Schlamm, Dreck & Finanzpolizei: Festival bekämpft Gegenwind
PLAINFELD. So sonnenverwöhnt die Besucher und Organisatoren das Electric Love Festival im Salzburger Flachgau im Vorjahr hinter sich ließen, so sehr kämpfen diese seit Mittwoch bei der zweiten Auflage gegen widrige Umstände.
Ein Rückblick auf das Vorjahr: Ein sonniges Wochenende, zu dem neben dem Who is Who der elektronischen Musikszene insgesamt über 40.000 Besucher an den Salzburgring reisten, brachte den Veranstaltern des Electric Love Festivals einen guten Ruf. Eine Steigerung der Besucherzahlen war für die zweite Auflage absehbar. Mit der gelungenen Premiere im Vorjahr ging eine gesteigerte Erwartungshaltung der Besucher einher.
Denkbar schlecht sahen dann die ersten Wetterprognosen für die Festivalwoche im Jahr 2014 aus. Regen, Wind und Kälte sind Widrigkeiten, mit denen die Veranstalter der Salzburger Eventagentur Revolution Events bisher kaum vertraut waren.
Verspätete Eröffnung und Schlammschlachten
Am Mittwoch um neun Uhr Vormittag öffneten sich die Tore zum Campingplatz, wo sich während des Festivals etwa 50.000 Personen laut Angaben der Organisatoren einfinden sollen. Zelte, die von den Veranstaltern in der Vorwoche aufgebaut worden waren, wurden bis Mittwoch teilweise großflächig vom Wind zerstört. Der Aufbau der Zelte gestaltete sich als äußerst schwierig. Gehwege verschlammen mit Fortdauer der Aktivitäten am Campingplatz. Doch die Besucher lassen sich von den Widrigkeiten nicht unterkriegen. Mit Gummistiefeln, dicker Winterbekleidung und Planen kämpft man gegen das Wetter an.
Für die Veranstalter gestaltete sich der Aufbau der Musik- und Lichttechnik problematisch. Die etwa 15 Meter hohe Bühne musste in einem Zug errichtet und fixiert werden, sonst hätte der Wind große Schäden angerichtet. Durch Starkregen in den Tagen vor dem Festival verzögerte sich die Montage zusätzlich.
Am Donnerstagabend sollte es dann planmäßig losgehen. Um 17.30 sollten sich die Schleusen vom Campingplatz öffnen, ab 18 Uhr sollten die ersten Künstler auf der Mainstage auftreten. Dort gegen etwa 18 Uhr angekommen sah man reges Treiben am asphaltierten Platz - jedoch weder Künstler, noch Besucher. Die Arbeiten konnten nicht zeitgemäß abgeschlossen werden und so verzögerte sich der Start auf 20 Uhr.
Schuld daran war unter anderem ein Besuch der Finanzpolizei. Für eine Routine-Kontrolle, wie der Veranstalter in einem TV-Interview angibt. Dennoch verzögerten sich durch die Kontrolle die Aufbauarbeiten zusätzlich.
Danach lieferten die Künstler eine Show ab, die für vieles entschädigte. Mehr zur Show und den DJs am Sonntag auf nachrichten.at. Am Festival wurden von Mittwoch bis Samstag bis zu 100.000 Besucher erwartet.
Electric Love im Internet: www.electriclove.at
Zitate:
"Es handelte sich um eine Routine-Kontrolle, die jedes größere Festival zu erwarten hat. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es uns nicht aufgehalten hätte."
Manuel Reifenauer, Geschäftsführer Revolution Event, in einem TV-Interview.
"Das Wetter hat uns nicht mitgespielt. Die hochragenden Teile der Bühne und der Soundanlage mussten zwei bis dreimal aufgebaut werden, weil uns sonst der Wind alles zerstört hätte."
Sabrina Millautz, Pressereferentin Revolution Event.