Berichtswesen neu: Zwei Minuten statt neun Stunden
STEYR. Österreichs Unternehmen seien im internationalen Vergleich keine Pioniere, was die Automatisierung ihres Finanzwesens und Controlling betreffe.
Derzeit würden vor allem in Konzernen erste Pilotprojekte laufen, berichtet der Experte bei Controlling Insights. Die Jahresveranstaltung des Internationalen Controllervereins im Museum Arbeitswelt widmete sich bei der 18. Auflage der Digitalisierung.
Zurück in die Zentrale
In den wenigsten Betrieben sei Kostensenkung der Treiber für die Automatisierung im Berichtswesen. Es sei Qualitätsverbesserung, Schnelligkeit und Effizienz, so Schatz. Digitalisierung sei längerfristig kein Jobkiller in diesem Bereich, sagte Ulrike Steiner vom Personalberater Schulmeister. Schon derzeit sei die Suche nach Controllern so schwierig wie nie. Dazu komme die demografische Veränderung. Schatz wies darauf hin, Automatisierung führe zur Rückverlagerung von Aufgaben in die (heimischen) Zentralen, weil Kostenvorteile in Niedriglohnländern wegfielen. "Das ist besser steuerbar, ermöglicht mehr Flexibilität."
Organisator Fachhochschul-Dekan Heimo Losbichler forderte die Controller auf, zu überprüfen, welche Produkte für das eigene Unternehmen passen. Ein Beispiel zeigte Schatz: Die Zahlenaufbereitung für eine Aufsichtsratssitzung, die händisch neun Stunden Zeit erforderte, liefert ein automatisierter Prozess binnen zwei Minuten. "Das gibt Zeit frei für die Analyse."