"Max Maetz: Bauernroman - Weiling Land und Leute" unterhielt am Donnerstag im Bad Schallerbacher Atrium rund 300 Besucher auf bestem Niveau.
Wie lässig und gut temperiert die Schauspielerin Maria Hofstätter diesen niemals zimperlichen Text liest, ist ein Erlebnis. Dazu webt das "Linzer Geiger Trio" mit Peter Gillmayr (erste Violine), Kathrin Lenzenweger (zweite Violine) und Alvin Staple (Kontrabass) eine Art fliegenden Musik-Teppich, der das Publikum mit sensibelst arrangierten (Staple) Bruckner-Miniaturen und Polka-Rhythmen in die landwirtschaftliche Atmosphäre Oberösterreichs der 70er-Jahre fortträgt.
Video: Musiksommer Maria Hofstätter
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Dieses Schwärmen gilt dem Programm "Max Maetz: Bauernroman - Weiling Land und Leute". Wie die OÖN berichteten, handelt es sich bei dem Text um den verzweifelten Versuch des Linzer Schriftstellers Karl Wiesinger (1923-1991), nach Jahren der Schmähungen endlich Geltung zu erlangen. Mit Max Maetz schuf der Widerstandskämpfer und Kommunist Wiesinger 1972 einen fiktiven Bauersknecht und Autor, der in Kleinschreibung und ohne Interpunktion ebendiesen einerseits hellsichtigen, andererseits grob ordinären Roman publizierte. Maetz wurde bald gefeiert und von Gerhard Rühm sowie H. C. Artmann gewürdigt. Als der Schwindel aufflog, war es mit Wiesingers kurzer Prominenz auch schon wieder vorbei. Mit ihrer klugen Text-Auswahl zieht Hofstätter einen feinen inhaltlichen Bogen von Geburt und Aufwachsen des im Teenager-Alter sexuell auch mit Kühen experimentieren Maetz, über Bauern-Demonstrationen gegen teuren Diesel auf der Linzer Gugl bis zur Hochzeit mit der erotisch so freizügigen wie selbstbestimmten Kadi. Nach deren Autounfall steigt der ursprüngliche Knecht im Bruckner-Land zwischen Ansfelden und St. Florian zum Großbauern auf.
Begeisterter Applaus für diese Produktion, der man gefahrlos eine erfolgreiche Tour durch Österreichs Kulturhäuser prognostizieren kann.
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