Wenn dann ein Lkw das E-Auto überholt
LINZ. Wer längere Fahrten mit einem E-Auto vorhat, sollte zwei Dinge beherzigen: Im Vorfeld viele Details gut durchplanen - und trotzdem flexibel bleiben.
Diesmal stand eine Fahrt nach Wien an. Um dafür möglichst viele Eventualitäten im Vorhinein abzufedern, wurde die ansonsten eher unspektakuläre Autofahrt zu einer Familienfeier diesmal genauer vorbereitet. Das begann damit, dass der Wagen spätabends noch zur örtlichen Ladestation gebracht und dreieinhalb Stunden später bei Nacht und Nebel vollgeladen wieder retour geholt werden musste. Auch hatten wir diverse Routenplaner hinsichtlich der kürzesten Strecke befragt. Schließlich wollten wir unseren Wochenendtrip so selten wie möglich Kaffee trinkend in der Nähe von Ladesäulen verbringen.
Laut Navi lag das Ziel 197 Kilometer von uns entfernt. Angaben des Herstellers zufolge, reicht einer vollgeladene Batterie für "eine Strecke von bis zu 320 km". Demzufolge dürfte eine Strecke locker ohne Zwischenstation möglich sein. Das war zumindest unser Plan.
Also fanden wir uns spätabends am Küchentisch ein, um noch eine kompatible Ladesäule unweit des Zielortes im vorhinein ausfindig zu machen. Wir wollten schließlich top vorbereitet sein und jegliche, im vorhinein planbare Verzögerungen in die Fahrzeit integrieren.
Umso erfreulicher war es, als das Stromtankstellen-Verzeichnis "GoingElectric.de" gleich drei Ladesäulen in näherer Umgebung der Wiener Destination auswies. Eine davon entpuppte sich bei näherer Betrachtung allerdings als 43 kW-Anschluss (Gleichstrom), wodurch diese gleich im Vorhinein wegen zu hoher Ladekosten wieder ausschied. Schließlich kann das Test-Modell (Peugeot e-2008) maximal elf kW laden, weshalb das Zuviel an zur Verfügung stehenden Stromes nicht aufgenommen, aber dennoch bezahlt werden müsste.
Der Zeitpolster wird dünner
Schon bald nach dem morgendlichen - und beinahe pünktlichen - Start wird mir klar, dass die am Display ausgewiesene Reichweite nicht eins zu eins mit der zu bewältigenden Strecke gegenzurechnen ist: Während noch 114 Kilometer vor uns liegen, ist die Akkuleistung bereits auf 164 km geschrumpft. Und das, obwohl ich bereits Strom sparend im "Eco"-Modus mit bescheidenen 95 km/h auf der Autobahn fahre. (Und daher Zeit habe, überholenden Lkw-Fahrern etwas zerknirscht zuzuwinken.) Auch der Blick auf die Uhr trägt wenig zur Beruhigung der Situation bei. Das nicht geplante, langsamere Fahren hat bereits ordentlich am einst dicken Zeitpolster geknabbert.
Spontan entscheide ich mich, an an einer Raststation bei St. Pölten, die schon einige Kilometer zuvor mit seiner Stromladestation geworben hatte, anzuhalten. Zu verlockend ist das - noch rasch mittels E-Tankstellen-Verzeichnis ausgehobene - Angebot, mit sagenhaften 150 kW extrem rasch aufladen und in der Folge dann wieder deutlich schneller fahren zu können. Möglich wäre hier das maximale Laden aufgrund der schnelleren Alternative an der Gleichstrom- oder auch DC-Ladestation. Der Strom wird hier direkt in die Batterie geladen, der teure und schwere Gleichrichter ist in der Ladestation verbaut. Diese so genannten Schnellladestationen ermöglichen hohe Ladeleistungen (diese muss mindestens 50 Kilowatt aufweisen), die sich aber auch dementsprechend auf der Abrechnung niederschlagen. Dafür punktet sie mit einer deutlich kürzeren Voll-Ladedauer von 30 Minuten bis einer Stunde.
Da aber eben die Zeit drängt, nehme ich die Mehrkosten zugunsten einer Ladung in Kauf. Die Ladestation ist großzügig angelegt, und an der gewünschten 150-kW-Säule ist prompt ein Platz frei. Auch verfügt das Ladekabel über einen CCS-Stecker (eine Erweiterung des Typ2-Steckers), der auch mit meinem Testauto kompatibel ist. Die Sache scheint geritzt, als ich dann aber am Bezahlvorgang scheitere: Wie sich herausstellt, kann meine Ladekarte an dieser Station nicht verwendet werden. Wir müssen also unverrichteter Dinge (und mit dem Wissen, noch mehr kostbare Zeit verschwendet zu haben), wieder weiterfahren.
Schließlich kommen wir beinahe pünktlich und sogar noch mit einer kleinen Stromreserve (40 Kilometer), aber dennoch leicht gestresst am Ziel an. Und während das Auto an der ursprünglich angepeilten 11-kW-Station angehängt ist, haben auch wir endlich Zeit, unsere Batterien im Kreise der Familie wieder aufzuladen....
Wer sich ein Elektroauto besorgt, muss das wollen. Sich einmal in eines hineinzusetzen und daraus alle Schlüsse zu ziehen, wird sowieso enttäuscht, wenn es nicht gerade ein Tesla, Audi oder Polestar ist.
Wer einen Tesla, Audi, Porsche, ID.3, ID.4, Skoda Enyaq kauft, setzt sich einfach rein und fährt los (Ladekarte mitbesorgen).
Wer sich ein günstigeres Fabrikat wie einen Peugeot e-208 zulegt, dafür ~10000Euro spart, fährt mit ABetterRoutePlanner und Tronity Strecken trotzdem ohne Angst. Der e-208 wurde für 2 Personen in zwei Urlauben inklusive Faltboot benutzt. Vom Nürnberger Land nach Osttirol, Meran oder Bruneck in den Dolomiten fährt man wahlweise mit einmal Nachladen (40 Minuten Ladepause) oder zweimal Nachladen (28 Minuten Ladezeit insgesamt).
Zusammenfassend lässt sich zu diesem Artikel sagen, dass das "günstige" E-Auto in der Masse der Bevölkerung noch nicht angekommen ist. Erst in technischer orientierten Magazinen wird dargestellt, was hier noch fehlt.
Sorry eindeutig das falsche Auto für die Langstrecke.Ausserdem glaube ich das die meisten noch nie ein Elektroauto gefahren haben die hier schreiben.Mit dem Tesla Model 3 LR fahre ich 400 km auf der Autobahn mit 140 km/h.Ich setze mich auch nicht hin und plane eine Route.Ich geb das Ziel ein und ich weiss genau mit wieviel Restreichweite ich ankomme oder wo ich laden muss und wie lange.Völlig unkompliziert.
Träumens weiter - oder werdens von Tesla bezahlt?
das ganze System ist NICHT ausgereift ...ein husch husch partie .
UND:
ist genauso wie bei den Handyladekabel...
UNÜBERSICHTLICH da zu vielen unterschiedlichen Lade-Systeme....und die EU UNFÄHIG ist die Autobauer dazu zu ZWINGEN einheitlichen Ladegeräte zu erzeugen .
Die Ladesysteme sind standardisiert. Von Lissabon nach Edinburgh und von Edinburgh nach Kroatien lädt man langsam mit Typ 2 und schnell mit CCS.
Entweder ist die Frau Niedoba noch etwas ungeübt oder der Peugeot hat eine sehr fragwürdiges Navisystem.
Bei E-Autos ist es üblich, dass die Routenplanung auch Ladestationen an der Strecke einbezieht und man nicht daheim am Küchentisch herumsucht.. Man fährt eben nicht wie beim Benziner/Diesel bis knapp vor leer, sondern macht Zwischenstopps zum Zwischenladen.
Von Linz nach Wien fahr ich schon lange mit der Bahn, die fährt auch elektrisch, sogar über weite Stecken 200km/h, ich genieße die vorbeifliegende Landschaft und brauche keinem überholenden LKW zuzuwinken. Der freundliche Schaffner ist jetzt auch Kellner und bringt mir einen Espresso. Der ganze Spaß kostet fast nichts (Sparschiene oder Westbahn) An den Gardasee fahr ich mit der ganzen Familie samt Fahrrädern (auch die ohne "e") mit unserem Diesel, den einzigen Stopp den ich dabei brauche, ist der erste Espresso im Autogrill nach dem Brenner. Dauert 5 Minuten und in 6 Stunden sind wir am Lago.
Ja so gibt es viel enttäuschte
bin nur gespannt wer sich die 10 Jahre alten Esel mit halb hinigen Akkus kaufen soll,
und nur neben bei, Ich verdiene meine Kohle unter anderem auch mit diese Branche,
Abgesehen von den überhöhten Förderungen für E-Autos, speziell für Unternehmen - ohne die kaum E-Autos gekauft würden - hat mir noch niemand plausibel die Argumente gegen E-Autos (Gesamt-Energiesaldo, Verbrauch bzw. problematischer Abbau von erforderlichen Rohstoffen, Entsorgung der Akkus, Energiebedarf und -versorgung bei flächendeckender E-Mobilität, etc.) entkräften können. Mein 10 Jahre alter Passat Diesel verbraucht im kombinierten Verkehr und durchaus zügiger Fahrweise rd. 5,0 l Diesel. Das ist weniger, als die meisten Hybrid-Autos verbrauchen.
Für Langstrecke ist Diesel sehr gut, aber: es ist und bleibt fossiler Brennstoff (negative CO2 Bilanz, weil das Erdöl dann "weg" ist). Das ist umgekehrt das Hauptargument für E-Autos, dass mit der Zeit immer mehr nachhaltiger Kraftstoff (Strom) erzeugt werden kann. Natürlich im Durchschnitt. Zweites sind es die geringeren Emissionen im städtischen Bereich (weil jene des Motors und der Energiegewinnung dort wegfallen), also Schutz der Ballungsräume.
Und natürlich wird man einen älteren Diesen jetzt nicht gleich verschrotten, im Gegenteil, bei Langstrecken durchaus vernünftig. Bei hohem Kurzstreckenanteil gibt es möglicherweise andere Probleme.
Sorry, aber der Artikel ist totaler Schwachsinn! Wir haben selber ein E-Auto und fahren mit unseren Kindern ab und zu nach Wien. Von Linz nach Wien ist heutzutage echt keine Herausforderung mehr. Es geht doch eh nur ums schlechtreden der E-Mobilität.
Welches Auto?
Der beste Renault ZOE kommt 100km weiter als der Testwagen Peugeot 208.
Aber ned mit 140km/h.....😁
Wer vernünftig fährt und mit denkt, wird mit den meisten aktuellen E-Autos bis über 200km meistens kein Problem haben und wird auch keine teuren Ladestationen brauchen.
Die Fahrer wollen aber auf der Autobahn trotzdem mind 120 fahren.
Beinhart ökonomisch ist es, wenn man sich hinter die LKW anhängt.
Tempomat an, u. es fährt sich fast wie autonom.
Entspannter gehts nicht mehr.
Wo sind 140 erlaubt in Österreich????
Mit einem ausgewiesenen Stadtwagerl fährt man auch nicht auf die Autobahn.
Dazu gibts Tesla.
Model 3 LR fährt die Strecke ohne nachladen mit 120 km/h hin und zurück.
Im Test 450km mit 120 km/h!
2021er Modelle haben 614km WLTP.
Ein norwegischer Tester kam 640km weit.
Die haben da oben aber auch nur 70/90 Überland/Autobahn
Es soll sogar Leute geben, die fahren im Rückwärtsgang mit dem Benziner-Lambo in einen Gebirgssee. 😁🤦♂️
Lustig, das hat meinem Tesla Model 3 Performance wohl keiner gesagt!
Im Sommer Linz - Wien passt, mit kleiner Reserve, aber wehe es ist kälter und Gott bewahre vor Schneematsch auf der A1 - da musste ich in St Pölten an den besagten 150kw Lader (ich konnte laden, geht per App auch), trotzdem, Spaß macht das keinen.
Im Stadtverkehr mit laden in der heimische garage alles gut, weitere Strecken, machbar mit Planung, aber ein No Brainer wie in einem Verbrenner - auf keinen Fall!
Man fährt eben nur bei idealen Bedingungen.
Hahaha!
tja, und solange das so ist kauf ich mir einen Diesel !!!
Von Linz nach Wien?
Wäre da nicht eine Bahnfahrt umweltverträglicher, planungssicherer und auch nervenschonender?
Oder wollte man damit angeben, dass man ein Elektroauto hat und den anderen Verkehrsteilnehmern ein schlechtes Gewissen einreden?
Du hast aber schon übernasert, dass es ein Redaktionstestwagen ist und da gehören dann auch solche Strecken und Erfahrungen dazu.
Ohne Solarverkleidung wohl, sowas von Ewiggestrig.