Wie Hochzeiten trotz Corona stattfinden sollen
LINZ. Branchenvertreter präsentieren ihr Konzept nächste Woche im Bundeskanzleramt.
Rund 46.000 Paare gaben sich in Österreich im Jahr 2019 laut Statistik Austria das Ja-Wort: Aufgrund der Coronakrise konnten viele Hochzeiten im Vorjahr nicht in geplantem Ausmaß stattfinden oder wurden verschoben: Tausende Betriebe sind in der Branche tätig, viele von ihnen, etwa Veranstaltungstechniker, Musiker und Caterer, verzeichneten 2020 einen Totalausfall. Auch für heiratswillige Paare drängt bereits die Zeit:
"Die Hochzeitssaison beginnt traditionell am ersten Sonntag nach Ostern, das ist heuer der 11. April. Brautpaare brauchen aber mindestens drei Monate Vorlaufzeit, um eine Hochzeit planen zu können", sagt Walter Krenn, Geschäftsführer der "Hochzeitswelt". In manchen Branchen, etwa beim Kauf des Hochzeitskleids, sei die Vorlaufzeit zum Teil wesentlich länger. Es brauche daher schnellstens Vorgaben, ob und wie ab dem Frühjahr Hochzeiten sicher abgehalten werden können.
Krenn veranstaltet mit seiner "Hochzeitswelt" pro Jahr acht Hochzeitsmessen, unter anderem in Linz und Wels. Er arbeitet dafür mit 400 Unternehmen zusammen und tritt als Sprecher der Branche auf. Kommende Woche wird er gemeinsam mit Margit Stadler-Schauer vom "Stadlerhof" in Wilhering ein umfassendes Konzept im Kanzleramt präsentieren.
Dieses sieht etwa vor, dass nur Personen mit einem negativen Testergebnis an der Feier teilnehmen dürfen: Das gilt neben den Gästen auch für Standesbeamte, Pfarrer, Musiker, Fotografen und Servicepersonal.
Gästeliste für die Behörde
Für jede Hochzeit gibt es drei "Sicherheitsbeauftragte" (einen vonseiten der Braut, einen vonseiten des Bräutigams, einen stellt der Veranstaltungsort), die zuvor geschult werden. Sie würden darauf achten, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden, und müssten bereits auf den Einladungen angeführt werden. Die Gästeliste wäre an die Gesundheitsbehörde zu übermitteln. Ziel sei, dass das Brautpaar ohne Masken heiraten kann, sagt Krenn. Hochzeiten seien etwas anderes als Sport- und Kulturveranstaltungen, sagt Stadler-Schauer. In ihrem "Stadlerhof" finden jährlich 50 Hochzeiten statt. Sie kenne Paare, die bereits viermal verschoben haben. Rechne man mit einem Durchschnitts-Umsatz von 40.000 Euro pro Hochzeit, ergäbe das einen Gesamtumsatz von 1,8 Milliarden Euro für die Branche im Jahr. Viele Jobs würden von der Möglichkeit, Hochzeiten abzuhalten, abhängen.
Mit den vorgesehenen Einschränkungen hätten die meisten Paare kein Problem: "Alle sind froh, wenn sie überhaupt heiraten dürfen."
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40.000€ Durchschnittsumsatz? Wir haben denk ich mal groß (150 Tafel, 200 Abend alles frei) und nicht am billigsten (Location, Musik, Catering...) geheiratet... Von 40.000€ waren wir aber weit weg
Lächerlich - da werden trotzdem viele drauf pfeiffen und dann heiraten, wenns wieder ohne Einschränkungen möglich ist!
Ein durchschnittliches Budget von 40.000€ ist möglicherweise das angestrebte Ziel der Branche, tatsächlich liegt das durchschnittliche Budget eher bei weniger als der Hälfte.
Auch wenn man eine durchschnittliche Gästeanzahl von 100 Gästen annimmt wären das heruntergebrochene Kosten von 400€ pro Gast.
Niemand bräuchte harte Lockdowns, Demos o. dgl., wenn Hausverstand regieren würde:
Prophylaxe zur Vermeidung von Neueinschleppung, bes. der Mutation - z. B. Tests an Grenzen und Flughäfen - ist generell besser als beispielweise Impfungen!
Vielleicht sollten die Demonstranten vor den Flughäfen aufmarschieren, wenn sie unbedingt laut protestieren wollen...
40.000 EUR pro Hochzeit !! Nicht schlecht, Herr Specht! Da musst einmal brutto 75.000 EUR verdienen für die Sause!!
Heiraten des is Leben, lieben, Leidenschaft, einmalig, feiern,.......... . Da brauchi keine Konzepte und Masken des vertut nur die Feier, Lieber noch ein ein wenig Zuwarten die "Lieb" wird doch halten??
Im kleinen Rahmen oder still und heimlich, könnte man schön heiraten.
Und dann irgendwann nach Corona eine Feier nachholen, wenn man das unbedingt möchte.
Ist denn noch immer nicht klar, dass die Ansteckungsgefahr vor Symptomen und einem positiven Test schon besteht? Und wenn Braut oder Bräutigam sich wenige Tage vor der Hochzeit infiziert haben sollten, dann beseht bei solchen Events die allergrößte Chance, das Virus umfangreich weiter zu verteilen. Alle anderen Hochzeitsgäste werden ja nicht im Schutzanzug kommen. Und welches Brautpaar würde bei Verdacht wenige Tage vor dem Event, diesen wieder absagen? Da nützen auch drei Sicherheitsbeauftragte wenig.
Ah, ich versteh, wegen dem Umsatz wäre es.
Es hat schon die Sportbranche bewiesen, dass darauf das Virus keine Rücksicht nimmt.
Ich möchte noch hinzufüge, dass sich immer wieder Menschen im Spital oder bei anderen Massentreffen, wie auf Reha oder bei Kuren anstecken, wo es auch trotzt Sicherheitskonzepten nicht möglich ist, das Virus total auszuschalten.
Leider liest und hört man darüber viel zu wenig, sodass das Problem, viele Kontakte, Nähe und Virusverbreitung zu wenig in den Köpfen derer ist, die Events wieder puschen wollen.