Implantat hilft Parkinson-Patient, wieder zu gehen
Ein Schweizer Forschungsteam erzielte hervorragende Erfolge mit einer Neuroprothese – einem Implantat im Rückenmark. Ein Parkinson-Patient wurde im Zuge einer Studie behandelt und kann nun wieder gehen, ohne zu stürzen.
Beeinträchtigungen der Körperhaltung, des Gleichgewichts und des Gangs betreffen rund 90 Prozent aller Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Stadium. Ein typisches Symptom ist laut den Wissenschaftern ein plötzliches Blockieren der Bewegungen, das als „Freezing“ bezeichnet wird. Dieses kann mit den üblichen Therapiemethoden – Dopamin und tiefe Hirnstimulation mittels Elektroden – nicht wirksam behandelt werden.
Auch bei dem Patienten aus Frankreich, der seit 1996 an Parkinson leidet, schlug die bewährte Behandlung nicht mehr an und die Symptome verschlimmerten sich. „Ich konnte praktisch nicht mehr gehen. Ich bin fünf- bis sechsmal am Tag umgefallen“, erklärt der 62-Jährige bei einem Medientermin. 2021 wurde ihm die Neuroprothese ins Rückenmark eingesetzt. Sie besteht aus Elektroden und einem elektrischen Impulsgenerator. Die Elektroden stimulieren sogenannte Motorneuronen und aktivieren so gezielt die Muskeln. Die erfolgreiche Umsetzung des Implantats basiert auf der mehrjährigen Forschung des Teams. Diese soll nun fortgesetzt werden.