Mateschitz: Seine Weltsicht in seinen Medien
Wer den Zeitgeist aus der Flasche – beziehungsweise aus der Dose – lassen möchte, der muss ihn auch dirigieren. Deshalb baute Dietrich Mateschitz ein respektables Medienimperium auf.
In Print-Medien und mit dem Sender ServusTV wurde neben Sport vor allem die Weltsicht des Unternehmers verbreitet. Und beinahe alle Titel erhielten lateinische Namen: "Terra mater", "Carpe diem", "Addendum", "Servus", "Pragmaticus". Am werbetauglichsten für das stimulierende Getränk erscheint seit 2007 das "Red Bulletin". Es öffnet seinem Publikum die Welt abseits des sportlich und kulturell Alltäglichen.
"Carpe diem" beschwört die Harmonie im Wechselspiel von Bewegung und Erholung. Dagegen sollte die investigative Marke "Addendum" recherchieren, was in anderen Medien fehle. Mangels Erfolg wurde es 2020 nach drei Jahren eingestellt.
Gegen den vermeintlichen Mainstream schwimmt Red Bulls Medienarm vor allem bei ServusTV an. 2007 wurde SalzburgTV in diesen Sender umgewandelt, in dem Mateschitz’ Intimus Ferdinand Wegscheider als Chef so lange an Fakten rüttelt, bis alles nach Verschwörung riecht. Nicht nur während der Pandemie sind politische Rechtsaußen-Positionen und fragwürdige Wissenschafter beliebte Gäste. Zuspruch erhält der Sender vor allem ob seiner Sport-Inhalte (Formel 1, Fußball, Tennis).