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Lachgas wird bei Jugendlichen als Rauschmittel immer beliebter

Von nachrichten.at/apa, 05. August 2024, 21:47 Uhr
Shisha
(Symbolbild) Bild: Weihbold Volker

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde warnt vor den Risiken des missbräuchlichen Konsums.

Der missbräuchliche Konsum von Distickstoffmonoxid, meist Lachgas genannt, kann zu langfristigen Nerven- und Hirnschäden, Störungen der Blutbildung, Blutgerinnseln sowie Herzinfarkten führen. Auch kurzfristige Risiken wie Sauerstoffmangel, Kälteverletzungen und Lungenschäden geht man durch das Inhalieren ein, warnt die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Vor allem junge Menschen konsumieren das Gas, um einen Drogenrausch zu bekommen.

Leicht verfügbar und billig

In den vergangenen Jahren wurde das Inhalieren dieser meist frei verkäuflichen psychoaktiven Substanz in Europa immer beliebter. In Frankreich, Dänemark und in den Niederlanden berichteten Giftnotrufzentralen vermehrt von Vergiftungsfällen. "In den ersten Minuten löst Lachgas kurzzeitig Glücksgefühle, Entspannung, Ruhe und Losgelöstheit aus. Die Popularität von Distickstoffmonoxid erklärt sich aus seiner leichten Verfügbarkeit, seinem niedrigen Preis, seiner kurzlebigen Wirkung und der Annahme, dass es harmlos sei. Deshalb ist Aufklärung wichtig",sagte Holger Förster, der die Arbeitsgruppe Jugend- und Sportmedizin der ÖGKJ mit Werner Schlegel leitet.

Normalerweise dienen die kleinen Distickstoffmonoxid-Kartuschen dazu, Schlagobers zu erzeugen oder Luftballons aufzublasen. An manchen Orten in Österreich bieten 24-Stunden-Automatenshops die größeren Kartuschen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen an.

Von Schwindel bis Ohnmacht

"Häufige Nebenwirkungen des Konsums kleiner Mengen sind Schwindel, Benommenheit, Orientierungslosigkeit, Kopfschmerzen und ein allgemeines Kribbeln. Übelkeit und Ohnmacht können ebenfalls auftreten, ebenso wie vorübergehender Koordinations- und Gleichgewichtsverlust. Ein vorübergehender Sauerstoffmangel kann Krampfanfälle verursachen. In einigen Fällen erbrechen Lachgas-Konsumentinnen und -Konsumenten. Bei vermindertem Bewusstsein besteht dann die Gefahr, dass Erbrochenes in die Lunge gelangt", beschrieb Förster.

Wer das Gas direkt aus den Kartuschen nutzt, hat ein extrem hohes Risiko für schwere Kälteverbrennungen und Lungenverletzungen. Das Gas gefriert, wenn es aus diesen Behältern freigesetzt wird (minus 40 bis minus 55 Grad Celsius). Innerhalb von Sekunden kann es Nase, Lippen, Mund, Rachen, Stimmbänder und Lunge "verbrennen". In einigen Fällen kann die Schwellung die Atemwege lebensbedrohlich verschließen. Das Gas steht auch unter hohem Druck und kann beim direkten Einatmen das Lungengewebe zerreißen.

Hirnschänden und Herzinfarkte

Bei regelmäßigem und starkem Gebrauch wirkt Distickstoffmonoxid als Nervengift. Laut Förster spielt dabei die irreversible Inaktivierung von Vitamin B12 im Körper eine wichtige Rolle: "Dieses Vitamin ist wichtig für die Nerven. Nervenschäden machen sich beispielsweise in Missempfindungen, Muskelschwäche, Gleichgewichtsverlust und anderen motorischen Störungen bis hin zu Lähmungserscheinungen bemerkbar. Das Einatmen des Gases führt zudem zu Sauerstoffmangel (Hypoxie). Wiederholter Gebrauch kann deshalb eine Reihe von Schäden verursachen. Dazu gehören Hirnschäden, Störungen der Blutbildung (Anämie) oder Blutgerinnseln (Thrombosen) sowie Herzinfarkte".

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Azzbest (43 Kommentare)
am 06.08.2024 12:16

Cannabis e dich freigeben, dann sollens das Rauchen, diese gefasster. Statt das sie sich da irgend a Pulver oder a Gas eineziang.
Drogenpolitik in Österreich ist verloren

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Cheru (76 Kommentare)
am 06.08.2024 06:39

„Der missbräuchliche Konsum von Distickstoffmonoxid, meist Lachgas genannt“
Wie wird es sonst genannt, wenn nicht Lachgas?

„konsumieren das Gas, um einen Drogenrausch“
Wie kann man von etwas, das (noch) nicht als Betäubungsmittel/Droge eingestuft wurde, einen Drogenrausch bekommen? Dann bekomme ich auch von Alkohol einen Drogenrausch.

„Normalerweise dienen die kleinen Distickstoffmonoxid-Kartuschen dazu, Schlagobers zu erzeugen oder Luftballons aufzublasen“
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Distickstoffmonoxid-Kartuschen zum Luftballons Aufblasen genutzt werden. Warum auch? Luft ist weit kostengünstiger und leichter (um etwas mehr als 10g/mol)

Nichtsdestotrotz gehört Lachgas reguliert, bzw. die Verfügbarkeit stark eingeschränkt!

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Hauptinvestor (56 Kommentare)
am 06.08.2024 08:35

Alles gehört reguliert, Alles gehört verboten. Es kann gar nicht sein in einer modernen Gesellschaft dass nicht schon ALLES verboten ist! Es ist unverantwortlich dass der Bürger auch nur das Geringst für sich selber entscheiden kann! Das muss sofort aufhören! Selbst jegliche Nahrungsaufnahme gehört strengstens reguliert und überprüft, JEDER BISSEN!!!

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Cheru (76 Kommentare)
am 06.08.2024 09:55

Okay?
Ich würde Kindern, die sich Lachgas aus dem Automaten holen, jetzt nicht die Kompetenz zuschreiben.

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Azzbest (43 Kommentare)
am 06.08.2024 12:17

Klar bekommt man von Alkohol einen (Drogen)Rausch

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Cheru (76 Kommentare)
am 06.08.2024 15:02

Man bekommt zwar einen Rausch, aber einen legalen. Alkohol ist nicht als illegale Droge eingestuft, deshalb bekommt man keinen Drogen - Rausch, sondern "nur" einen Rausch. Der Gesundheit ist es egal, aber so ist es definiert ;)

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