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Die neue Gesprächigkeit des Alexander Wrabetz

Von Helmut Atteneder, 11. April 2019, 00:04 Uhr
 Die neue Gesprächigkeit des Alexander Wrabetz
Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

Der Meister der hintergründigen Strippenzieherei in eigener Sache sucht nun die mediale Öffentlichkeit, um Pläne zu transportieren

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gilt als ungekrönter König der Strippenzieherei im Hintergrund. Nicht zuletzt ist es dieser Meisterschaft geschuldet, dass Wrabetz schon die dritte Amtszeit als Kapitän des größten Medientankers absolviert.

In den vergangenen Wochen zeigte sich der 59-Jährige von einer neuen, weil gesprächigen Seite den Printmedien gegenüber. In Hintergrundgesprächen gibt er strategische Planungen bekannt – in der Hoffnung, dass seine Botschaften durch den Transport in den Medien Wucht bekommen. Und dadurch Gehör in der Parteipolitik. Vor ein paar Wochen schlug Wrabetz Alarm, nachdem die FPÖ kundtat, die GIS-Gebühren abschaffen und den ORF aus Budgetmitteln finanzieren zu wollen.

Es gehe der FPÖ darum, dass es den ORF "zerbröselt", sagte der Generaldirektor dazu. Mit Erfolg: Die Regierungskoalition legte alsbald die Gebührendiskussion für zwei bis drei Jahre auf Eis. Gestern traf man sich im Wiener Lokal "Heuer am Karlsplatz". Dabei ging es um eine andere Ungerechtigkeit. Nämlich jene, dass das ORF-Gesetz den Sender darin beschneidet, im TV gesendete Inhalte auf Videoplattformen oder in der ORF-TVthek zu zeigen.

So dürfen Bewegtbilder erst dann online gezeigt werden, wenn sie zuvor im Fernsehen gelaufen sind. Etwa im aktuellen Fall der Wahl von Benjamin Netanyahu zum israelischen Regierungschef: Während im Laufe der Nacht erste Bewegtbilder online gingen, musste der ORF die erste Früh-ZiB um 7 Uhr abwarten, ehe man damit ins Netz gehen konnte. "Online first" oder "Online only" sieht anders aus.

Derzeit dürfen nur eigene oder koproduzierte Formate in die TVthek eingespeist werden – und das auch nur für sieben Tage.

Das sind derzeit nur zwölf Prozent des linearen Programmangebots von ORF eins und 58 Prozent von ORF 2. "Unser Ziel sind 100 Prozent", sagt Wrabetz. Im Hintergrund arbeitet ein Team um Franz Manola an einem "ORF-Player", einer (Streaming-)Plattform, die unabhängig von Raum, Zeit und Hardware alle im ORF gezeigten Sendungen zeitversetzt anbietet. Inklusive eigener Social-Media-Plattform, eigenem Kinder- und Sportangebot und Radio-Podcasts.

Mit dieser Maßnahme soll der Videoanteil der TVthek verdoppelt werden. Der Anteil am Werbekuchen – die größten Stücke verschlingen derzeit Riesen wie Netflix, YouTube oder Amazon – soll dadurch erhöht und die streaming-affine Jugend angelockt werden.

Gratis wird der Player, sofern die nötige Änderung des Paragrafen 4 des ORF-Gesetzes bis 2021 überhaupt durchgeht, nicht sein. Die GIS-Gebühr fällt auf jeden Fall an.

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Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder
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