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Agenda Austria empfiehlt Sprachtests schon für Eltern-Kind-Pass

Von nachrichten.at/apa, 29. August 2024, 08:15 Uhr
Deutlich zu wenige Logopädinnen in Oberösterreich
Wer sich viel mit seinem Kind beschäftigt, fördert seine Sprachentwicklung massiv.

WIEN. Die Agenda Austria empfiehlt deutlich frühere Sprachtests bei Kindern als derzeit vorgesehen.

Statt erst bei der Schuleinschreibung sollte schon ab drei Jahren bei den Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen eine Sprachstandsfeststellung durchgeführt werden, heißt es in einer Publikation anlässlich des Schulstarts. Außerdem brauche es deutlich mehr Ganztagsschulen sowie eine spätere Trennung der Kinder als schon mit zehn Jahren.

Das Bildungssystem in Österreich sei mit Sicherheit nicht schlecht, meinte Agenda Austria-Ökonomin Carmen Treml zur APA. "Viele Kinder werden aber nicht entsprechend abgeholt - das betrifft vor allem jene mit Migrations- oder einem schwächeren sozioökononomischen Hintergrund." Vielfach sei daher eine verbesserte Sprachförderung nötig - die Deutschförderklassen in der Schule würden zu spät ansetzen. Daher sollte der Sprachstand schon bei der siebenten bis neunten Eltern-Kind-Pass-Untersuchung festgestellt werden.

Sprachförderung bei unzureichender Entwicklung

Bei einer unzureichenden Entwicklung würden die Eltern dann verpflichtet, ihre Kinder in eine entsprechende Sprachförderung zu geben und Fortschritte zu dokumentieren. Bei ausbleibendem Erfolg sollte es Sanktionen von einer Verwarnung über ein verpflichtendes Beratungsgespräch bis zu Bußgeldern oder Kürzungen von Sozialleistungen geben. Konkret sollen Defizite bei der Sprache ein weiteres verpflichtendes Kindergartenjahr inklusive spezieller Sprachförderung in ganztägiger Betreuung nötig machen.

Weiters plädiert die Agenda Austria für deutlich mehr Ganztagsschulen in Österreich - wobei sowohl die verschränkte Form mit einem Wechsel aus Unterricht, Betreuung und Lernzeit als auch die offene Form mit Unterricht am Vormittag sowie Betreuung und Lernzeit am Nachmittag zur Verfügung stehen sollen. Gerade Kindern mit Deutschproblemen oder mit schwächerem sozioökonomischen Hintergrund biete diese Form Chancen. Die Regelung, wonach eine Betreuung bis mindestens 16.00 Uhr gewährleistet sein muss, müsse auf zumindest 17.30 Uhr ausgeweitet werden.

Längeres gemeinsames Lernen

Ebenfalls am Agenda-Plan befindet sich ein längeres gemeinsames Lernen der Kinder, die derzeit nach der vierten Klassen Volksschule in Mittelschule und AHS-Unterstufe aufgeteilt werden. Das würde auch den Stress der Kinder mindern, meinte Treml. Außerdem sollten die Bildungsausgaben umstrukturiert werden: Während etwa in nordischen Ländern viel mehr Geld in die frühen Phasen der Bildungskarriere investiert wird, gebe Österreich verhältnismäßig mehr für die die fortgeschrittenen Bereiche aus. "Da sollte man Umschichtungen überlegen, weil sich Investitionen in die ersten Jahre besonders rentieren."

Umgeschichtet werden soll auch bei den Schulen selbst - und zwar mithilfe eines Sozialindex, durch den Schulen mit besonderen Herausforderungen auch mehr Mittel bekommen. Was die Schulen mit ihrem Budget machen, sollte ihnen weitgehend freigestellt werden. Die Schulleitung würde dann entscheiden, ob besser beurteilte Lehrerinnen und Lehrer eine Gehaltserhöhung erhalten oder ob lieber in Geräte oder Fortbildung investiert wird.

Änderungsbedarf ortet Treml auch bei den Lehrplänen. Diese seien zu stark auf die Hauptfächer fokussiert, während Themen wie Finanzbildung als Teil von Nebenfächern verräumt würden. Stattdessen sei ein verknüpfter Unterricht sinnvoll, in dem etwa ökonomische Zusammenhänge in Mathebeispielen behandelt oder internationale Handelsverflechtungen in den Fremdsprachenunterricht integriert werden. Statt eines für alle verpflichtenden katholischen Religionsunterrichts oder diverser Wahlmöglichkeiten sollten alle Schüler eine Stunde pro Woche an einem Ethikunterricht teilnehmen.

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1  Kommentar
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tulipa (3.524 Kommentare)
vor 10 Stunden

Finanzbildung im Mathe-Unterricht? Internationale Handelsverflechtungen in Fremdsprachen? Das ist in vielen Schulen, v.a. den Handelsakademien und Handelsschulen seit Jahrzehnten Alltag. In der Mittelstufe sicher ausbaufähig, aber Fakt ist, dass viele Schüler*innen dort mit ganz grundlegenden mathematischen Regeln kämpfen und die Fremdsprache gerade erst erlernen. Und in Geografie und Wirtschaftskunde muss sich die Lehrkraft ganz genau überlegen, was man von den eh so überforderten Kids noch erwarten/verlangen darf. Wäre für viele (auch die Eltern!) ja voll schlimm, wenn die Kinder mal einfach was lernen müssten und es ihnen nicht alles spielerisch vermittelt werden kann.

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