Warnstreik bei VW hat begonnen: Auftakt in Zwickau
WIEN/WOLFSBURG/ZWICKAU. Der Warnstreik beim deutschen Autobauer Volkswagen (VW) hat begonnen. Um 9.30 Uhr legten im Zwickauer Werk die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit nieder und machten sich auf den Weg zu einer geplanten Kundgebung, wie ein dpa-Reporter beobachtete.
Ab 10 Uhr folgen weitere Standorte, darunter das Stammwerk in Wolfsburg. Die Belegschaft kämpft um höhere Löhne.
Die Gewerkschaft IG Metall wehrt sich mit dem Ausstand gegen milliardenschwere Einschnitte bei Europas größtem Autobauer. VW fordert von den Mitarbeitern eine Lohnkürzung von 10 Prozent. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zur nächsten Tarifrunde.
Mit dem flächendeckenden Warnstreik will die Gewerkschaft heute in neun der zehn deutschen VW-Werke die Produktion zeitweise zum Stehen bringen. "Am Verhandlungstisch war Volkswagen nicht zu einer tragfähigen Lösung des Tarifkonflikts bereit", sagte der für Berlin, Brandenburg und Sachsen zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. "Daher müssen Warnstreiks den Druck auf das Management erhöhen."
Zwei Stunden, jede Schicht
Der Warnstreik soll jeweils rund zwei Stunden dauern und danach in jeder Schicht wiederholt werden. In Wolfsburg steht am Vormittag eine Kundgebung direkt am Vorstandshochhaus auf dem Programm. Sprechen wollen dort Betriebsratschefin Daniela Cavallo und Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
VW hat laut Angaben vom Sonntag Vorkehrungen getroffen, um die Auswirkungen gering zu halten. Es wird der erste breitere Ausstand bei VW seit 2018.
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen eine Lohnkürzung.
Und wenn sie streiken, wird es VW wieder besser gehen?