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August Zopf
Träumt nur realistische Träume für Ischler Bahn
In seiner Heimatgemeinde Mondsee sorgte Zopf dafür, dass nach der Einstellung der Salzkammergut Lokalbahn im Jahr 1957 ein Stück Geschichte der Bahn erhalten bleibt. "Ab 1958 wurde alles abgetragen und verkauft. Auch der Bahnhof in Mondsee. Ins Heizhaus ist der Bauhof eingezogen. Damals habe ich schon damit geliebäugelt, daraus ein Museum zu machen", erzählt Zopf. 1991, zur 100-Jahr-Feier der Strecke hat er mit einer Festschrift und einem Sonderpostamt begonnen. "Das war der erste Schritt fürs Museum, das der Heimatbund Mondsee neben drei anderen im Ort betreibt. Das Interesse an der weltbekanntesten Schmalspurbahn war groß und so haben wir zum 100-Jahr-Jubiläum der durchgehenden Strecke Ischl-Salzburg im Jahr 1993 wieder ein Sonderpostamt eröffnet und eine der alten Loks präsentiert."
1996 konnte sich Zopf mit der Eröffnung des Museums einen großen Wunsch erfüllen, hat sich damit aber noch mehr Arbeit aufgeladen. Das Museum führt er allein. "Nur wenn ich mal gar nicht kann, habe ich zwei Aushilfen." Bevor August Zopf sein Museum öffnet, wird peinlich genau jede Spinnwebe entfernt. "Das gehört auch dazu", sagt er schmunzelnd.
Fragen kann der Fachmann übrigens nicht nur zu seiner Lieblingsbahn beantworten. August Zopf kennt sich europaweit auf diesem Gebiet aus. Davon zeugen auch viele Publikationen und Bücher. Auch scheut er nicht davor zurück, 20 Jahre zu verhandeln wie im Fall der Lok 12, um sie nach Hause zurück zu holen. Gerade ist er dabei, den Salonwagen, mit dem der Kaiser in Mondsee war, zu restaurieren. Dafür ist Zopf auch noch auf Sponsorensuche.
Eisenbahner
Der Mondseer August Zopf war und ist Eisenbahner. 1964 hat der heute 65-Jährige seine Laufbahn im Verwaltungsdienst der Bahn begonnen. Aber auch in der Pension lässt ihn die Bahn, und da vor allem die Schmalspurbahn, nicht los. In Mondsee führt er das Salzkammergut-Lokalbahn-Museum (S.K.G.L.B.) und im Lungau betreibt er mit der Taurachbahn auch schon eine Museumsbahn.
Mondseeland: Ein geschichtsträchtiges Land. Als Tourismusland ausbaufähig, nur See und Berge und schöne Aussicht reichen nicht. Ich habe schon oft gesagt, ich werde beim See das Wasser ablassen, dann müssen sich die Touristiker was Neues überlegen.
Hobby: Natürlich Eisenbahngeschichte, aber auch Ortsgeschichte, denn das gehört dazu. Meine ganze Freizeit gehört der Eisenbahn, aber bei der ÖGEG mache ich nicht mehr mit, weil sie nicht wissen, was sie wollen. (Dabei war Zopf Gründungsmitglied der ÖGEG, Anm. d. Redaktion.)
Zukunftswünsche: Ich möchte die Museumsbahn auf 4,3 Kilometer von Schwarzindien nach Teufelmühle wieder aufbauen. Die ganze Strecke, wie manche fordern, ist Utopie, aber dieses Stück ginge. Ich hab funtkionsfähige Fahrzeuge, aber ich brauch Geld und den Startschuss aus der Region dazu.