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Die vielfältigen Klänge des Jüngsten Gerichts

Von Michael Wruss, 15. April 2019, 00:04 Uhr
Die vielfältigen Klänge des  Jüngsten Gerichts
Rhorer, Brucknerhaus-Chef Dietmar Kerschbaum, Armstrong (v. l.) Bild: Winkler

Brucknerhaus: Das Bruckner Orchester Linz unter Jérémie Rhorer mit Kit Armstrong als Solist.

Das Konzert des Bruckner Orchesters unter der Leitung von Jérémie Rhorer fand am Samstag im Brucknerhaus im stillen Gedenken an Balduin Sulzer statt, und als wäre es von höherer Gewalt vorbestimmt, hätte das Thema "Dies irae" ("Tag des Zorns") nicht besser passen können. Es standen Werke auf dem Programm, die die gregorianische Melodie der Sequenz der Totenmesse als kompositorischen Ausgangspunkt verwendeten.

Gustav Mahlers symphonische Dichtung "Todtenfeier" hat erst als erster Satz der 2. Symphonie ihre Bedeutung erlangt und wurde vom Bruckner Orchester unter dem akribisch genau analysierenden Jérémie Rhorer ideal inszeniert.

Inszenierung ist auch Franz Liszts "Totentanz", der durch Holbeins Holzschnitte und Berlioz’ "Symphony fantastique" inspiriert ist. Liszt nähert sich diesem Thema eher improvisatorisch. Es ist die beinahe ungeordnet wirkende Vielfalt an Zugängen, die dieses Werk auszeichnen und die der amerikanische Pianist Kit Armstrong treffend und mit viel Gespür für die Verarbeitung der schlichten, aber packenden Melodie umsetzte.

Auch in Camille Saint-Saëns’ 3. Symphonie, in der Armstrong ebenso überzeugend den Orgelpart übernahm, spielt das Dies-irae-Motiv eine zentrale Rolle.

Das spannendste Werk des Abends stammt vom niederösterreichischen Komponisten Bernd Richard Deutsch, der sich in "… auf dem Weg … Ein Dies irae nach Francis Bacons ,Study for a Portrait of van Gogh III‘" in zwei Sätzen dem Thema nähert. Besonders ist die Besetzung für sieben Bratschen. Ein kammermusikalisches Zwischenspiel innerhalb eines lautstarken Programms, das die Bratscherinnen und Bratscher des Bruckner Orchesters, angeführt von Benedict Mitterbauer und geleitet von Jérémie Rhorer, beeindruckend umsetzten.

Fazit: Ein intelligent zusammengestelltes Raritätenprogramm, das von allen Protagonisten restlos überzeugend interpretiert wurde.

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Autor
Michael Wruss
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