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"In den Ferien prallen zwei völlig verschiedene Lebenswelten aufeinander"

Von Valerie Hader, 17. Juli 2024, 13:45 Uhr
Family with small children hiking outdoors in summer nature.
Es muss nicht das ultimative Urlaubsevent sein: Auch eine Wanderung schafft viele schöne Erinnerungen. Bild: Colourbox

Eltern wollen Erholung, die Kinder Spiel und Spaß: Wie man diese Wochen gut meistert und wie wichtig schöne Erinnerungen sind, erklären Expertinnen der Telefonseelsorge

Im Leben einer Familie ist während des Schuljahres viel los: Der Alltag ist massiv durchgetaktet, die Freizeit knapp. Dann kommen die Ferien und damit endlich Zeit für Gespräche, gemeinsame Spiele und Unternehmungen.

Doch die Realität schaut oft anders aus: hier die Eltern, selbst erholungsreif und mit der Organisation der schulfreien Wochen überlastet, da die Kinder, die sich eine gute Zeit mit den Eltern wünschen. "Da prallen dann zwei völlig verschiedene Lebenswelten aufeinander", sagt Leiterin Silvia Breitwieser bei einer Pressekonferenz mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft in Linz. Und sind dann einmal alle beisammen, sehe man oft das gleiche Bild: "Ob am See, im Freibad oder beim Italiener: Eltern und Jugendliche wischen und tippen, kleinere Kinder starren aufs Tablet. Alle verbunden und doch voneinander abgekapselt", sagt Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Referentin der Telefonseelsorge. Dabei wäre jetzt die beste Gelegenheit, gemeinsame Erinnerungen zu schaffen, die nachweislich die Beziehungen festigen und stärken.

Gute Zeit statt teurer Geschenke

Denn darum ginge es: "Eine glückliche Kindheit hängt nicht von teuren Geschenken, der neuesten Technik oder ultimativen Urlaubsevents ab. Wenn man Erwachsene heute zu ihren eigenen Ferien befragt, so zählte damals viel mehr die gute Stimmung, Leichtigkeit und Lebensfreude in diesen Tagen", sagt Christine Winkler-Kirchberger, Kinder- und Jugendanwältin des Landes.

Die Expertinnen haben Tipps zusammengestellt, wie Familien die Sommermonate bestmöglich meistern.

  • In den Ferien sollte der Fokus auf positive Aktivitäten und gemeinsame Erlebnisse gelegt werden. "Planen Sie jeden Tag etwas ein, auf das Sie und Ihre Kinder sich freuen können – etwas, das den Alltag unterbricht und die Stimmung steigert. Das kann alles Mögliche sein: ein Spiel, Sport, baden gehen", sagt Barbara Lanzerstorfer-Holzner.
  • Fragen Sie nach – und entscheiden Sie gemeinsam: Was macht dem Nachwuchs Spaß, was sind meine Wünsche? Was breitet uns allen Freude? Was wäre ein guter Kompromiss?#
  • Achten Sie auf das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen – aber auch auf Ihr eigenes. Dabei helfen schon kleine Dinge wie ein regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus, ausreichend Schlaf, ein strukturierter Alltag und Rituale wie gemeinsame Essenszeiten.
  • Ganz wichtig für Eltern sei zudem, sich immer wieder auch bewusst zu machen, "dass Sie nicht Alleinunterhalter sind. Langeweile ist sinnvoll und kann kreative Prozesse anstoßen. Machen Sie deutlich, dass auch Sie Erholungsphasen brauchen", so die Experten.
  • Wenn es doch zum Streit kommt, versuchen Sie, ohne Bewertung und Kritik zu kommunizieren. Für Gespräche generell gelte: Widmen Sie Ihrem Kind dabei die volle Aufmerksamkeit und stehen Sie zu gemachten Aussagen und getroffenen Vereinbarungen!
  • Kinder und Jugendliche sollten in den Ferien nicht mehr Zeit vor dem Fernseher, mit dem Smartphone oder am Computer verbringen als sonst. Vereinbaren Sie Offline-Zeiten, die für die gesamte Familie gelten. Reflektieren Sie dabei auch Ihren eigenen Umgang mit Handy & Co, Sie sind Vorbild für ihre Kinder!
  • Und nicht zuletzt raten die Expertinnen: "Seien Sie nicht zu streng mit sich: Das echte Leben ist selten Instagram-tauglich, es gibt Höhen, Tiefen und Krisen. Schrauben Sie Ihre Erwartungen auf ein realistisches Maß herunter und versuchen Sie, freundlich und verständnisvoll mit sich umzugehen, statt sich selbst zu kritisieren und abzuwerten."
  • Wenn Sie merken, dass Ihnen alles über den Kopf wächst, Sie nicht mehr schlafen können und/oder unausgeglichen und unfair den Kindern oder dem Partner gegenüber werden, holen Sie sich Unterstützung, rät Silvia Breitwieser. "Sie müssen nicht alles alleine schaffen."

Die Telefonseelsorge ist erreichbar unter der Nummer 142 und per Mail und im Chat auf onlineberatung-telefonseelsorge.at

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Autorin
Valerie Hader
Valerie Hader
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