Hirschers Hintermänner glauben an das Happy End
Herren-Riesentorlauf: Heute will der fünffache Weltcup-Gesamtsieger voll attackieren, im „Team Hirscher“ ist die Stimmung vor dem WM-Finale im „grünen Bereich“.
Wenn es nach Thomas Graggaber geht, dann wird Marcel Hirscher heute im WM-Riesentorlauf in St. Moritz (9.45/13 Uhr) wieder auf die Siegerstraße zurückfinden. Der 36-Jährige aus Unternberg im Lungau sollte das ganz gut abschätzen können. Er ist nämlich seit dieser Saison als Servicemann des Weltcup-Seriensiegers mitten drinnen statt nur dabei.
Im Musikzimmer 1 des Hotels Laudinella in St. Moritz werden derzeit keine Geigen gestimmt. Hier bekommt Marcel Hirschers Ausrüstung den letzten Schliff für die weltmeisterliche Goldgräberei. Neben Graggaber, der für das WM-Finale 15 Paar Ski für den heutigen Riesentorlauf und 23 Paar für den Slalom am Sonntag vorbereitet, sind hier noch Wachsspezialist Johann Strobl und Ski-Schuh-Macher Philipp Schwarzkogler aktiv. Die Stimmung ist gut, denn der Chef machte zuletzt im Training einen dynamischen Eindruck.
"Wir müssen nicht viel reden, ich kenne seine Körpersprache", sagt Graggaber. Nach Hirschers WM-Auftritt im fremden Speed-Revier, dem Künstlerpech in der Kombination beziehungsweise im Teambewerb ist der 27-jährige Salzburger jetzt wieder in seinen Spezialdisziplinen unterwegs. Graggaber: "Im Training hat der Marcel fast besser ausgeschaut als erwartet. Er ist halt ein echter Champion." Hirschers Sieger-Gen beschert dem ehemaligen Abfahrtsspezialisten – Graggaber war zweifacher Junioren-Weltmeister gewesen, ehe er nach einem schweren Sturz im Abfahrtstraining auf der Streif auf dem Karriereweg abschwingen musste – nicht wenige Überstunden. "Er ist ein Perfektionist, das war mir klar, als ich bei ihm anfing."
Weiche Piste, weiche Knie
Die Experten erwarten heute einen Zweikampf Hirscher gegen den Franzosen Alexis Pinturault. Der Salzburger glaubt jedoch, dass der Zufallsgenerator weiterhin eine wichtige Rolle in St. Moritz spielen könnte. "Wir haben schon viele Überraschungen gesehen", sagt Hirscher, der sich selbst überlisten will. Im Weltcup hat er die ersten Durchgänge im Riesentorlauf meist unterbewusst etwas schaumgebremst absolviert, weil er im Kampf um Punkte für die große Kristallkugel keinen Ausfall riskieren wollte. Bei der WM kann die goldrichtige Strategie nur "Volle Attacke" lauten.
"Es wird die große Herausforderung für mich sein, schon im ersten Durchgang alles zu geben", sagt Hirscher, der hofft, dass sich die Meteorologen bei ihrer Prognosen nicht geirrt haben. Für heute wird ein bewölkter Himmel erwartet. Beim "Sonnenskifahren" ist Hirscher zuletzt im Kombislalom und im Teambewerb von Außenseitern in den Schatten gestellt worden: "Ist die Strecke weich, werden auch meine Knie weich."
Wird es ein Fall für zwei?
Marcel Hirscher gegen Alexis Pinturault – laut Papierform ist der heutige Kampf um Riesentorlauf-Gold ein Fall für zwei. Der Deutsche Felix Neureuther muss sich wieder einmal mit Rückenproblemen herumschlagen und gilt höchstens als Außenseiter. Der Norweger Henrik Kristoffersen ist in diesem Winter erst einmal als Dritter auf das Stockerl gefahren.
„Man hat in den letzten WM-Rennen gesehen, dass nicht zwingend die Favoriten die Medaillen abgestaubt haben“, glaubt Marcel Hirscher, dass sich in sein Duell gegen Pinturault einige „Nebenbuhler“ einmischen könnten. Vielleicht kommen diese sogar aus dem eigenen Lager. „Es zählt nur eine Medaille, rein vom Speed her traue ich es mir zu“, sagt beispielsweise Philipp Schörghofer, der zuletzt im Training wieder seinen „Speed“ gefunden haben will. Auch Roland Leitinger ist voll motiviert. „Ich bin einsatzbereit hoch zehn.“ Nur Manuel Feller geht mit gebremsten Erwartungen an den Start. „Alexis und Marcel sind so überlegen, sie werden schwer bis gar nicht zu biegen sein.“
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Alles Gute Herr Hirscher !!
ein häppy end & großer erfolg kann aber auch "nur" gesundheit sein,
musste er aus eigener erfahrung die letzten tage, krankheitshalber, eh im bettal bleibm.