Arge Eigenheim will "neues Geld" für Sanierung nutzen
LINZ/WIEN. VP-nahe Wohnbauunternehmer plädieren dafür, rund 1,1 Milliarden Euro zur Sanierung von Bestandsbauten zu verwenden
Die Arge Eigenheim Österreich erwartet ab 2024 einen massiven Einbruch bei den Wohnungsfertigstellungen. Klimaschutzgelder aus dem Finanzausgleich sollten auch in die Bestandssanierung fließen, etwa würden 37 Prozent der gemeinnützigen Wohnungen fossil beheizt. Fast die Hälfte der 2,6 Milliarden Euro, die das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) vorsieht, will die Arge für den mehrgeschoßigen Wohnbau und die Modernisierung von Bestandsbauten verwendet sehen.
Die Arge Eigenheim ist ein Zusammenschluss von rund 100 VP-nahen Wohnbauunternehmen mit einem Verwaltungsbestand von mehr als 400.000 Einheiten, 5000 Beschäftigten und einem jährlichen Bauvolumen von rund einer Milliarde Euro.
"Die Arge Eigenheim plädiert dafür, dass rund 1,1 Milliarden Euro für den mehrgeschoßigen Wohnbau in Österreich zur Modernisierung der Bestandsbauten verwendet werden, das entspricht rund 9000 Wohneinheiten", sagte Bundesobmann Christian Struber, der auch Aufsichtsratschef des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen ist, diese Woche bei einem Pressegespräch.
"Der Umstieg von Öl und Gas auf erneuerbare Energieträger ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erreichung der Klimaziele", erinnerte Struber. Die Gemeinnützigen seien hier Vorreiter und hätten schon große Investitionen in die Wärmewende getätigt. "Mit zusätzlichen Mitteln aus dem Zukunftsfonds von rund 300 Millionen Euro und dem EWG können wir diese Investitionen weiter forcieren", appellierte Struber in Richtung Bund und Länder.
"Systematisches Risiko"
Die Kritik an der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-Verordnung) erneuerte die Arge Eigenheim. "Durch diese Verordnung wurde ein systemisches Risiko entfacht", sagt Herwig Pernsteiner, Direktor der Innviertler Genossenschaft ISG und stellvertretender Obmann des Österreichischen Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen. Die Baubewilligungszahlen zeigten, dass sich die Entwicklung in den nächsten Monaten weiter verschärfen werde, so Pernsteiner.