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Äpfel mit Birnen verwechselt

Von Gunter Mackinger, 02. März 2020, 18:06 Uhr

Sollten die Medienberichte zum noch nicht veröffentlichten (!) Landesrechnungshofbericht zur Traunsee-Tram den Tatsachen entsprechen, muss davon ausgegangen werden, dass hier Äpfel mit Birnen verwechselt werden:

1. Die Traunsee-Tram ist ein volkswirtschaftliches Projekt mit substanziell positiven Folgen für die Stadt Gmunden und deren Umland. Wurde dieser Mehrwert berechnet?

2. Sinnigerweise wurde die Infrastruktur (Kanal, Leitungsträger etc.) im Umfeld des Bahnbaus erneuert. Wurden die Kosten dieser Gewerke aus der Gesamtsumme herausgerechnet?

3. Im Zuge des Bahnbaus wurde die Traunbrücke erneuert, deren Neubau mit oder ohne Tram angestanden wäre. Wurden die Kosten für die Traunbrücke ausschließlich der Traunsee-Tram zugerechnet?

4. Eisenbahnen sind in ihrer Wirtschaftlichkeit ausschließlich mit Grenzkostenrechnungen zu beurteilen, da die Fixkosten bei ca. 90 Prozent liegen. Das heißt, im Fall der Traunsee-Tram müssen die Fixkosten der bestehenden Lokalbahn nach Vorchdorf und der Gmundner Straßenbahn in Abzug gebracht werden und der zusätzliche Deckungsbeitrag der Durchbindung bewertet werden.

Mit der Traunsee-Tram wurde lediglich ein seit 100 Jahren überfälliger Lückenschluss zum nachhaltigen Nutzen von Stadt und Umland getätigt. In Zeiten der Energiewende die einzig mögliche visionäre Entscheidung, der jetzt zum Beispiel die Regio-Tram nach Laakirchen folgen muss. Ein so langfristiges und erfolgreiches Projekt nach ein paar Monaten reißerisch herabzuwürdigen grenzt an grobe Fahrlässigkeit.

Hoffentlich prüft der Landesrechnungshof nicht demnächst die Landesstraße von Gmunden nach Vorchdorf oder gar die neue Gmundner Umfahrungsstraße. Das Ergebnis auf Personen bezogen wäre fürchterlich, fahren doch zum Beispiel kaum Autofahrer in der Früh von Gmunden nach Vorchdorf, die Straße wäre dann wohl logischerweise auf eine Spur zurückzubauen oder gar einzustellen, und die Schlagzeile müsste lauten: „L1306 höchst unwirtschaftlich – keine Autos in Richtung Vorchdorf“.

Gunter Mackinger, Geschäftsführer der Salzkammergutbahn GmbH i. R., gerichtlich beeideter Sachverständiger für Eisenbahnwesen

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