Kaiser-Mühlecker gewinnt Buchpreis in Bayern
Großer Erfolg für Reinhard Kaiser-Mühlecker aus Eberstalzell: Der Autor wurde am Donnerstagabend für seinen Roman "Wilderer" mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet.
Die Jury fällte ihr Urteil in einer Live-Diskussion vor geladenem Publikum in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz. Dabei gab sie dem Oberösterreicher vor Annika Büsing ("Nordstadt") und Noemi Somalvico ("Ist hier das Jenseits, fragt Schwein") den Vorzug. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
"Auf der Höhe der Zeit"
Beim Deutschen Buchpreis war Kaiser-Mühlecker auf die Longlist gekommen, beim Österreichischen Buchpreis, der am 21. November vergeben wird, steht er auf der Shortlist. "Die Vorstellung, dass das Leben auf dem Lande eine Idylle ist, darf als romantische Illusion von Städtern gelten", urteilte Knut Cordsen, der mit Rainer Moritz und Sonja Zekri die Jury bildete. Auch das Dasein des jungen Bauern Jakob sei alles andere als beschaulich: "Doch dann lernt der Eigenbrötler Katja kennen und alles scheint sich zum Schönen zu wenden. ‚Wilderer‘ ist ein packender, psychologisch meisterhafter Dorfroman auf der Höhe der Zeit."
Reinhard Kaiser-Mühlecker studierte unter anderem Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien. Bereits sein 2008 erschienener Debütroman "Der lange Gang über die Stationen" wurde mehrfach ausgezeichnet. Seither erhielt Kaiser-Mühlecker zahlreiche Preise, zum Beispiel den Outstanding Artist Award für Literatur (2013) oder den Anton-Wildgans-Preis (2020). Mit "Fremde Seele, dunkler Wald" stand er 2016 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Im Frühjahr 2021 übernahm er die Landwirtschaft der Eltern in Eberstalzell mit 16 Hektar Grund.