Asphalt über die Schienen!
Das Debakel der Gmundner Straßenbahn ist seit Jahren bekannt und ist nun vom Rechnungshof und den OÖN dokumentiert worden.
Doch wie sieht eine finanziell tragbare Zukunft aus? Die Straßenbahntrasse wurde vor 125 Jahren geplant und ist heute ein Fremdkörper in der Stadt. Wohnviertel, Arbeitsplätze, Ämter, Schulen, Nachbargemeinden, Verkehrsmittel, Fremdenverkehr, Tempo sehen heute anders aus. Da sich der Citybus an die Straßenbahn anpassen musste, wird auch dieser weniger angenommen. Eine Steigerung der Fahrgastzahlen scheint mir durch diese heute falschen Streckenführungen nicht möglich.
Um finanziell mit einem blauen Auge davonzukommen: Straßenbahngarnituren verkaufen, Straßenbelag auf die Schienen (die Radfahrer bedanken sich dafür) und ein neues O-Bus-Verkehrsnetz errichten.
Dass dies wirtschaftlich möglich ist und etwa zwei Millionen Euro pro Kilometer kostet, zeigt gerade die Stadt Salzburg vor. Der O-Bus ist auch umweltfreundlich, bergerfahren (Linz, Ziegeleistraße), Streckenführung kann leicht an einen sich ändernden Bedarf angepasst und umliegende Gemeinden könnten leicht angebunden werden. Erst dann scheint mir eine Steigerung der Fahrgastzahlen möglich.
Peter Hammerschmid, Gmunden
Der Leserbriefschreiber negiert wohl die Tatsache, dass der Stau der Motorisierten erst recht wieder hoch subventionierte neue Versiegelungsflächen beansprucht, die ebenfalls wieder Motorisierte, und deren Lärm u. Abgase produzieren.
Der Individualverkehr ist noch immer deutlich zu billig.