US-Konzerne beim Börsenwert in eigener Liga
WIEN/NEW YORK. Beim weltweiten Ranking der Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert spielen die USA in einer eigenen Liga: 62 der 100 teuersten Firmen haben ihren Sitz in den Vereinigten Staaten.
Unter den Top 10 findet sich kein einziges europäisches Unternehmen, berichtet am Freitag das Beratungsunternehmen EY. Demnach stieg der Börsenwert der 100 teuersten börsennotierten Unternehmen 2024 um 25 Prozent und erreichte mit 44,9 Billionen Dollar einen neuen Höchststand. Führend sind Apple, Microsoft und Nvidia.
"Angetrieben wird die Rekordjagd an den Börsen vom KI-Boom, der die Bewertungen vieler Unternehmen aus dem Technologiesektor in die Höhe treibt. Aktuell können sich 24 Technologieunternehmen unter den Top 100 platzieren. Die Marktkapitalisierung dieser Unternehmen stieg im Verlauf des vergangenen Jahres um 40 Prozent - keine andere Branche weist ein derart starkes Wachstum auf", heißt es dazu von EY.
Novo Nordisk in Europa voran
Von den 100 wertvollsten Börsen-Firmen haben nur 18 ihren Hauptsitz in Europa - 17 stammen aus Asien. Das wertvollste europäische Unternehmen ist demnach der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk auf Rang 24. Es folgt der französische Luxuskonzern LVMH auf Platz 28. Im Bereich Künstlicher Intelligenz liegen in Europa der deutsche Softwarekonzern SAP und der niederländische Chipausrüster ASML relativ weit vorne, sie belegen die Plätze 32 und 33 im Ranking.
"Bis auf ganz wenige Ausnahmen spielt Europa beim Thema KI und generell im Digitalsektor eine untergeordnete Rolle", so Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich. Dass Europa in den kommenden Jahren Top-Technologiekonzerne hervorbringen könne, sei angesichts der Übermacht der USA in diesem Bereich kaum zu erwarten.
"In Europa dominieren noch die traditionellen Industriebranchen, die sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel befinden und mit einer weltweit schwachen Nachfrage konfrontiert sind. Aus Investorensicht bieten viele dieser Unternehmen derzeit wenig Potenzial und sind stark risikobehaftet, was die relativ schwache Aktienkursentwicklung erklärt", analysiert Reimoser.
Aber nur auf dem Papier.