Ein Wiedersehen mit alten Helden
Teils von weit her strömten die Fans wieder für das Clam-Rock auf der Burg Clam, so etwa der 67-jährige Hugo aus Innsbruck, seit Jahrzehnten Fan der schottischen Hardrock-Band Nazareth. Wie er sind viele der etwa 9000 Besucher, die am Freitag in der Mühlviertler Marktgemeinde Klam feierten, mit der Musik der Hauptacts Nazareth, Uriah Heep und Status Quo aufgewachsen. Diese sind seit etlichen Jahrzehnten als Größen der Rockmusik etabliert.
Bereits am frühen Nachmittag hatten die Austropop-Band Wir 4 und die Bluesrocker von Ten Years After sowie Canned Heat begonnen. Manche Fans trugen rockige Biker-Lederkluft, manche geblümte Hemden im Flower-Power-Stil, und vereinzelt waren trachtige Lederhosen zu sehen.
Von Kindern bis junggebliebenen Senioren waren auf der Meierhofwiese unterhalb der malerischen Burg alle Generationen versammelt. Der Abhang bot auch von weit hinten eine ideale Sicht auf die Bühne und lud zugleich zum gemütlichen Sitzen im Gras ein.
Gelungene Rückkehr
"We are back", rief Frontsänger Carl Sentance von Nazareth zur Begrüßung. Bereits 2006 und 2015 war die 1968 gegründete Hardrock-Band zu Gast im Mühlviertel. Das einzige verbliebene Gründungsmitglied, Pete Agnew, rockte cool mit runder Sonnenbrille am E-Bass, wie noch vor Jahrzehnten. Spätestens beim Hit "Dream on" (1982) sang die Menge mit Inbrunst mit. Gelegenheit zum Schunkeln bot die Ballade "Love Hurts" (1976).
Uriah Heep mit Reifenpanne
Die Pause dauerte länger als erwartet: Wegen einer Reifenpanne kam Uriah Heep mit 45 Minuten Verspätung zum Gelände. Wie zur Entschuldigung begrüßte Sänger Bernie Shaw die Menge auf Deutsch: "Schönen guten Abend, alles gut?" Mit ihrem im Vorjahr veröffentlichten Lied "Save Me Tonight" brachte die 1969 gegründete Hardrock-Band die leicht abgekühlte Stimmung sofort wieder zum Sieden. Gründungsmitglied Mick Box legte beeindruckende Gitarrensoli hin. Shaws Aufforderung "Wollen Sie alle mit mir singen?" kamen beim Hit "Lady in Black" (1972) tausende nach: "Aaaaah, Aaaaah."
Die Nacht hatte sich bereits über das Mühlviertel gelegt, als die Rockgrößen von Status Quo die Bühne betraten. Auf die Burg wurden mittlerweile pseudo-psychedelische Lichtbilder im Hippie-Stil projiziert, neben der Bühne leuchtete ein mehrere Meter großes Peace-Zeichen. Ein Hauch von Woodstock lag in der Luft. Sänger und Gitarrist Francis Rossi, der seit der Gründung 1962 dabei ist, schmetterte Hits wie "What You’re Proposin‘" (1980) und "Hold You Back" (1977). Spätestens beim Klassiker "In the Army Now" (1981) gab es kein Halten mehr und die Menge stimmte mit ein: "Oooh, you’re in the army now."
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