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Ukraine könnte auch Öltransit aus Russland einstellen

Von nachrichten.at/apa, 30. August 2024, 19:47 Uhr
RUSSIA-OIL-PIPELINE-TRANSNEFT
Die Ukraine will Russland die Einnahmequellen aus dem Rohstoffverkauf nehmen. Bild: APA/AFP/NATALIA KOLESNIKOVA

KIEW. Davon betroffen wäre auch Ungarn, das Landes ist weiter von russischen Energie-Importen abhängig.

Kiew hat sich widersprüchlich zu einer geplanten Beendigung des Öl- und Gastransits zum Jahresende geäußert. Die Ukraine wolle den Transit beenden, sagte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, zunächst im Interview mit dem Sender Nowyny.Live. Die Ukraine habe Verträge als Transitland geschlossen, die bis zum 1. Jänner 2025 gelten und die das Land nicht einseitig kündigen könne. Später relativierte er die Aussagen bezüglich des Öltransits.

Beim Öl dauern die Verträge laut Medienberichten nämlich länger, teilweise bis 2029. Der Vertrag zum Transit russischen Gases durch die Ukraine nach Europa zwischen den Staatskonzernen Gazprom und Naftogaz endet am 31. Dezember 2024. Zweifellos, mit dem 1. Jänner 2025 hört das alles auf", sagte Podoljak daher. Trotz des vor mehr als zwei Jahren von Moskau begonnenen Angriffskriegs wurde er bisher erfüllt - auch auf Drängen der europäischen Nachbarländer der Ukraine, speziell Ungarns.

Die Führung in Kiew hat aber mehrfach deutlich gemacht, diesen Vertrag nicht zu verlängern - zuletzt hat dies Präsident Wolodymyr Selenskyj noch einmal betont. Podoljak erklärte, Kiew sei aber bereit, Gas aus den Ländern Zentralasiens oder Aserbaidschans nach Europa durchzuleiten. Für die Ukraine entscheidend sei, Russland die Einnahmequellen aus dem Rohstoffverkauf zu nehmen.

Öl fließt nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei

Podoljak bekräftigte am Nachmittag laut dem Portal "We Ukraine", bestehende Verträge würden respektiert. Die Ukraine versuche aber, der EU dabei zu helfen, ihre Lieferungen zu diversifizieren und sich unabhängig von russischem Öl zu machen. Dieses Öl floss durch die Druschba-Pipeline zuletzt noch nach Ungarn, Tschechien und die Slowakei. Der nach Deutschland führende Nordstrang der Leitung wurde wegen der westlichen Sanktionen gegen russisches Öl weitgehend stillgelegt.

Russischen Medienberichten nach hat die kasachische Tochter des Energieversorgers Eni im August damit begonnen, Öl aus dem Kaspischen Meer durch die Pipeline zu pumpen. Dieser Kompromiss erlaubt es Russland zwar, Transiteinnahmen zu erwirtschaften, jedoch nicht sein eigenes Öl an den für das Land lukrativsten Markt Europa zu verkaufen.

Ungarns Außenminister Peter Szijjarto ist unterdessen zu Gesprächen über die Energieversorgung seines Landes nach Russland gereist. "Ohne russisches Gas kann Ungarns Energiesicherheit nicht garantiert werden", schrieb Szijjarto am Freitag im Onlinenetzwerk Facebook und veröffentlichte dort ein Bild von einem Treffen mit dem Chef des russischen Energiekonzerns Gazprom, Alexej Miller, in St. Petersburg. Das sei "keine Frage von Ideologie, sondern von Physik und Mathematik".

Ungarn ist das einzige EU-Mitgliedsland, das seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine noch enge Verbindungen nach Moskau hält. Das Land ist zudem weiterhin fast vollständig von russischem Erdgas abhängig. In der EU werden die Verbindungen von Budapest nach Moskau kritisch gesehen, das Treffen in Russland dürfte die Spannungen verstärken.

"Es gehört heutzutage in Europa etwas Mut dazu, das zu sagen, aber Ungarn ist mit der Zusammenarbeit mit Russland im Energiebereich zufrieden", schrieb der ungarische Chefdiplomat weiter. Der größte Teil der Gaslieferungen für Ungarn kommt durch das Schwarze Meer über Bulgarien und Serbien, der Rest über eine Pipeline durch die Ukraine. Kiew kündigte jedoch bereits an, den bis Ende dieses Jahres laufenden Transitvertrag mit Russland nicht verlängern zu wollen.

Die Ukraine blockiert außerdem Lieferungen des russischen Konzerns Lukoil, der nach Angaben aus Budapest über die Druschba-Pipeline ein Drittel der ungarischen Ölimporte liefert. Ungarn bezeichnete dies als "inakzeptabel" und erklärte, nach Alternativen suchen zu wollen.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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spoe (14.923 Kommentare)
vor 12 Stunden

Seit 2014 zahlt die EU das Gas der Ukraine, welches damals die Zahlungen an Russland einstellte und die EU erpresste, für die Zahlungen einzuspringen, um die Lieferungen sicher zu stellen. Alles schon vergessen?

https://www.telepolis.de/features/Merkel-will-Brueckenfinanzierung-um-das-Gas-der-Ukraine-zu-bezahlen-3368152.html

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Lysteli1 (59 Kommentare)
vor 2 Stunden

Telepolis? Ah ja. Eine gaaanz seriöse Quelle 🫣

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Linz2013 (3.861 Kommentare)
vor 23 Stunden

Für die EU ist das kein Problem, weil die anderen Staaten nicht so dumm waren, wie Ö.

Für die OMV ist es auch eine Chance. Kurz, Putin und die OMV haben ohne Grund vorzeitig einen langfristigen Gasliefervertrag abgeschlossen. Es war völlig unnötig das so vorzeitig zu machen und den Vertrag über eine so lange Zeit laufen zu lassen.

Die Chance für die OMV: die Russen müssen bis nach Ö liefern. Falls sie das nicht machen, begehen die Russen Vertragsbruch und die OMV kann vom Vertrag aussteigen.

Es gibt genug Gas auf dem Markt. Der Preis ist wieder so, wie vor dem Krieg.

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spoe (14.923 Kommentare)
vor 12 Stunden

1. Kurz hat gar keinen Vertrag unterzeichnet. Der Vertrag der OMV ist jedenfalls im Interesse Österreichs.

2. Die Ukraine wollte selbst der Transitmonopolist für russisches Gas sein und bettelte Deutschland an, auf den Bau der Nordstream2 zu verzichten!

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analysis (3.859 Kommentare)
vor 5 Stunden

sp..,
ein ÖVP-Finanzminister Schelling hat den Russlandkritischen CEO Roiss durch einen RU-affinen CEO Seele ersetzt und den RU-Freund Wolf als Aufsichtsrat-Boss eingesetzt.
Das sind von der ÖVP bewusst gesetzte Eingriffe in OMV und ÖIAG, wohl zu wessen Vorteile!

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spoe (14.923 Kommentare)
vor 23 Stunden

Wird interessant.

Nur etwa 25 Prozent ihres Erdgasbedarfs produziert die Ukraine selbst, der Rest kommt über oder aus Russland.

Beim Öl ist es ähnlich: einen sehr kleinen Teil produziert die Ukraine selbst, der größte Teil stammt aus Weißrussland, Russland und Deutschland. Die Ölversorgung könnte dann zum nächsten Ziel der Russen werden.

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grannysmith (1.016 Kommentare)
vor 23 Stunden

Warum liefert Putin überhaupt noch ?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.236 Kommentare)
vor 23 Stunden

Pecunia non olet.

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spoe (14.923 Kommentare)
vor 12 Stunden

Russland liefert Erdgas nach Europa wie vertraglich vereinbart. Dafür gibt es Geld.

Und die Ukraine ist auch Abnehmer und zweigt sich zusätzlich einen Teil des Gases ab. Die EU bezahlt das Gas der Ukraine bis Ende 2024 und hat auch kein Interesse an einer Verlängerung.
Seit 2014 zahlte die EU die ukrainische Gasrechnungen!

Vor Jahren sah es noch anders aus, da bettelte Selenskyi noch darum, Nordstream2 nicht zu bauen, damit das Gastransit-Monopol der Ukraine nicht gefährdet wird. Die Ukraine ist seit 2014 mehr oder weniger pleite und zahlte keine Rechnungen mehr an Russland. Woher das Geld für die Aufrüstung stammt, kann man sich denken.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-07/ukraine-selenskyi-merkel-russland-nord-stream-2

https://www.telepolis.de/features/Merkel-will-Brueckenfinanzierung-um-das-Gas-der-Ukraine-zu-bezahlen-3368152.html

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.236 Kommentare)
vor 23 Stunden

Pipelines sind keine Einbahnstraße, Gas kann - so wie zu Putins Blockadezeiten auch aus der EU in die Ukraine geleitet werden.

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spoe (14.923 Kommentare)
vor 12 Stunden

Theoretisch ja, praktisch ist es viel Aufwand.
Vor allem gehört die Pipeline nicht der Ukraine!

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sergio_eristoff (2.095 Kommentare)
am 30.08.2024 20:02

Nordstream gesprengt und nun erpresst man die EU, genau mein Humor....

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grannysmith (1.016 Kommentare)
am 30.08.2024 20:00

Schon blöd, wenn man vom Öl so abhängig ist ….

Da sollte man rechtzeitig Alternativen ausbauen

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soistes (1.577 Kommentare)
am 30.08.2024 19:58

Scheinheiligkeit - EU und USA machen immer gute Geschäfte mit den Russen, nur halt unter der Hand.

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soistes (1.577 Kommentare)
am 30.08.2024 19:50

Jetzt wird Selensky die EU erpressen.
Er beißt die Hand, die ihn füttert.
War aber vorauszusehen.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.236 Kommentare)
vor 23 Stunden

Ja, es war vorauszusehen, dass die Durchleitungsverträge für Gasdevisen nur bis zum Ablauf eingehalten werden.

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