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Macht Schnee-Essen wirklich krank?

Von nachrichten.at, 11. Dezember 2024, 09:38 Uhr
Macht Schnee-Essen krank?
Eiszapfen zu schlecken, verursacht kein Bauchweh. Bild: cbx

Gesund durch Sauna, Alkohol wärmt, Erkältung kommt von Kälte: Diese und ähnliche Winter-Mythen nehmen wir unter die Lupe.

Was ist in der kalten Jahreszeit gut für den menschlichen Körper und was nicht? Die OÖN-Gesundheitsredaktion klärt über die gängigsten Wintermythen auf. 

  • Schnee-Essen macht Bauchweh: Schnee ist genauso wie Regenwasser mit Schadstoffen aus der Luft belastet. Einmal eine Handvoll Schnee zu essen oder an einem Eiszapfen zu schlecken, ist aber noch nicht gesundheitsgefährdend, auch nicht für Kinder.
  • Die meiste Wärme verliert man über den Kopf: Ist der Körper gut in wärmende Kleidung eingepackt und nur der Kopf der Kälte ausgesetzt, so verlieren wir tatsächlich Wärme über den Kopf. Nur wenn am ganzen Körper zu wenig warme Kleidung getragen wird, wird die Wärme über den ganzen Körper abgegeben. Eine Haube schützt also nur dann, wenn man insgesamt warm eingepackt ist.
  • Vitamin C beugt Erkältungen vor: Bisherige Studien zeigen, dass die vorbeugende Einnahme von Vitamin C selbst in hohen Dosen keine präventive Wirkung bei Erkältungen hat. Eine ausreichende Zufuhr des Vitamins – möglichst durch gesundes Essen – ist aber für ein funktionierendes Immunsystem wesentlich.
  • Der "Zwiebel-Look" schützt am besten vor dem Auskühlen: Mehrere Schichten übereinander getragener Kleidung speichern die eigene Körperwärme am besten. Wichtig ist aber, dass die Kleidung aus atmungsaktiven Stoffen besteht, damit die Feuchtigkeit nach außen abgeleitet wird, wenn man schwitzt.
  • Dicke Menschen frieren weniger als dünne: Dicke Menschen haben zwar mehr wärmendes Fett unter der Haut, aber sie bieten der Kälte auch mehr Angriffsfläche. Menschen mit einer gesunden Muskelmasse frieren am wenigsten, weil sich diese bei Kälte zusammenzieht und so den Körper wärmt.
  • Erkältung kommt von Kälte: Das dachte man früher. Heute weiß man: Viren verursachen Erkältungen. Bei niedrigen Temperaturen verbreiten sie sich jedoch besonders schnell. Die Erkältung ist also nur indirekt auf die Kälte zurückzuführen.
  • Bei Erkältung tut eine Sauna gut: Saunieren fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem, insofern kann ein Saunagang positiv gegen eine Erkältung wirken. Achtung: Bei einer akuten Erkältung ist die Hitze für den geschwächten Körper zu anstrengend!
  • Ein heißes Bad wärmt auf: Bei zu hoher Wassertemperatur versucht der Körper der Hitze entgegenzusteuern – das belastet den Kreislauf. Die Badetemperatur sollte deshalb 38 Grad nicht übersteigen, man sollte höchstens 20 Minuten baden.
  • Kein Sport bei Kälte: Das stimmt nur für Menschen mit akuten oder chronischen Atemwegserkrankungen, akuten Infekten und anderen Vorerkrankungen. Gesunde Menschen profitieren sogar vom Training bei niedrigen Temperaturen, da der Körper mehr Energie und damit Kalorien verbraucht. Bei Temperaturen unter minus 15 Grad kann der Körper die eingeatmete Luft jedoch nicht mehr aufwärmen, dann sollte auf Sport verzichtet werden.
  • Alkohol wärmt: Das warme Bauchgefühl trügt. Wenn der Alkoholspiegel im Blut steigt, spüren wir die Kälte zwar weniger. Tatsächlich erweitert der Alkohol die äußeren Blutgefäße und der Körper gibt so noch mehr Wärme ab.
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