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JKU und Kunstuni: Zwei Hochschulen im Kampf gegen Wissenschaftsskepsis

Von Herbert Schorn, 19. September 2024, 15:07 Uhr
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Im Zirkus des Wissens stehen Wissen, Neugierde und Kunst im Mittelpunkt. Bild: Nick Mangafas

Als einzige Uni Österreichs betreibt die Kepler-Uni zwei Einrichtungen zur Wissenschaftsvermittlung: den Zirkus des Wissens und den Kepler-Salon. Nun startet eine Kooperation mit der Kunstuni.

„Es beunruhigt mich, wenn die Wissenschaft in Zweifel gezogen wird“, sagt Stefan Koch, Rektor der Linzer Johannes-Kepler-Universität (JKU). „Denn es stellt unsere Demokratie in Frage. Worüber soll man noch diskutieren, wenn man sich nicht auf Fakten einigen kann?“ Als ein Mittel gegen die in Österreich stark ausgeprägte Wissenschaftsskepsis sieht die Kepler-Uni die Vermittlung an– und das gleich doppelt: Mit dem Kepler-Salon in der Linzer Rathausgasse und dem Zirkus des Wissens für Kinder und Jugendliche auf dem Campus in Dornach-Auhof ist sie die einzige Universität Österreichs, die gleich zwei derartige Einrichtungen betreibt. Mit Beginn des Herbstprogramms startet nun eine Kooperation mit der Linzer Kunstuni.

Dabei zeigen die beiden Unis an sechs Abenden innovative Forschungs- und Kunstprojekte und laden zur Diskussion ein. Am 28. Oktober (19.30 Uhr) werden Kurzfilme aus der Reihe „alt narratives“ gezeigt, die die Kunstuni mit der JKU schuf. Darin sind Fake News und alternative Fakten Thema. Andre Zogholy und Marlies Hajnal erzählen von der Filmproduktion, als Gastgeber fungieren Kunstuni-Vizerektorin Gitti Vasicek und Kepler-Salon-Leiterin Cornelia Lehner. Am 16. Dezember (19.30) steht das Bio Fabrication Lab im Mittelpunkt, bei dem die Kunstuni u.a. mit der JKU zu soften Materialien forscht.

16.000 Besucher im „Zirkus“

Was Wissenschaft und Kunst eine, sei der kreative Entdeckergeist, sagte Kunstuni-Rektorin Brigitte Hütter: „Wir wollen in einen Dialog eintreten, damit Neues entstehen kann.“ In Bezug auf die Wissenschaftsskepsis sagte sie: „Die Universitäten haben den gesellschaftlichen Auftrag, für Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte einzutreten.“ Und weiter: „Die Politik ist gut beraten, wen sie auf die Wissenschaft hört. Das ist aber nicht immer der Fall.“

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Cornelia Lehner, Stefan Koch, Brigitte Hütter, Airan Berg Bild: Andreas Röbl/JKU

Der 2009 gegründete und 2019 von der JKU übernommene Kepler-Salon bietet jeden Montag in Keplers Wohnhaus Gespräche mit Wissenschaftlern, Künstlern und Intellektuellen an. Insgesamt gibt es jährlich rund 60 Veranstaltungen mit 30 bis 80 Teilnehmern. Der 2022 gestartete, 123 Sitzplätze fassende Zirkus des Wissens lockte in der vergangenen Saison unter der Leitung von Airan Berg 16.000 kleine und große Besucher, darunter 12.000 Schüler, auf den JKU-Campus. Dort soll Wissenschaft anschaulich für junges Publikum gestaltet werden. Produktionen des Zirkus des Wissens wurden bereits in Neu Delhi und Venedig gezeigt. 

  • Der Kepler-Salon steht jeden Montag um 19.30 Uhr für Gespräche offen. So wird am 30. September der Verfassungsrechtler Markus Vasek von der JKU unter dem Titel „Ohne Verfassung ist kein Staat zu machen“ mit Moderatorin Christine Haiden über die österreichische Verfassung sprechen. Am 7. Oktober diskutiert Autorin Evelyn Steinthaler mit Gastgeberin Karin Wagner anhand von vier Diven des NS-Kinos über den Umgang mit problematischer Kunst. Infos: jku.at/kepler-salon
  • Im Zirkus des Wissens stehen in der heurigen Saison acht Eigenproduktionen auf dem Spielplan. Den Anfang macht ab 28. September, 16 Uhr, das Stück „Konstitution – eine Frage der Verfassung“. Dabei setzten sich Schüler der Linzer Privatschule „Die Rose“ mit der Verfassung auseinander und entwickelten in der Regie von Hans Escher ein Stück, das die Schauspieler John F. Kutil und Barbara Novotny gemeinsam mit den Schülern aufführen werden. Infos gibt es auf jku.at/zirkus-des-wissens.
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Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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1  Kommentar
1  Kommentar
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2good4U (20.209 Kommentare)
am 19.09.2024 15:18

"„Es beunruhigt mich, wenn die Wissenschaft in Zweifel gezogen wird“, sagt Stefan Koch, Rektor der Linzer Johannes-Kepler-Universität (JKU). „Denn es stellt unsere Demokratie in Frage. Worüber soll man noch diskutieren, wenn man sich nicht auf Fakten einigen kann?“"

Erklären Sie das bitte mal der "jeder darf sein Geschlecht selbst erfinden Fraktion".

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