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Lungenkrebs: Vier Kinder trauern um ihren Papa

Von Verena Gabriel, 25. November 2022, 16:38 Uhr
Krebs nahm vier Kindern ihren Papa
Wenige Tage vor dem ersten Adventsonntag mussten die Angehörigen Abschied nehmen (Symbolbild). Bild: VOLKER WEIHBOLD

Der Innviertler starb ein halbes Jahr nach der Diagnose, das OÖN-Christkindl lässt seine Familie in dieser Situation nicht allein

Sie möchte die Zeit anhalten, noch ein letztes Mal mit ihrem Mann reden. Das war noch am Montag der einzige Wunsch von Monika H.*. Dazu kam es nicht mehr. Der vierfache Vater starb einen Tag später an den Folgen seiner Krebserkrankung.

Begonnen hatte alles im Frühjahr. Fast täglich kam eine Diagnose dazu. Zuerst wurde ein Tumor an der Niere entdeckt, dann an der Lunge und schließlich auch noch im Kopf. Der Innviertler ließ sich nicht entmutigen, begann mit der Chemotherapie und betrieb weiterhin sein Friseurgeschäft. Auch in seiner Vaterrolle steckte er nicht zurück. "Er war ein absoluter Familienmensch, die Kinder waren sein größter Stolz", sagt seine Frau. Zwei Buben und zwei Mädchen hat das Paar, das jüngste ist erst zwei Jahre alt. "Sie wollen ihren Papa zurückhaben", sagt die 42-Jährige.

Vor wenigen Wochen zerschlugen sich alle Hoffnungen. Nach einer Operation an der Galle entwickelte sich bei Johannes H.* eine Lungenentzündung. Der vierfache Vater lag im künstlichen Tiefschlaf, Maschinen hielten ihn am Leben. Wie lange noch? Diese Frage stellte sich seine Ehefrau immer und immer wieder. "Bei jedem Besuch im Krankenhaus dachte ich mir, das könnte der letzte sein."

Der Gedanke, dass die Familie zu Weihnachten nicht komplett ist, bringt Monika H. zur Verzweiflung. Ein Leben ohne ihren Mann sei unvorstellbar. Mehr als 20 Jahre waren sie ein Paar, beruflich gingen sie denselben Weg. "Wir haben immer zusammengehalten, auch in den schwierigen Zeiten", sagt die Friseurin, die sich derzeit in Karenz befindet.

Gesundheitlich sei ihre Familie gesegnet gewesen. Bis zum November des Vorjahres. Johannes bekam nach einer Infektion mit dem Coronavirus eine Lungenentzündung. Davon erholte er sich, die Familie war guter Dinge. Geblieben ist nur der Husten.

Nach einer Routineuntersuchung erreichte ihn die erste Hiobsbotschaft: Das Röntgenbild zeigte eine besorgniserregende Auffälligkeit an der Niere. "Das kam für uns ganz überraschend, weil wir davon ausgegangen sind, dass er wieder fit wird", sagt Monika H. Stattdessen prasselten weitere Befunde auf ihren Mann ein. Die Chemotherapie habe ihn sichtlich geschwächt. Der Innviertler versuchte dennoch, seinen Alltag aufrechtzuerhalten. Er wollte seine Gattin und die vier Kinder nicht im Stich lassen, auch finanziell. Deshalb raffte sich der Vater immer wieder auf. "Er hat sich zu uns an den Tisch gesetzt, obwohl er nichts mehr essen konnte", sagt seine Frau. Erst Anfang des Jahres hatte sich das Ehepaar einen kleinen Traum verwirklicht und einen weiteren Friseursalon eröffnet. Die täglichen Kurzbesuche seiner Frau und seiner Kleinsten brachten ihn zum Strahlen. Sie gehören nun der Vergangenheit an.

Neuanfang zu fünft

"Jetzt ist er nicht mehr bei uns", sagt Monika H. So oft sie konnte, stand sie am Krankenbett ihres Mannes auf der Intensivstation, hielt seine Hand und hoffte. Gleichzeitig war der 42-Jährigen bewusst, dass Johannes mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufwachen wird. "Wir sind medizinisch am Ende" – diese Nachricht überbrachten Ärzte der vierfachen Mutter einen Tag vor seinem Tod. Die Hinterbliebenen müssen nun neu anfangen, zu fünft. Geldsorgen stellen eine zusätzliche Belastung dar. Die Familie lebt in einer Mietwohnung, das Kinderbetreuungsgeld läuft bald aus. Dazu kommen hohe Kosten für das bevorstehende Begräbnis. Die OÖN-Leserfamilie lässt Mutter und Kinder in dieser Situation nicht alleine. So ist vorerst zumindest die finanzielle Zukunft gesichert.

Sie kann die Zeit weder anhalten noch zurückdrehen, das weiß Monika H. "Es muss irgendwie weitergehen, wir behalten unseren Papa als fröhlichen Menschen in Erinnerung und halten zusammen. So wie wir es immer getan haben."

*Namen der Betroffenen von der Redaktion geändert

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Ein enger Partner des OÖN-Christkindls ist das Landestheater, das an zwei Abenden zu Benefizvorstellungen lädt. Am Donnerstag, 1. Dezember, wird im Musiktheater die Operette "Gräfin Mariza" für den guten Zweck aufgeführt. Eine Woche später, am 9. Dezember (Freitag), findet die besinnliche Christkindl-Gala im Linzer Schauspielhaus statt. Zahlreiche Künstler stellen sich an diesem Abend in den Dienst der guten Sache. Karten gibt es hier.

Auch beim morgigen Ballonstart in Steyr ist das Christkindl vertreten. Der Reinerlös, erzielt durch die Wunschkarten, wird an Oberösterreicher in Not gespendet. Zudem gibt es beim Adventmarkt in Wilhering die Möglichkeit, das OÖN-Christkindl zu unterstützen. Am 8. und 11. Dezember können die Besucher gegen eine Spende Weihnachtssterne erwerben. Der Erlös geht an das Christkindl der OÖNachrichten.

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Autorin
Verena Gabriel
Verena Gabriel

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1  Kommentar
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nixnutz (4.747 Kommentare)
am 25.11.2022 19:35

Ein trauriges Schicksal.

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