Die Top 5 der holzbewohnenden Käfer des Nationalpark Kalkalpen
41 Urwaldreliktarten wurden im Nationalpark Kalkalpen dokumentiert. Sie sind die wertvollsten Indikatoren zur Bewertung des ökologischen Zustands von Waldlebensräumen. Dabei zählt der Nationalpark mit seinem hohen Totholzanteil zu den wichtigsten naturnahen Waldgebieten Österreichs.
Alpenbock
Der blau-schwarz gefärbte Käfer mit den typischen langen, gebogenen Fühlern, der mit bis zu 38 Millimeter der größte Bockkäfer ist, läuft einem mittlerweile im Nationalpark gar nicht so selten über den Weg. Die europaweit geschützte Rosalia alpina ist eine Art Wappentier für den Nationalpark geworden. Hier lebt das bedeutendste Vorkommen des Alpenbocks in Oberösterreich.
Orangegefleckter Düsterkäfer
Von dieser auffälligen Seltenheit gibt es eine stabile und vitale Population im Gebiet des Nationalparks. Innerhalb Österreichs ist die Art nur in Ober- und Niederösterreich bekannt. Der Käfer lebt nur noch in den letzten verbliebenen Urwäldern Europas und benötigt dickes, weißfaules Buchen- oder Ulmen-Totholz in besonnter Lage.
Großer Flachkäfer
Eine weitere mit Holzpilzen assoziierter Käferart ist der Große Flachkäfer (Peltis grossa), eine Urwaldreliktart, die sowohl an Laub- als auch Nadelbäumen zu finden ist. Die Tiere entwickeln sich in alten, großdimensionierten Baumstuben, die vom Rotrandigen Fichtenporling befallen sind. Die Larven dieser Art entwickeln sich über einen Zeitraum von zwei Jahren im Inneren des von Myzel (Pilzfäden) durchsetzten Holzkörpers und ernähren sich auch von diesem. Die ausgewachsenen Käfer findet man vom Frühjahr bis in den Herbst, bevorzugt in der Dämmerung, an den Fruchtkörpern der Pilze.
Rothalsiger Düsterkäfer
Mit diesem Urwaldrelikt-Käfer beheimatet der Nationalpark nachweislich eine der seltensten und gefährdetsten Käferarten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Hier wurde er zum ersten Mal in Oberösterreich seit 115 Jahren gefunden.
Scharlachroter Plattkäfer
Auch für den Cucujus cinnaberinus, einer durchgängig roten Käferart, stellt der Nationalpark das bedeutendste Rückzugsgebiet dar. Der Käfer lebt unter der Rinde von absterbenden oder toten Laubbäumen, nur in Ausnahmefällen unter Nadelholzrinde. Auch seine Larven entwickeln sich dort.