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pro mente Reha dreht die Gehaltsschraube nach unten

Von Susanna Sailer, 30. August 2017, 00:04 Uhr
pro- mente-Reha-Aufsichtsratsvorsitzender Schöny   Bild: (Volker Weihbold)

LINZ. Der Wechsel des Kollektivvertrages bedeutet für neue Beschäftigte weniger Geld, aber zwei Arbeitsstunden in der Woche mehr.

Eine Entscheidung der Eigentümer von pro mente Reha bringt Gewerkschafter und den Verband für Psychotherapie in Rage. Die zur pro-mente-Gruppe gehörende eigenständige GmbH, die bundesweit mehrere Zentren zur psychosozialen Rehabilitation betreibt, will ab 1. November neu eintretende Mitarbeiter nicht mehr nach dem Kollektivvertrag der sozialen Wirtschaft (SWÖ) entlohnen. Stattdessen soll jener für private Reha- und Kuranstalten gelten. Für alle darin enthaltenen Berufsbilder bedeutet das Gehaltseinbußen und schlechtere Rahmenbedingungen.

Besonders benachteiligt fühlen sich die Psychotherapeuten. Wolfgang Schimböck, Vorsitzender des OÖ-Landesverbandes für Psychotherapie, nennt ein Beispiel: "Das würde für unsere Berufsgruppe bei einer zehnjährigen Dienstzeit eine Schlechterstellung bei Neueintritt von mehr als 1000 Euro ausmachen – nämlich statt derzeit 3370 Euro nur noch 2308 Euro brutto." Zudem sehe der neue Kollektivvertrag eine Wochenarbeitszeit von 40 statt bisher 38 Stunden vor.

pro mente Reha dreht die Gehaltsschraube nach unten
Psychotherapeut Schimböck Bild: Photographer:www.fotohofer.at

Psychotherapeut Schimböck

Der Verband will nun mit Unterstützung der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA – djp) die Eigentümer zum Umdenken bewegen. Das sind fünf pro-mente-Organisationen in Oberösterreich, Wien, Burgenland, Tirol und Salzburg sowie die Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit Steiermark. Sie führen psychosoziale Reha-Zentren – in Oberösterreich den Sonnenpark in Bad Hall. Hauptkostenträger von pro mente Reha ist die Pensionsversicherungsanstalt.

Zwei Kliniken als Auslöser

"Hintergrund dieser Veränderung ist, dass wir zwei neue Reha-Kliniken in Betrieb nehmen werden", erklärt Werner Schöny, Aufsichtsratsvorsitzender von pro mente Reha. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Hochreiter-Gruppe, in Bad Leonfelden eine Reha-Abteilung aufzubauen. Auch in Wien soll eine weitere Reha-Klinik entstehen. Insgesamt würden dadurch rund 150 neue Arbeitsplätze entstehen.

Während die bestehenden Zentren als Ambulanzen mit angeschlossener Hotellerie eingestuft wurden, für die der SWÖ-Kollektivvertrag gelte, würde das die Pensionsversicherungsanstalt bei neuen Einrichtungen nicht akzeptieren. "Hier handelt es sich um Sonderkrankenhäuser. Für die gilt der andere Kollektivvertrag", sagt Schöny.

Die Verhandlungen mit dem Zentralbetriebsrat seien nicht zu Ende. Schöny: "Wir schauen, dass wir vertretbare Lösungen finden." Aber am Wechsel des Kollektivvertrages, zumindest für die neuen Spitalseinrichtungen, werde festgehalten.

Derzeit läuft seitens der Gewerkschaft eine Unterschriftenaktion. Am 27. September wird es um 12.30 Uhr vor der pro-mente-Reha-Zentrale am Linzer Lonstorferplatz eine Kundgebung geben. Dort tagt zu diesem Zeitpunkt die Generalversammlung.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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oneo (19.368 Kommentare)
am 30.08.2017 17:11

Da wird sich Promente aber schwertun, neue Mitarbeiter mit diesem Hungerlohn zu lukrieren. Und die dort arbeiten, werden sich überlegen, weiterhin bei Promente tätig zu sein. Schöny wird sicher nicht mehr arbeiten, geschweige den Gehaltseinbußen hinzunehmen. Reine Abzocke dieser Verein.

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jago (57.723 Kommentare)
am 30.08.2017 20:46

Die "in der Hierarchie" sind meistens eh nicht im Kollektivlohnbereich grinsen

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OidaTranslationsCompany (124 Kommentare)
am 30.08.2017 15:50

2.308 Euro brutto nach 10 jähriger Berufserfahrung sind laut dem Brutto- Nettorechner ein Gehalt von 1646,46 Euro.
Diese Therapieausbildungen kosten angeblich mehrere Zehntausende Euros und da stellt dich dann schon die berechtigte Frage, ob man sich so etwas finanziell noch antun soll. Natürlich geht es auch um die Freude am Beruf aber auch Ausbildungskosten im Verhältnis zur Freude an der Arbeit müssen zusammenstimmen. Auch die Rehapatienten sind besser dran, wenn die Klinik gut auswählen kann beim Therapiepersonal und gutes Personal kostet gutes Geld.

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raunzer (263 Kommentare)
am 30.08.2017 12:26

Pro (räumlich gesehen) - vor (mit dem Rücken vor einem Gegenstand)
Mente – Sinn; Geist ua.

Sie stehen mit dem Rücken zur Wand und können sich geistig nicht wehren.
Ist das nicht Ausnutzung im Sinne des Wortes?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.08.2017 12:42

raunzer

gut erklärt.

es ist eine Schande dass gerade auf Kosten der Kranken gespart wird !!!
wie DUMM von der PV Anstalt die sich SELBER ins eigene Knie schießt da es mehr Pensionisten/Innen geben wird weil Menschen NICHT mehr richtig versorgt werden um im Arbeitszyklus zu bleiben . REHA dient dazu Menschen Gesund zu erhalten .
Wer geht schon um ein Bettellohn dort arbeiten ?

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felixh (4.977 Kommentare)
am 30.08.2017 11:33

Das nennt man Sozialpolitik! Hahahs

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 30.08.2017 11:01

Ein Primar ist versorgt und wenn dann in Leonfelden auf Orthopädische Reha erweitert wird der Zweite! So schaut's aus!

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 30.08.2017 10:37

nur gut dass es pro mente gibt, man frägt sich halt für wen...

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 30.08.2017 10:47

Danke für deinen Beitrag, va deinem Zusatz noch dem Koma.

Die Begründung: seine wir froh, dass wir sie haben (die Freiwilligen, Notretter, Kümmerer oder wie auch immer) langte mE jetzt inzwischen ein Jahrhundert aus.

Was daraus wurde aus dieser mE sehr beschränkten, nicht wahlrechtsberechtigten? Einstellung/Meinung/..., oder?, wissen wir: ein Multi-Organ-Versagen

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 30.08.2017 09:32

Zur Wiederholung und Mithilfe von euch:

zu: "Kollektivvertrag der sozialen Wirtschaft (SWÖ)" wurde mE nach 2003 gegründet/eingeführt, oder? Ja und jetzt, das weiß ich nicht mehr: Gilt dieser Ö-weit oder nur provinzial (hier OÖ)?

Ja und die Caritas hat noch immer einen eigenen Kollektivvertrag oder ihm ähnlich gelagerten Vertrag, oder? Wie ist dieser gelagert nochmals, schlechter als der SWÖ, oder? Oder wurde dieser inzwischen an den SWÖ angepasst, ihm angenähert?

Danke

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 30.08.2017 07:14

Es kann nicht sein, dass im Gesundheitsbereich Vereine ihr Gehaltsschema selbst basteln und ihre Bediensteten immer wieder überbezahlen, um von anderen Trägern Leute leichter abwerben zu können. Die Angestellten in der selben Branche sind alle gleich zu entlohnen, egal ob sie beim Staat, bei einem Orden oder bei eine Verein angestellt sind. Hält sich ein Verein nicht an die Vorgaben, sind die Subventionen - und von diesen Leben die Vereine ja - entsprechend zu kürzen. Es wird zwar auch im Gesundheitsbereich ständig gejammert, aber so toll sind die Leistungen der dort Beschäftigten oft auch nicht.

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 30.08.2017 09:38

Ja und va kommt wieder (mal) in einem Jahrhundert inzwischen oder, zutage, dass sie das nicht verstehen, was sie predigen und die Kontrollore (die professionellen wie dilettantischen) auch nicht.

Nicht Segretion ist das Mittel der Wahl, sondern das Gegenteil: Sämtliche Maßnahmen, "Errungenschaften", Einrichtungen werden aber mE eindeutig im Sinne von Segretion gegründet/geschaffen.

Also, Verstand nicht vorhanden oder so "Tun-also-ob" oderoder steht im Vordergrund mE.

Wie heißt nochmals der Fachausdruck für das Gegenteil von Segretion? Danke

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forenseppel (2.724 Kommentare)
am 30.08.2017 07:13

Das Geschäft mit den Burnout Kliniken läuft bestens. Leider sind auch viele Simulanten dort, die für einen sehr hohen Tagsatz für einige Wochen aus dem Alltag aussteigen. Aber solange man damit verdient...

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( Kommentare)
am 30.08.2017 03:42

Besonders wichtig ist, dass der Schöny keine Gehaltseinbußen hat. Sein Einkommen ist ja viel zu gering für alle Leistungen, die er erbringt. Tja, wenn ich aus einem Topf was rausnehme, ist weniger drin - müssen halt die anderen den Gürtel sauber enger schnallen, irgendwer muss ja die Opfer bringen.

Leute wie Schöny machen den Kurz so richtig beliebt in der Arbeitnehmerschaft, aber die Wahl kommt ja eh bald. Nur weiter so!

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getroffener (539 Kommentare)
am 30.08.2017 16:46

Ich teile dieses einfältige unreflektierte Bashing gegen Hrn. Schöny nicht. Ich rechne es den handelnden Personen hoch an, dass sie für Behinderte, für psychisch Beeinträchtigte, für kranke Menschen Perspektiven, Hoffnung u. Beständigkeit schaffen; oftmals ehrenamtlich und mit Herzblut und neben den etablierten Dienstverhältnissen. Dass diese soziale Tätigkeiten viel zu wenig anerkannt werden und komplett unterbezahlt werden, das ist kein verursachtes Problem bei den Institution selber (Pro mente, Lebenshilfe, Diakonie, ...). Es ist ein gesellschaftliches (Werte)Problem, wenn bei den Budgets für diese wichtigen Aufgaben als erstes eingespart und brutal gedrückt wird. Und die Gesellschaft, das sind wir ALLE. Nicht der Hr. Schöny u. die PVA, nicht die Beamten beim Land OÖ in der Sozialabteilung. Ich, DU, ER, Sie, Es, Wir, Ihr, Sie. Danke allen Ärztlichen, Pflegerischen, Therapeutischen und Sozialen Berufen! Es wurde u. wird hier vielen Menschen aus tiefsten Krisen geholfen. - DANKE!!!

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AlfredENeumann (820 Kommentare)
am 30.08.2017 16:54

Ich hätte dazu folgende Fragen:

- weil der Begriff von jemand anderem gefallen ist: wie hoch ist der geschätzte Anteil an Burnout Patienten (bzw. ähnlichen Fällen)?

- wie hoch ist der durchschnittliche Tagsatz, der mit der Versicherung abgerechnet wird?

PS: Es geht um den Teilbereich "pro mente Reha"

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