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Einstieg in die E-Mobilität mit vielen Fragezeichen

Von Gerhild Niedoba, 07. Oktober 2021, 10:00 Uhr
Peugeot e-2008
Mein neuer Begleiter: der Peugeot e-2008 Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Wer auf E-Mobilität umsteigen möchte, sollte sich davor einschlägiges Wissen aneignen: Etwa über die Verfügbarkeit von Ladestationen, Abrechnungsmodalitäten oder Möglichkeiten des aktiven Stromsparens. Dazu hatte ich als Testperson keine Zeit. Und musste mich daher mit der ein oder anderen Überraschung spontan auseinander setzen.

Groß war die Freude, als ER -  mein neuer Wegbegleiter für die kommenden Wochen - vor mir stand: Ein Peugeot e-2008 in sportlichem blitzblau. Zu der Aufregung sollte sich aber rasch auch leichte Verunsicherung gesellen. Etliche Fragen schwirrten mir sogleich durch den Kopf. Wie weit komme ich mit einer Ladung? Und was passiert, wenn ich nicht rechtzeitig für Ladereserve sorge – bleibe ich dann auf der Autobahn plötzlich ohne Vorwarnung stehen? 

Die Aussage von OÖN-Motorchef Carsten Hebestreit, wonach man durch den Gebrauch eines E-Autos und des noch im Ausbau befindlichen Ladenetztes "Nerven aus Stahl" bekomme, sorgte kurzfristig für Entspannung. Schließlich arbeitete ich schon länger an meiner allgemeinen Stressresistenz. 

Als passionierte Golf-Variant-Fahrerin, die ob flexibler Freizeitaktivitäten einen großen Kofferraum zu schätzen gelernt hat, macht sich bei der ersten Besichtigung des neuen Wagens allerdings Erstaunen breit. Zwei mehrere Meter lange Kabel (eines für die öffentlichen Ladestationen, das andere für die Steckdose daheim) machen sich auf der ohnehin bescheidenen Ladefläche breit, weshalb ich die Aussicht auf Unterbringung eines eigenen Reisegepäcks dahinschwinden sehe. Doch auch hier gibt es rasch Entwarnung und Aufatmen meinerseits: Wie sich herausstellt, beherbergt der Kofferraum einen doppelten Boden, in dessen untere Sphäre locker beide Kabeln verschwinden, während oben drauf Koffer oder sogar auch der eigene hüfthohe Hunde Platz finden. 

Einfach nur Laden? Mitnichten!

Die Ladethematik sollte sich aber ungleich verzwickter darstellen. Weil das Fahrzeug über einen standardmäßigen "Typ-2-Stecker" verfügt, ist grundsätzlich nur langsameres Laden möglich. Konkret bedeutet das, dass das Anhängen des Pkws zuhause (wenn vorhanden über Wallbox via Starkstromnetz) oder an öffentlichen Ladesäulen nur mit bis zu 22 kW möglich ist. Geladen werden können aber bei meinem Testwagen grundsätzlich nur maximal elf kW. Durch den zusätzlichen integrierten Schnellladeanschluss kann der Peugeot e-2008 aber auch an öffentlichen Schnellladestationen angehängt und dadurch deutlich schneller geladen werden.

Diese Information ist vor allem für die Bezahlung des Ladevorgangs wichtig, weil je nach Anbieter entweder über Kilowattstunden oder aber auch über Zeit abgerechnet wird, wie mir Georg Kasper, bei Öamtc in Linz für Digitale Mobilität zuständig, sagt. In meinem Fall, sagt er, wäre es also angesichts des längeren Ladevorgangs ratsamer, nach der tatsächlich geladenen Menge zu zahlen. "Und wie erkenne ich die jeweilige Abrechnungsmodalität an den Ladesäulen?", will ich daher wissen. An den Ladestationen gar nicht, sagt Kasper, sondern nur auf der jeweiligen Website des Anbieters. 

Ich verwende allerdings die Smartrics Ladekarte (die, an die Ladesäule gehalten, den Ladevorgang freigibt), die Abrechnung erfolgt dabei nach Zeit. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Art Flatrate mit verschiedenen NET Tarifen, das bedeutet also, dass monatlich eine Pauschale gezahlt wird. Aus diesem Grund wird mir logischerweise gleich bei Karten-Übergabe angeraten, nicht länger als nötig an Ladestationen stehen zu bleiben. Zum einen, um eben die eigene Geldbörse zu schonen, zum anderen aber auch, um den Ladeplatz nicht unnötig lange zu blockieren. 

 Diese Information bedeutet also, dass jeder Vorgang einer guten Planung bedarf, und etwa am Urlaubsort das Laden über Nacht wenig ratsam ist. Wie lange der Ladevorgang voraussichtlich dauern wird, ist bei meinem Testwagen unmittelbar nach dem Anstecken auf dem Display ersichtlich. Die durchschnittliche Ladedauer (Station mit 11 kW Ladeleistung) beträgt laut Hersteller für 80 Prozent Ladekapazität etwa 3,5 Stunden, an einer haushaltsüblichen Steckdose (2,3 kW) hingegen rund 21 Stunden. 

Bereits nach den ersten Stunden, in denen ich erstmals in die (für mich komplett neue) Welt der E-Mobilität eingetaucht bin, habe ich neben nützlichem Wissen auch eine weitere Erkenntnis gewonnen: Nämlich, dass mein Alltag in den kommenden Wochen mit Sicherheit nicht unspannend wird... 

 

Wie lässt sich ein E-Auto in den (Familien-)Alltag integrieren? Welche Vorteile hat der Umstieg auf Elektromobilität, und welche Hürden tun sich dabei auf? OÖN-Redakteurin Gerhild Niedoba schreibt ab nun jeden Donnerstag in dem Blog „Unter Strom" über ihre Erfahrungen.

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Autorin
Gerhild Niedoba
Redakteurin Oberösterreich
Gerhild Niedoba
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4  Kommentare
4  Kommentare
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Flachmann (7.648 Kommentare)
am 08.10.2021 19:21

Wird von den Grünen empfohlen, eine Rohrkrepierer in allen Variationen!

Empfehle Prof.Dr.Dr Indra auf youtube.

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betterthantherest (38.199 Kommentare)
am 07.10.2021 10:06

In GB wird den Ladesäulen bei Stromknappheit der Strom abgeschaltet.

In D wird ein neuer Anlauf für die Zwangsabschaltung von Wärmepumpen und Ladestationen zur sogenannten Netzspitzenglättung genommen.

Viel Spaß mit dem E-Auto. Das dann nur noch selten mobil ist.

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supercat (6.062 Kommentare)
am 07.10.2021 11:58

dazu noch ständige Warnungen vor einem bevorstehenden Blackout.

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edith1966 (842 Kommentare)
am 11.11.2021 12:13

Wenn der Blackout kommt steht aber auch die Zapfsäule an der Tanke still

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