Aus Verzweiflung wurde Hoffnung: "Wir sind unendlich dankbar"
MÜHLVIERTEL. Wie die OÖN-Leserfamilie einem Mädchen half, das an lebensbedrohlicher Epilepsie leidet.
"Als ich mich vor einem Jahr mit einem langen Brief an das Christkindl wandte, ahnte ich nicht, welche unglaubliche Hilfe wir dadurch bekommen würden", schreibt Gertrude R. aus dem Bezirk Perg.
Drei Tage vor Weihnachten berichteten die OÖN über das Schicksal von Gertrudes Tochter Marlene, die mit den Schultern im Geburtskanal steckengeblieben war und mit der Nabelschnur um den Hals einen lebensgefährlichen Sauerstoffmangel erlitten hatte. Erst wenige Sekunden alt, musste das Mädchen bereits wiederbelebt werden. Später stellte sich heraus, dass Marlene an Epilepsie leidet und aufgrund einer Fehlbildung des Gehirns geistig schwer beeinträchtigt ist. Im Vorjahr begann sie lebensbedrohliche epileptische Anfälle zu entwickeln, die bis zu 25 Minuten dauern konnten. Dutzende Spitalsaufenthalte waren die Folge, Mama Gertrude musste ihren Job als Krankenschwester aufgeben und in Hospizkarenz gehen.
"Es waren sehr emotionale Tage"
Hinzu kamen ein grober Baufehler am Wohnhaus der Familie und der Konkurs der Baufirma, die dadurch nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden konnte. Zu allem Überdruss bekam Gertrudes 20 Jahre altes Auto, auf das sie für die vielen Therapiefahrten mit Marlene angewiesen war, kein Pickerl mehr. "Ich war an einem Punkt angelangt, Hilfe zu suchen", erinnert sich die Mühlviertlerin.
Dank der Unterstützung durch die große OÖN-Leserfamilie konnte das Christkindl rasch helfen. Der langjährige Abonnent und pensionierte Kfz-Mechaniker Hans Eidenhammer aus Burgkirchen im Bezirk Braunau schenkte der Familie wenige Tage vor Weihnachten einen rollstuhltauglichen Kombi. Und aufgrund der großzügigen Spenden an das Christkindl konnte die Familie nicht nur den schweren Baufehler beseitigen, sondern auch ein dringend benötigtes Spezial-Tablet anschaffen, welches es Marlene nun erlaubt, ihre Bedürfnisse in Worte zu fassen. "Wir sind unendlich dankbar. Ich weiß nun, dass es die Magie des Christkindls wirklich gibt. Das ganze Jahr ist von dieser guten Kraft getragen gewesen. Damit war auch der durch Corona noch herausforderndere Alltag leichter zu bewältigen", sagt Gertrude.
Als der erste Lockdown im März hereinbrach, befand sie sich mit Marlene gerade in einer bayerischen Spezialklinik. "Es waren sehr emotionale und heftige Tage, da das Klinikgelände übers Wochenende mit einem Zaun abgesperrt wurde und viele plötzlich Schutzanzüge trugen", sagt die Mühlviertlerin. Da die deutsch-österreichische Grenze bereits geschlossen war, benötigte ihr Mann ein Schreiben der Klinik, um Gertrude und Marlene abholen zu können.
Heute hat die Neunjährige zwar nachts immer noch schwere epileptische Anfälle, doch tagsüber ist sie weit stabiler. "Sie wird immer sicherer auf den Beinen und ich habe den Eindruck, dass sie kognitiv immer mehr versteht", freut sich Gertrude, die auch über die große Hilfe ihrer Nachbarn froh ist.
"wohlwollende Hilfsbereitschaft"
Dabei ist es ihr gar nicht leicht gefallen, sich in einer persönlichen Notsituation an die Öffentlichkeit zu wenden. "Ich weiß von vielen Familien mit anderen schweren Schicksalsschlägen, deren Geschichte nicht veröffentlicht wurde. Trotzdem hat ihnen das Christkindl geholfen. Diese wohlwollende Hilfsbereitschaft gibt vielen Kraft", sagt die zweifache Mutter.
OÖN-Christkindl: Helfen Sie beim Helfen
Für viele Oberösterreicher ist Weihnachten kein Fest der Freude – wenn plötzliche Todesfälle, schlimme Diagnosen und dazu noch finanzielle Nöte das Leben belasten. Diesen Menschen reicht das OÖN-Christkindl die Hand und hilft ihnen, wieder auf die Beine zu kommen. Wenn auch Sie die größte Spendenaktion des Landes unterstützen möchten, dann spenden Sie bitte an das Christkindl-Konto AT94 2032 0000 0011 1790
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