E-Mobilität füllt die Auftragsbücher von HAI
RANSHOFEN. Großinvestition von 38 Millionen Euro in Strangpress-Anlage.
Hitzebeständige Batteriewannen für Elektrofahrzeuge, Crash-Panzer aus Aluminium, Längsträger in der Karosserie aus leichtem Material – all diese Teile werden auf der neuen Strangpresse gefertigt, die ab Juli 2022 am Hauptsitz von Hammerer Aluminium Industries (HAI) in Ranshofen den Betrieb aufnehmen wird. Jetzt ist die Investitionsentscheidung für die hochautomatisierte 6000-Tonnen-Anlage um 38 Millionen Euro gefallen. Das bedeutet eine Kapazitätserweiterung der Extrusion Ranshofen um 36 Prozent und gleichzeitig einen Anteil von 66 Prozent an den Gesamtinvestitonen in Ranshofen für 2020 und 2021.
Mehrere große Aufträge von Autoherstellern für Leichtbauteile im Bereich der E-Mobilität hätten die Investitionsentscheidung beeinflusst, sagte eine Sprecherin. Platz für die Großanlage samt vor- und nachgelagerte Fertigung in der Extrusion sei vorhanden, schließlich wurde eine Presse vergangenes Jahr in Ranshofen abgebaut und in einen rumänischen Standort verlagert.
Die Auftragslage sei generell sehr gut. "Wir sind komplett ausgelastet", heißt es. Teilweise würde man sogar im Vier-Schicht-Betrieb fahren, um die Aufträge abzuarbeiten.
15-Prozent-Plus erwartet
Wenig überraschend daher die angepeilte Umsatzsteigerung, die laut Konzernschätzung jedoch sehr kräftig ausfallen dürfte: Konzernchef Rob van Gils erwartet im aktuellen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 454 auf 520 Millionen Euro, das sind rund 15-Prozent-Plus.
Van Gils spricht von einer strategisch wichtigen Investition, weil auf der neuen Anlage hochkomplexe Aluminiumprofile mit herausragenden Crash-Eigenschaften für alle namhaften Automobilhersteller Europas erzeugt würden. "Für unsere Mitarbeiter in Ranshofen ist diese Entwicklung samt der großen Investition 2021 sehr wichtig."
Die Anforderungen speziell für E-Fahrzeuge an Material und Genauigkeit würden ständig steigen. Die moderne Strangpresse, auf der anspruchsvollere Teile und keine Massenware produziert werden, komme dem entgegen. Rund 20 neue Arbeitsplätze entstehen. HAI beschäftigt 1800 Mitarbeiter an acht Standorten: Österreich (knapp 700 in Ranshofen), Deutschland, Rumänien und Polen. Das Unternehmen setzt 80 Prozent Recyclingaluminium und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen ein und bezeichnet sich als Vorreiter beim Klimaschutz. (uru)