Signa: Insolvenzverwalter traut sich noch keine Einschätzung zu
WIEN. Der Insolvenzverwalter der Signa Holding, der Anwalt Christof Stapf, traut sich erst in einigen Wochen eine Einschätzung zu, ob der Plan, die mit 5 Mrd. Euro verschuldete Firma zu sanieren, hält.
Erst bei der Berichtstagsatzung am 19. Dezember "wird sich eine Einschätzung treffen lassen, wie realistisch der vorgelegte Finanzplan ist und ob ein Sanierungsplan erfüllt werden kann", erklärte Stapf am Donnerstag in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
Stapf ist am Mittwochabend zum Insolvenzverwalter der Dachgesellschaft des Signa-Firmengeflechts rund um den Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko bestellt worden. Mit Schulden von 5 Milliarden Euro ist es die größte Insolvenz in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.
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"Wir haben unverzüglich mit der Überprüfung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens begonnen", erklärte Stapf, der gemeinsam mit seinem Kanzleipartner Michael Neuhauser das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung überwacht. Die Insolvenz der Signa Holding sei aufgrund ihrer Dimension und Komplexität anders gelagert als übliche Sanierungsverfahren. "Die eingehende Prüfung wird die volle Zeit bis zur ersten Berichtstagsatzung in Anspruch nehmen", so Stapf, der bis dahin vorerst auch keine weiteren Stellungnahmen zum Verfahren geben will.
Nicht das erste große Insolvenzverfahren
Für Stapf ist es nicht das erste große Insolvenzverfahren, er war Masseverwalter bei Yline, beim Wiener Ringstraßen-Hotel "Le Meridien" und bei den Modeketten mister*lady und Pimkie. Auch die Pleite des Poker-Casinos Montesino des Glücksspielunternehmers Peter Zanoni wickelte er ab.
Bei Signa sind für den 19. Dezember die erste Berichtstagsatzung und die erste Gläubigerversammlung anberaumt. Die Prüfungstagsatzung ist für den 29. Jänner sowie die Sanierungsplantagsatzung für den 12. Februar geplant. Die Anmeldefrist für Gläubiger, denen die Signa Holding Geld schuldet, ist der 15. Jänner 2024.
Das von Benko aufgebaute Immobilienimperium ist in der Nullzinsphase der vergangenen Jahre rasant gewachsen und hat vor allem Handelsimmobilien übernommen. Die Signa-Führung räumte am Mittwoch ein, dass die Investitionen in diesem Bereich nicht den erwarteten Erfolg gebracht hätten. Zur Unternehmensgruppe gehören zahlreiche Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich sowie der deutsche Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat. In Hamburg baut Signa gerade den 245 Meter hohen Elbtower. Das Projekt steht derzeit aber still, weil Signa sich die monatlichen Baukosten von kolportiert 25 Mio. Euro nicht mehr leisten kann. Dasselbe gilt für mehrere Baustellen in Deutschland, wie etwa das Areal an der Alten Akademie in München. Wie es in Wien mit der Großbaustelle Lamarr am früheren Leiner-Standort in der Mariahilfer Straße weitergeht, ist unklar. Das Edelkaufhaus sollte 2025 eröffnet werden, bisher steht nur das Stahlbetongerippe.
Da ich aufgrund meiner Schriftstellerei gerne mit der Sprache herumspiele, schoss mir die Idee ein, das Wort "Signa" von hinten nach vorne zu lesen. Geben Sie bitte in Google das Wort "angis" ein - und genießen Sie, welche Bilder plus Erklärung da auftauchen ... Brrr!
Wenn DAS vorher bekannt gewesen wäre, dann hätte sich mit einem Unternehmen dieses Namens schwerlich jemand eingelassen, oder?
Wo hat Haselsteiner eigentlich mehr Geld in den Sand gesetzt - bei Signa oder bei den Neos?