"Those About To Die": Ein Brocken, den einem die Contentmaschinerie vor die Füße speit
Amazons neue Sandalen-Epos-Serie: Brot, Blut und Spiele mit Anthony Hopkins im antiken Rom, was kann da schon schief gehen? Nun ja, so einiges.
Auf den ersten Blick serviert Amazon mit „Those About To Die“ eine Neuproduktion, die Serien-Fans sehr leicht dazu verleiten kann, sich in beglückender Vorfreude die Hände zu reiben: Es geht ins Rom des Jahres 79 nach Christi. Der Umgang ist roh und rau, der Kampf der Klassen und um die Macht so brandgefährlich wie die Wagenrennen im Circus Maximus. Brot, Blut und Spiele mit dem großen Anthony Hopkins als Kaiser. Was kann da schon schief gehen? Nun ja, so einiges.
Der Zehnteiler wirkt wie ein (übrigens zu dunkler) audiovisueller Brocken, den einem die „Contentmaschinerie Streaming“ vor die Fuße speit. Mit Roland Emmerich führte zudem auch ein Vertreter des visuellen Bombasts Regie und die Serie ist genau so geworden, wie man sie sich unter diesen Vorzeichen erwartet – statt sich auf moderne Gleichnisse und fein ziselierten Inhalte zu konzentrieren, dröhnt die Musik, während schale Digitalkunst die (Massen-)Szenen okkupiert.
Es ist wie „Gladiator“ – nur in besserer Auflösung, aber mit zu vielen zerfransten Erzählsträngen und zu viel Personal, das ob dieser Dichte schauspielerisch zwar sehr gut ist, aber kaum Zeit hat, ihre Charaktere individuell auszuleuchten. Dass kann sogar Hopkins nicht aufwiegen. Dafür hat er zu wenige Szenen.
Hat den Rest der Hund g'fressen, oder soll das wirklich ein ganzer Artikel sein?