wenn immer weniger Fachkräfte gefunden werden, sind sie auf diese Pensionisten angewiesen!
Viele arbeiten in Geschäfte......noch einige Stunden als Verkäuferin......oder Männer in Betrieben!
Das hat der Herr Minister Rauch mit dem Argument "Dann werden Pensionisten am Arbeitsmarkt bevorzugt" zu Grabe getragen.
aber nur wenn die Priviigeierten mit 55 in Pension gehen
Oder vor dem 65.Lebensjahr.
Alles andere ist extrem teuer im alten System.
Beim neuen System Pensionskonto würden die Abstriche bei frühzeitigem Eintritt ohnehin enorm sein und das System entlastet.
Aber dann sudern, weil die Kids ‚lauter so alte Lehrer‘ haben. Sie disqualifizieren sich selber.
Was Herrschaften wie Herr Halla gerne unter den Tisch fallen lassen, ist die Tatsache, dass viele Menschen gar nicht so lange fit sind, um bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten.
Dann müsste es zumindest saftige Abstriche beim Pensionsantritt geben.
Das stimmt nicht! Viele sind über 70 Jahre noch gut fit! Wir haben heute bessere Ernährung, Medizin, Institutionen für Fitness....!
Aber mit dem Alter braucht niemand mehr arbeiten!
Die Schwerarbeiter, Schichtler, Pflegeberufe.....sollen mit 60....62 Jahren in die Pensionen gehen!!
Es gibt in jeder Branche Jobs, die weniger anstrengend sind. Wem sein Job zu schwer ist, soll die Chance auf einen leichteren Job bekommen.
Allgemein wird doch davon ausgegangen, dass es rund um die Pension Einschnitte/Kürzungen/Verschlechterungen geben wird. Daher geht auch jeder, sobald es möglich ist, in Pension, damit er es noch "gut erwischt".
Ist nicht gerade hilfreich, dass rund um dieses Thema immer Unsicherheit geschürt wird.
Da kommt der Andi Babler ja gerade rechtzeitig ans Ruder.
Bei den Gstudierten gehört das Pensionsalter in die Höhe gesetzt und bei den Lehrern auch.
Probleme oder Neid auf diese Berufsgruppen.....
Was hast gegen gebildete Leute?
Was würden die Unternehmen ohne Uni Absolventen in Führungspositionen tun?
Diese Leute stehen permanent unter Erfolgsstress und Druck damit Firma nicht den Bach runter geht.
Wenn Pensionsalter raufgeht dann für alle egal ob Arbeiter oder Angestellter!
Bildungsneid?
Wie unten beschrieben, ja nicht auf die eingebildeten neidvoll hinpecken,
eine Firma geht wohl wegen der "Dummen Arbeiter" in Konkurs und nie wegen derjenigen die 10 Silvester studiert haben. Die Fettaugen schwimmen immer oben auf der Suppe.
Einkleiner Vergleich . . . .
12 Mrd.für 330 t Beamte 36.363 €uro Schnitt
16 Mrd.für 2,6 Mio.ASVG,GW,Bauern,Ausgleichszulage 6.153 Euro Schnitt
Sagt doch alles aus !!
Bravo! Stimme absolut zu: die Beamten müssen hier herrausgerechnet werden, der Staat als Arbeitgeber zahlt nicht für sie Pension ein, beschenkt sie mit im Vergleich großzügigen Regelungen... alle Zahlen schlimm, aber bitte: Beamte herrausrechnen, streut nicht weiter Sand in die Augen der wenigen Sehenden
Wer statt mit 65, bereits mit 62 Jahren in den Ruhestand wechselt, bezieht die Pension um 20% länger, müsste demnach einen Abschlag von 20% hinnehmen (18×2000 = 36000, 15×2400 = 36000). Würden die Abschläge nach versicherungsmathematischen Grundsätzen erfolgen, würden diese rasch weniger.
(dies jetzt mit "geraden" Zahlen vereinfacht dargestellt).
Ist ja eh so der Fall! Wenn’s mit 62 gehen, dann habens grob 15% Abschlag!
Beim Abschlag fehlt die geringere Beitragszeit, also müsste dieser deutlich mehr als 20% ausmachen.
Wie alt waren Sie als Sie in Pension gingen? Oder waren Sie während Ihrer politischen Tätigkeit frei gestellt?
Ich rate jeden Mann oder Frau so schnell wie möglich in Pension zu gehen, auch mit Abschläge. Warum ? Um mehr von Leben zu haben., Zeit für Kinder und Enkelkinder zu haben. Die Politik und vor allem die ÖVP arbeiten gegen das Volk, und nicht umgekehrt. Diese verarschen uns regelmäßig von hinten und vorne, machen ihre Spielchen und missbrauchen die Positionen in welchen diese sind. Der Brunnen hat ein riesen Budgetloch hinterlassen und jetzt ist ein EU Bronze. Der Kocher hat ein Haufen Dreck in die Wirtschaft hinterlassen und jetzt wird ÖNB Chef. Der KHG wurde vor 10 Jahren zu 8 Jahren Knast verurteilt und läuft noch immer frei herum. Angeblich ist das Urteil nicht rechtskräftig. Wo sa ma denn überhaupt? Der Benko macht weiter seine Spielchen obwohl er Milliarden abgekupfert hat. Und ich soll für die Genossen breve arbeiten ? Die können mich mal alle. Das ist Österreich - eine Bananenrepublik mit Alpen und Seeblick 🤡🤡🤡🤮😭🤮
Und für die ganzen Scharen von Asylanten und Migranten habe ich auch nicht vor zum arbeiten. Diese sollen die Reichen finanzieren.
Aber jeden Tag kann man auch nicht mit den Enkel beisammen sein!
Wir brauchen auch selber in der Pension noch andere Tätigkeiten,!
Spricht nichts dagegen 👍
warum wandern Sie nicht aus ?
Es wäre schon ein Erfolg, wenn z.B. alle Männer zumindest bis 62 arbeiten würden.
In meinem Bekannten- Verwandtenkreis bin ich da einer der ganz Wenigen.
Warum jetzt nur die Männer?
Weil es bei den Frauen jetzt erst übergangsmäßig in diese Richtung geht.
Komplettversagen der Politik, 25 Jahre Übergangszeit sind zu viel?
Das dauert noch bis 2033 bis das Pensionsalter der Frau vollständig angeglichen ist.
Hier braucht die Emanzipation etwas länger...
Frauen ab Jahrgang 1964 können erst ab 62 in Pension gehen, was dauert bei ihnen da länger....
Wenn wir uns die Pensionen nicht mehr leisten können
Warum wurden die dann in den letzten 3 Jahren um 20% Erhöht?
Danke ÖVP das sie unseren Stast in den Abgrund Steuern
wenn nur jene Personen eine Pension erhalten würden die auch eingezahlt haben dann geht sich die Rechnung ja aus. das Pensionsalter noch mehr in die Höhe zu schrauben und die Personen die keiner Arbeit nachgehen weiterhin zu unterstützen von einem Kurs zum nächsten so wird das nichts werden.
Das ist leider nicht richtig.
30 Mrd. Zuschuss pro Jahr, wo eigentlich die eingezahlten Beiträge ausreichend sein sollten.