Grüne Mode braucht kein Ablaufdatum
„Kleidung sollte wie eine zweite Haut sein, man soll sie kaum spüren“, sagt Ingrid Thallinger. Die Gmundnerin ist eine der Designerinnen für die erste Mode-Kollektion der Möbelfirma „Grüne Erde“. Der Katalog erscheint Mitte Juli.
„Es ist keine hippe Mode, aber sie ist modisch und zeitlos“, so beschreibt Thallinger die Kollektion für Herbst/Winter. Die Gmundnerin hat gemeinsam mit der amerikanischen Chefdesingerin Karen Glass und der Deutschen Annemarie Buch die allererste „Grüne Erde“-Kollektion entworfen. 125 Teile sind es geworden, die eines gemeinsam haben: Sie sind aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt. „Nachhaltige Mode, mit der man die Umwelt schont“, sagt Thallinger, die dieses Konzept schon lange lebt. „Ich habe früher viel recycelt, habe eine Leidenschaft für Flohmärkte. Nachhaltigkeit war mir immer wichtig.“
Eineinhalb Jahre hat man an der Kollektion gearbeitet. Herausgekommen ist Kleidung für zu Hause, für die Stadt, fürs Büro und für aktive Entspannung mit Pilates und Yoga.
Die typische Trägerin dieser Mode ist 35 plus. Sie steht auf die bequemen Schnitte und angenehme Materialien wie Bio-Baumwolle oder Kaschmir. „Wichtig ist uns auch, dass die einzelnen Teile gut kombiniert werden können – übereinander, gewickelt und gebunden“, sagt Thallinger. Man dürfe bei all der Nachhaltigkeit das Spiel mit der Mode nicht vergessen. Und die Kleidung soll der Figur schmeicheln. In den Größen 34 bis 46 gibt es deshalb kurze und lange, taillierte und fließend weite Stücke.
Farben aus der Natur
Die Farbpalette ist allerdings begrenzt durch die strengen Auflagen bei den natürlichen Farbstoffen. Es gibt viel Schwarz, Grau und Weiß, aber auch Naturfarben wie Mauve, Kaffee, Rose, Taubenblau und Klatschmohn. „Für die nächste Kollektion im Frühjahr sind aber schon mehr Farbtöne geplant, auch eine Unterwäschekollektion kommt dann neu dazu“, sagt die Designerin, die auch an der Linzer Kunstuniversität unterrichtet.
Produziert wird in der Steiermark, in der Türkei, in Indien und in Nepal. „Lauter zertifizierte Betriebe, wo in sozial fairer Umgebung gearbeitet wird“, betont man bei der „Grünen Erde“.