Rauchen: Flottes Gehen senkt den Suchtdruck
Studie zeigt: Am besten wirkt Bewegung an der frischen Luft.
Wenn Raucher zehn Minuten schnell gehen, haben sie weniger Verlangen nach Nikotin. Das zeigt eine Untersuchung der Uni Innsbruck, die im Fachmagazin "Psychopharmacology" veröffentlicht wurde. "Es gibt einige Studien zur Wirkung von Indoor-Bewegungseinheiten bei temporär abstinenten Raucher, unsere ist die erste, die auch Outdoor-Aktivität miteinbezieht", sagt Erstautorin Stefanie Schöttl.
Für die Studie absolvierten 16 Raucher, die jeweils über Nacht rauchfrei waren, zehnminütige schnelle Geheinheiten im Freien, entsprechende Bewegungseinheiten am Laufband in Innenräumen oder blieben zehn Minuten sitzen.
Outdoor besser als indoor
Das Suchtverlangen ging sowohl bei der Indoor- als auch bei der Outdoor-Gruppe während der gesamten Bewegungseinheit zurück, nach zehn Minuten war das Suchtverlangen in der Outdoor-Gruppe sogar etwas stärker reduziert als in der Indoor-Gruppe – während es bei der Kontrollgruppe unverändert blieb. Gleiches gilt für Entzugserscheinungen und die allgemeine Befindlichkeit. Die flotte Bewegungseinheit verbesserte messbar das emotionale Wohlbefinden der Probanden.
Ein weiterer Unterschied zwischen Indoor- und Outdoor-Bewegungseinheiten ist die Zeit, die bis zur nächsten Zigarette vergeht. Diese betrug bei der Indoor-Gruppe 17 Minuten, bei den Studienteilnehmern, die im Freien unterwegs waren, 26 Minuten.
Rauchen zählt zu den führenden vermeidbaren Krankheits- und Todesursachen weltweit. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rauchten im Jahr 2020 weltweit zirka 20 Prozent der über 15-Jährigen.