Ab diesem Alter zeigen Kleinkinder Mitgefühl
Kinder lernen erst ab zwölf Monaten zwischen sich selbst und anderen Personen zu unterscheiden.
Bereits mit 18 Monaten zeigen Kinder Mitgefühl für andere. In einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München ließen Kinder dieses Alters durch ihre Mimik oder durch Äußerungen erkennen, dass sie vom Leiden eines anderen Menschen berührt werden, wie aus einer Mitteilung der Hochschule vom Dienstag hervorgeht.
Wie empathisch Kinder reagieren, hängt demnach aber von der Feinfühligkeit ihrer Bezugspersonen ab. Je feinfühliger die Mütter in der Studie auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingingen, desto mehr waren die Kinder schon im zweiten Lebensjahr in der Lage, für Fremde Mitgefühl zu zeigen. Mitgefühl wird also sozial erworben.
Um Mitgefühl zu erfahren, muss ein Kind den Forschenden zufolge zwischen seinem Selbst und einem anderen Menschen unterscheiden können. Diese Fähigkeit erlangt es erst im Laufe des zweiten Lebensjahres. Sie lässt sich zum Beispiel auch daran beobachten, dass Kinder sich im Spiegel erkennen.
Zeichen des Mitgefühls
Für die Studie beobachtete ein Team von Forschenden 127 Mutter-Kind-Paare über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren bei Verhaltensexperimenten. Zu vier unterschiedlichen Zeitpunkten wurden in spielerischen Situationen Zeichen des Mitgefühls der Kinder erfasst. Dabei beobachteten die Kinder, wie sich eine andere Person leicht anstieß und Schmerzen empfand. Verglichen wurde die Reaktion der Kleinen mit ihrem Verhalten, wenn sie sahen, wie eine andere Person lachte.
"Je feinfühliger die Mütter in der Studie auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingingen, desto mehr waren die Kinder schon im zweiten Lebensjahr in der Lage, für Fremde Mitgefühl zu zeigen. Mitgefühl wird also sozial erworben."
Eine sehr gewagte Schlussfolgerung. Eine erbliche Komponente wäre genauso logisch.
Mitfühlende Mütter bekommen mitfühlende Kinder.
Auch bezweifle ich, dass man Mitgefühl rein aus Gestik und Mimik ablesen kann. Ein Kind kann auch einfach besorgt sein, dass es selbst auch zu "Schaden" kommt.
Unabhängig davon bin ich aber überzeugt, dass eine gute Erziehung sehr förderlich für die Entwicklung eines guten Charakters ist.