Den Ärmsten der Armen helfen
Der Wahl-Linzer Bernhard Haberfellner hat sich mit seinen "Ärzten für die Dritte Welt" für den Äskulap 2016 beworben.
Mit der Organisation "Ärzte für die Dritte Welt" ist Bernhard Haberfellner in Slums und entlegenen Gebieten auf den Philippinen unterwegs. Zweimal war er bereits auf der Insel Mindanao. Pro Tag behandelt der Herr Doktor aus Österreich auf den Philippinen 100 bis 200 Menschen. Mit dabei ist immer eine Übersetzerin, die auch auf die kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Gruppen aufmerksam machen kann. "Dies erleichtert unsere Arbeit enorm", sagt er.
Stützpunkt für die Ärzte ist ein sogenanntes "Distriktkrankenhaus", in dem ein Team aus europäischen Spezialisten (meist ein Gynäkologe, ein Kinder- und ein Allgemeinarzt) mit philippinischen Medizinern zusammenarbeit. Von hier aus startet die "rollende Klinik" dann Tag für Tag in die verschiedenen Dörfer. Eine mitreisende Pharmazeutin erklärt den Ureinwohnern dann, wie sie Medikamente einnehmen sollen. Dabei wird versucht, lokal vorhandene Naturheilmittel, zu denen die Menschen einen leichteren Zugang haben, mit westlicher Medizin zu kombinieren. Manchmal wird das mobile Team auch von einem Zahnarzt und einer Hebamme begleitet. Die Ärzte werden in den jeweiligen Dörfern schon Tage zuvor angekündigt, damit die Patienten, die von weit her kommen, rechtzeitig "zum Doktor" kommen. "Behandelt werden zum Großteil Kinder. Aber natürlich kümmern wir uns auch um Erwachsene", sagt Bernhard Haberfellner, der seit seinem Turnusjahr am Krankenhaus der Elisabethinen in Linz "Wahl-Linzer" ist.
Die meisten seiner Patienten auf den Philippinen leiden an Parasiten, an Hauterkrankungen oder Tuberkulose. "Wir kümmern uns aber auch um unversorgte Verletzungen und versuchen, der Unter- und Fehlernährung Herr zu werden", sagt der Facharzt für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin. Den Grund für den schlechten Ernähungszustand vieler Menschen auf den Philippinen sieht er in der fehlgeleiteten Politik. "Die riesigen Plantagen sind in Händen von Ausländern, die Einheimischen haben kein eigenes Land mehr, um für sich und ihre Familien Grundnahrungsmitteln anzubauen."
Bewerben beim Äskulap
Bereits zum sechsten Mal vergeben OÖNachrichten, Ärztekammer und Raiffeisenlandesbank den "Äskulap". So funktioniert’s:
Besonderes Engagement: Jeder kann ein Projekt, das von einem Arzt oder Ärzteteam aus Oberösterreich (plus Ausseerland und Amstetten) getragen ist, einreichen. Das Engagement soll über die berufliche Tätigkeit hinausgehen. Das kann Hilfe für sozial Bedürftige und Kranke sein, aber auch Engagement für die Einhaltung der Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit oder Umweltschutz. Projekte im In- und Ausland sind gefragt.
Die Bewerbung an die Ärztekammer OÖ, Kennwort: "Äskulap", Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, oder: pr@aekooe.at.
Einsendeschluss 14. Juni 2016.
Bewerbungsbogen gibt's auf www.aekooe.at und www.nachrichten.at/aeskulap. Die drei Gewinner werden mit je einer Trophäe und mit einem Geldpreis für ihr Projekt ausgezeichnet.