Pizzera & Jaus: Flachwitze und Austropop-Hadern
Worum’s bei ihren Konzerten geht, brachte Paul Pizzera gleich zu Beginn des Auftritts auf Burg Clam auf den Punkt: "Wir erleben grod so vü negative Scheiße, dass ma gor ned so vü saufen kann, wia ma speim mechat. Drum möcht ma eich Energie und Nächstenliebe schenken!"
Gemeinsam mit Spezi Otto Jaus gastierte der steirische Schmähführer am Freitag und Samstag vor jeweils 9000 Fans beim OÖN-Konzertsommer. Die Erfolgsformel von Pizzera & Jaus ist so simpel wie effektiv: eingängiger Austropop mit Wortwitz und Schlagseite zur Hymne, zwischen den Songs hauen sich die Freunde per Doppelconference in die Goschn. Leider gerieten diese Verbalinjurien in Clam zäh und ausufernd. Die ewigen Flachwitze und Sticheleien auf Unterstufen-Niveau störten den Konzertflow extrem, jedes Mal, wenn richtig Stimmung aufkam, würgte eine Zwischenmoderation diese rasch wieder ab. Hadern wie "Tuansackl", "Kaleidoskop", "Jedermann" und natürlich "Eine ins Leben" waren aber super.
Die positive Überraschung lieferte Wolfgang Ambros. Zeigte sich die Ikone bei seinem Clam-Auftritt 2019 eher wacklig, so lieferte der 70-Jährige diesmal eine astreine, hitgespickte Show ab, die wirklich zu Herzen ging. Ebenfalls fein – wenn auch für den mächtigen Clam-Rahmen fast zu intim und introspektiv – geriet der Auftritt von STS-Chef Gert Steinbäcker.
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