Salmonellen-Vergiftungen EU-weit rückläufig
2017 gab es in der EU im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Schwankungen bei Fällen der drei wichtigsten Zoonosen, das sind Krankheiten, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden. Bei Salmonellose und Campylobacteriose blieben die Zahlen in den vergangenen fünf Jahren stabil, während die Listeriose auf dem Vormarsch sei.
Die Zahl der Listeriose-Fälle nahm EU-weit 2017 zwar leicht ab, allerdings sei die Tendenz seit fünf Jahren ansteigend. Am stärksten betroffen waren ältere Menschen, insbesondere über 84 Jahre. In dieser Altersgruppe lag die Sterblichkeit bei 24 Prozent, insgesamt verlief die Infektion für jeden zehnten Patienten tödlich. Am häufigsten wurde L. monocytogenes in Fisch und Fischereierzeugnissen nachgewiesen (sechs Prozent), gefolgt von verzehrfertigen Salaten (4,2 Prozent).
Seit mehreren Jahren sind Salmonellose-Fälle in der EU rückläufig, wobei sich der Rückgang abflacht. Die Zahl hat sich 2017 leicht von 94.425 auf 91.662 verringert, doch der seit 2008 anhaltende Abwärtstrend ist gebremst. "Um die Zahlen weiter nach unten zu drücken, sind verstärkte Anstrengungen nötig", sagte EFSA-Wissenschafterin Marta Hugas. In Österreich wurden 1.667 Erkrankungen gezählt. "Diese Infektionen sind eine wesentliche Ursache für das Erkranken von Menschen in der EU. Die steigende Tendenz bei Listeriose-Fällen, die in gefährdeten Gruppen weiterhin auch tödlich verlaufen, muss umgekehrt werden."
Bei der Campylobacteriose ging die Zahl der Fälle 2017 im Vergleich zu 2016 EU-weit leicht zurück (246.158 gegenüber 246.917), sie ist jedoch nach wie vor die meist gemeldete Zoonose und der EU-weit häufigste bakterielle Krankheitserreger des Magen-Darmtraktes. Am öftesten wurde Campylobacter in Hühner- und Putenfleisch nachgewiesen. Österreich registrierte 7.204 Campylobacteriosen.
Zoonosen werden durch Kontakt mit infizierten Tieren oder über verunreinigte Umgebung übertragen sowie Konsum von kontaminierten Lebensmitteln. In Österreich wurden im vergangenen Jahr 69 solcher lebensmittelbedingter Krankheitsausbrüche mit 227 Betroffenen gemeldet, laut AGES ein Rückgang seit 2006 um 88,7 Prozent.